Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesta of the Landgraves of Hessen

1370 Oktober 31

Übergabe von Pfandgütern an das Deutschordenshaus Marburg

Regest-Nr. 1476

Tradition | Regestum | Original Text | References | Text Basis | Citation
Tradition
Copies: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 1, Nr. 69, Bl. 33.
Prints: Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Neudruck, Nr. 1110.
Regesta: Demandt, Regesten Kopiare 1, Nr. 69, S. 90; Becker, Alsfelder Regesten (Staatsarchiv Marburg), S. 192 Nr. 8.
Regestum
Landgraf Heinrich und sein Vetter Landgraf Hermann überweisen an Komtur und Brüder des Deutschen Hauses bei Marburg für eine Schuld von insgesamt 7200 Tournosen gegen Rückgabe der dafür gesetzten Pfänder (Burg und Stadt Kirchhain, Zehnten zu Schröck, Gülte von der Neuen Mühle zu Marburg) die Steuer ihrer Städte Homberg / Efze, Alsfeld und Homberg / Ohm.
Original Text
Wir Heinrich von gots gnadin lantgrefe zcu Hessin und wir lantgrefe Herman syn vetter bekennen vor uns und vor unsir erbin uffinlich an disem keginwortigin briefe, daz wir mit den geistlichin luden deme kummerthur und den bruderen gemeynlichin Tutzschis ordens des husis by Martpurg, unsirn liebin andechtigen, eyner ganczen rechenunge ubirkummen syn umme sulch geld, mit namen vier tusent ses hundert und dryzig schillinge turnosir, da vor wir en unsir hus unde stat Kirchayn unde daz dor zcu gehorit vorsazt hatten, umme tusent gulden, die sie uns zcu Gottingen uzgewunnen, da wir en unsir zcehenden zcu Schrickede und unsir gulde uf der nuwen mullen zcu Martpurg vor virsazt hatten, umme alle geld, daz sie ubir die summen, da vor en der Kirchwyn phandes stand, daselbis vorbuwet haben, umme alle vorsezzen bede, die en unsir stad und burgere zcu dem Kirchayn gemeynlichin noch biz her schuldig syn gewest, umme dry hundert gulden, die sie uns gereyde geluwen hatten, und anders umme alle schuld, die wir en schuldig syn gewest biz uffe disen hudigin tag, also daz wir en vor daz alliz mit eynandir schuldig blyben sibben tusent schillinge turnosir unde zcwey hundert schillinge turnosir, odir y vor eynen schilling turnosir zcwenczcig schillinge alder heller zcu rechin. Der wir en von wynachtin die nu allir nest kummen vorwerd ubir zcwey jar zcu dem erstin ane uf zcu hebene bewyset haben uf unsir stad Hohinberg vier hundert und zwenczig schillinge turnosir, und also vorwerd y des jaris uf wynachtin die dan allir nest noch eynandir folgin, vier hundert und zcwentzig schillinge turnosir der egenanten were, alse lange biz sie die egenanten summen vier hundert unde zcwentzig schillinge turnosir zcu eylf malen ufgehabin habin, und sullen sie danne in deme zcwelftin jare dor noch allirnest ouch uffe wynachtin daselbis zcu Hoemberg ufhebin achte und achzcig schillinge turnosir der egenanten were und seßcehin schillinge heller. Ouc sullen sie von unsir stad Alsfeld alse nu von dem achzcenden tage noch wynachtin der nest kummet ubir zcwey jar, ufhebin hundert und vier unde sibbentzig schillinge turnosir der egenanten were unde dor noch ydes jaris uf den achzcenden tag noch wynachtin die allirnest noch eyn andir folgin, hundert unde vier und sibbentzig schillinge turnosir, alse lange biz daz sie die selbin summen, mit namen hundert und vier und sibbentzig schillinge turnosir, zcwelf werbe also ufgehebin. Ouch sullin sie uf unsir stad Hohenburg von nu wynachtin die allir nest kummen ubir eyn jar zcu erstin ane ufhebin dry unde dryzig schillinge turnosir der egenanten were und zcwelf chillinge heller und vorwerd y des jaris uf wynachtin die allir nest noch eyn andir folgin, dry unde dryzig schillinge biz sie en die egenanten summen ouch zcwelf werbe bezcalen. Wir sullin ouch unsir egenanten stede getruwelichin dor zcu halden und den egenanten kummertur und bruderen dor zcu behulffin syn, daz en von yglichir stad y des jaris daz geld als vorgeschriebin sted, gentzlich und gar beczalit werde zcu den zcyden als vorgeschriebin sted. Und wanne die egenanten summen geldis zcumale also beczalit syn, so sal daz geld y des jaris von den egenanten unsern steden vorwert me an uns und unsir erben ledig und los widdergefallin alse vor. Werez ouch, des god nicht gebe, daz die egenanten unsir stede eyne odir sie alle bynnen der zcyt von brande, von nidderlage odir von andir sache wegin, wilchirleye die weren, zcu sulchem schaden und ungelucke quemen, daz sie nicht bede gegebin muchten, waz dann den egenanten kummertur und bruderen des geldis von sulchis ungeluckis wegin an den steden eyner odir en allen abeginge, daz solden wir en an andern unsern steden bewysen ufzcuhebende zcu den selbin zcyden und jaren glycherwijs alse vor, also daz sie der egenantin summen, mit namen sibbin tusend und zcwey hundert schillinge turnosir, odir vor eynen schilling turnosir zcwenczig schillinge heller, y gantz und gar bezcalit sullen werden. Dor uf habin sie uns unsir slozze, hus unde stad Kirchayn mit unsirme gerichte daselbis und mit alle deme daz dor zcugehorit, unsir zcehenden zcu Schrickede und unsir gulde uf der nuwen mullen zcu Martourg ledig und los in unsern nutz widdir geantwortit in alle der maze, alse sie die in phandes wyse von uns ynne hatten. Des zcu orkunde so habin wir unsir yglichir syn ingesigel an disen brief lazen henken. Der gegebin ist zcu Cassele, noch Cristi geburd dryczen hundert jar dor noch in dem sibenczigesten jare, an allir heiligin abinde.

Language of the Original Text

deutsch

References

Other Persons

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Other Places

Kirchhain, Burg · Kirchhain, Stadt · Schröck, Zehnten · Marburg, Neue Mühlen · Homberg / Efze · Alsfeld · Homberg / Ohm · Marburg, Deutscher Orden · Göttingen

Keywords

Schulden · Pfänder · Mühlen · Steuern · Vettern · Komture · Deutschordensbrüder · Tournosen · Pfandschaften, Auslösen von · Burgen · Städte · Zehnte · Gülten

Text Basis

Document Particulars, Regestum

Demandt, Regesten

Original

Wyss, UB Deutscher Orden 3

Citation
Landgrafen-Regesten online Nr. 1476 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/1476> (Stand: 19.04.2024)