Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian Biography

Portrait

Magdalena Altgräfin zu Salm-Reifferscheidt
(1611–1671)

Symbol: Switch display mode Symbol: Switch display mode Symbol: Print Preview

GND-ID

1033766402

Salm-Reifferscheidt, Magdalena Altgräfin zu [ID = 5777]

* 25.8.1611 Kassel, † 12.2.1671 Bedburg, Begräbnisort: Bedburg Franziskanerkloser, evangelisch-reformiert
Biographical Text

Nach wenigen unbeschwerten Kinderjahren bestimmten Krieg und innerfamiliäre Konflikte das Leben Magdalenas. Als Kassel 1619 von einer Kindsblattern-Epidemie überzogen wurde, floh Landgräfin Juliane mit den kleinen Kindern in das Lustschlösschen in der Fuldaaue. Später folgten durch den Krieg erzwungene Aufenthalte auf den Burgen in Plesse und Friedewald. Nach 1627 war Magdalena stets an der Seite ihrer Mutter und kümmerte sich um die kleineren Geschwister, ob in Kassel im „Nassauer Hof“ oder im Rotenburger Schloss. Beim Tod der Mutter war sie bereits 32 Jahre alt und galt ihrem jüngeren Bruder Ernst (1623–1693) als alte Schachtel. Ihre Heirat mit dem katholischen, immerhin acht Jahre jüngeren Grafen Erich Adolf zu Salm (1619–1678) ist wohl aus der Versorgungsnot zu erklären. Im Ehevertrag wurde Magdalena zwar die Ausübung der reformierten Konfession zugesichert; die Kinder sollten aber katholisch erzogen werden. Von den drei überlebenden Töchtern – der einzige Sohn war früh verstorben – heiratete Sophie Magdalena (1649–1675) nach päpstlichem Dispens ihren Vetter Landgraf Carl von Hessen-Wanfried (1649–1711). Nach dem Tod wurde Magdalena gegen ihren Willen im Franziskanerkloster in Bedburg beigesetzt. Der Witwer heiratete nur vier Monate später die sechzehnjährige Gräfin Ernestina von Löwenstein-Wertheim-Rochefort, die ihn (später mit dem bayerischen General Graf Sereni verheiratet) um zwei Jahrzehnte überlebte.

Holger Th. Gräf

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 97 f.)


Bibliography