Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Contemporary History in Hessen - Data · Facts · Backgrounds

Einweihung des neu errichteten Postmuseums am Schaumainkai in Frankfurt, 27. September 1990

In Frankfurt am Main wird das in einen Neubau (Schaumainkai Nr. 53) umgezogene Postmuseum eingeweiht. Das neu errichtet Gebäude befindet sich – deutlich abgerückt – neben der Anfang der 1890er Jahre errichteten Villa de Neufville, die bislang die Sammlung des Postmuseums beherbergte und zukünftig als Sitz der Museumsstiftung und ihrer Verwaltung dienen wird.1 Anlässlich der heutigen Einweihung (und in Erwartung der für den Folgetag geplanten Eröffnung des Museums für den Publikumsverkehr) sprechen der Direktor des Postmuseums, Thomas Werner (geb. 1944), Postminister Christian Schwarz-Schilling (geb. 1930; CDU) und der Vorstandsvorsitzende der Telekom, Helmut Ricke (geb. 1936). Die Feierstunde wird von künstlerischen Installationen und einer pantomimischen Performance begleitet. Schwarz-Schilling betont, dass das Postmuseum in seiner neuen Gestalt „kein altehrwürdiger Museumstempel“ sei, „sondern ein Ort des Dialogs zwischen Vergangenheit und Zukunft, an dem Kommunikationsgeschichte lebendig werden kann“. Zugleich fiele die Eröffnung des Hauses in ein ausgesprochen „geschichtsträchtiges Jahr“, in welchem die Deutsche Post ihren 500. Geburtstag feiere, nach der bereits Mitte der 1980er Jahre eingeleiteten Dreiteilung in Post, Bank und Telekom „erfolgreich erste Gehversuche gemacht habe“ und besonders vor dem Hintergrund der Vereinigung Deutschlands den Begriffen „Kommunikation und Verbindung zwischen Menschen“ einen angemessenen historischen Rahmen verleihe.
Der von dem deutschen Stararchitekten Günter Behnisch (1922–2010)2 gestaltete dreigeschossige Neubau beherbergt allerdings nur einen Teil der Sammlung; weitere Exponate sind auf zwei Ebenen unter dem Garten der Villa de Neufville untergebracht. Beide Ausstellungsbereiche werden durch einen glasüberdachten Luftraum miteinander verbunden, der eine schräg-zylinderartige Formgebung aufweist.
(KU)


  1. Ursprünglich war das Postmuseum Anfang 1958 als Bundespostmuseum eröffnet worden. Es zählt zu den ersten Museen am Frankfurter Museumsufer.
  2. Behnischs Architekturbüro in Stuttgart entwarf das Gesamtkonzept für die Sportstätten, das Olympische Dorf und das Straßen- und Wegenetz der Spielstätten des Olympiaparks in München, der 1972 Veranstaltungsort der XX. Olympischen Sommerspiele war.
Records
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„Einweihung des neu errichteten Postmuseums am Schaumainkai in Frankfurt, 27. September 1990“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/1588> (Stand: 26.11.2022)
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