Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesta of the Landgraves of Hessen

1395 November 30

Brau- und Schankprivileg für die Stadt Kassel

Regest-Nr. 1825

Tradition | Regestum | Original Text | References | Text Basis | Citation
Tradition
Engrossment: Stadtarchiv Kassel, Urkunden, 1943 verbrannt.
Document Description: Pergament.
Seal: Siegel verloren.
Copies: Staatsarchiv Marburg, 17e Kassel, Nr.453, 1, Bl. 10r-v, 18. Jahrhundert, Papier; Staatsarchiv Marburg, 17e Kassel, Nr. 453, 6, 18. Jahrhundert, Papier, Vorlage für den Druck.
Regesta: Brunner, Urkunden des Stadtarchivs zu Cassel, S. 22 f.
Regestum
Landgraf Hermann [II.] von Hessen erteilt den Bürgern der Stadt Kassel das Recht, Bier zu brauen, zu schenken und zu verkaufen, auch den Preis dafür nach Belieben, jedoch ohne Nachteil für seinen eigenen Bierkauf in der Stadt, zu setzen. Nur Ansässige sollen Bier daselbst schenken; fremde Biere, außer zum eigenen Verbrauch, nicht eingeführt werden. Für sich selbst bedingt der Landgraf, daß ihm bzw. den in seinem Auftrage kommenden Amtleuten von den Bürgern soviel Bier, als er braucht, das Fuder für 3 Pfund hessische Pfennige, verkauft werde. Für dieses Privileg sowie wegen Vergehungen, die ein Teil der Bürger sich gegen ihn hat zu schulden kommen lassen, hat die Stadt dem Landgrafen ein Geschenk von 2500 Gulden verehrt.
Siegler: Der Landgraf.

Datum Wording

in die beati Andree Apostoli

Original Text
Wir Herman von Gotens gnaden lantgrave zu Heßen bekennen offentlich an diesem briefe, daß wier unsern lieben getrewen burgemeister [!], schöpfen und burgern gemeiniglich unser stat Caßel fur unß und unser erben gunst und gnade gethan mit krafft dieses briefs, das sie fortmehr ewiglich nach dato dieses briefs macht haben sollen, bier zu brauen in der stat Caßel und daß schenken und verkauffen und alle jährlich uff und ab zu setzen, wie daß ihnen und der stat Caßel eben und bequemlich ist. Doch also daß daß unschedlich sey unß, unseren erben und nachkommen an unserm bierkaufe als hernach geschrieben stet und anders da niemant bier zu schenken, der zu Caßel nicht seße, oder frembte bier dar zu fürende, es wolle dan einer solches in seinem hauß trinken. Also mit solchem bescheide, daß sie unß, unseren erben und nachkommen zu kauf geben sollen und wöllen je ein fuder biers vor drey pfund hescher pfennige zu unseren nöten, als viel und als dicke wier des bedurfen, one geverde. Und sollen die vor genande unser bürger und ihre nachkommen sich dawieder nicht setzen, sondern sie sollen bestellen, ob sich imant darwieder setzte, daß unß daß folge wo wier daß kauffen wollen, one geverde, und unß, unseren ambtleuten von unser wegen als vor geschrieben stehet, das wier und unsere ambtleute daran ungehindert bleiben. Hierumb und umb bruche, die der ehgnantem unser bürger ein theils gethan hatten, han die vor genanden unser bürger unß geehret mit fünfundzwantzighundert gülten, als die brieffe außweisen, die wier und sie undereinander darüber gegeben haben. Daß zu urkunt haben wier unser insiegel an diesen brief laßen henken. Datum anno Domini millesimo tricentesimo nonagesimo quinto in die Beati Andreae apostoli.
References

Granter

Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Recipient

Kassel, Stadt

Name of Seal's Owner

Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Other Places

Kassel (Stadt Kassel)

Keywords

Bürger · Städte · Bier · Braurechte · Schanklizenzen · Amtmänner · Währungen, hessische Pfennige · Bürgermeister · Schöffen · Privilegien

Text Basis

Regestum

Brunner, Urkunden Stadtarchiv Kassel

Document Particulars

Eckhardt, Stadtrechtsquellen Kassel

Original

Eckhardt, Stadtrechtsquellen Kassel

Citation
Landgrafen-Regesten online Nr. 1825 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/1825> (Stand: 19.04.2024)