Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesta of the Landgraves of Hessen

1389 August 1

Friede zwischen Landgraf Hermann II. und Herzog Otto von Braunschweig

Regest-Nr. 11143

Tradition | Regestum | Original Text | References | Text Basis | Citation
Tradition
Engrossment: Staatsarchiv Marburg, Cell. 143a p. 34. Or. membr. c. 3 Siegel anhängend.
Prints: Friedensburg, Hermann II., S. 298-302 Nr. 24.
Regesta: Friedensburg, Hermann II., S. 298 Nr. 24.
Regestum
Die Ritter Hermann von Colmatsch und Kurt Spiegel bereden einen Frieden zwischen Herzog Otto von Braunschweig und Landgraf Hermann von Hessen bis 1390 Juni 29.
Original Text
Wir Herman von Colmaez und Curd Spiegil ritter bekennen uffindlichen an diesem brieffe und thun kund allin ludin die en sehin horin adir lesin daz wir eyntrechtlich eynen vrede beret und gegeben han, beredin und gebin geinwordeclich mit craft diesis brieffis vor den hochgeborn furstin und herrin hern Ottin herczaugen zu Brunswik unsin liebin gnedigin herren, vor alle sine land und lude und vor alle die umbe sinen willen thun und laßin soln und wollen ane geverde, deme hochgeborn furstin junchern Hermann lantgraffin zu Hessin allen sinen landen und luden und allen den die umbe sinen willen thun und laßin soln und wollen, Tilen Wolffe und Frideriche von Hetingshusen zu siner hand, derselbe vrede anegen sal als datum heldit diesis brieffis und vorwertir weren bijs uff sant Petirs und Pauls thag der heilgin aposteln schirest kommet und den thag alle nane geverde. (1) in diesin vrede haid unsir vorgnant herre von Brunswik besundern gnomen die stede Milsungen und Nydinstein und daz sloß Bischoffishusin gentslich mid allen erin zugehorungin gulden gefellen hulczern waßern und weiden besucht und unbesucht wo man die gevinden adir die genennen mag und mid namen die stad Rodinberg mid allen dorffern gerichtin und siner zugehorunge gulden gefellen hulczern waßern und weiden besucht und unbesucht wie man die genennen mag und mid alle deme daz vor zu der borg und der stad Rodinberg gehord haid welchirleyge daz gewest ist, als daz der vorgnant unsir herre von Brunswik vor ynne gehad haid; nicht ußgescheidin dan die borg Rodinberg uff dem berge gelegin, dieselben borg unsir juncher der lantgraffe vorgnant auch besundern yn diesin vrede nymmet, und als viel bornholczis als sie daruffe zu notdorft bedorffin ane geverde. (2) ouch haid der obgenant unsir herre zu Brunswik yn diesein selben vrede gnomen alle manne borgmanne borger und lude die yn den obgnanten sloßin und eren zugehorungen wonen semptlichen und erer iglichen besundern, er lieb und gud wo sie die haben besucht und unbesucht wo die gelegen und wie die geheißin sin. (3) ouch ensal dieselbe borg Rodinberg uffe dem berghe gelegin yn diesem vrede nicht baß gevestind adir gebuwet werden, dann als sie iczund ist und ensal auch uffe derselben borg wann diese vrede uzged nicht me spise sin noch funden werden dann als iczund daruffe ist ane geverde. (4) ouch ist beret: were eynig helffir uffe beide siden die vor nicht gesunet werin, daz die selben vrede zu allen gesůnet sollen sin. Welchir undir den des nicht halden wolden, die solden und mochten sich von nuwens bewaren. (5) ouch ist geredt: were ymand die undir unserm herrin herczaugen Ottin vorgnant geseßin were, he seße uff eygenen odir uffe virphantin sloßin, adir andirs sin geseßin man adir borgman were, die mid unserm junchern deme lantgraffin vorgnant adir mid den sinen redeliche zusprache hetten, vor die solde man schreiben und die zu thagin furen und solde man den recht laßin wedirfaren. Wolden sie des nicht uffnemen und en darane laßin gnugen, so ensolde en unsir herre der herczauge vorgnant nicht die sinen der he mechtig were ane geverde keyne hulffe thun noch yn sinen sloßin der he mechtig were keynen veylen kauff laßin geben noch sie daryn laßin; und sal daz diesin vrede allen zu also gehalden werden ane geverde. (6) ouch soln alle reisige gefangen von beyden siden diesin vrede zu uff ere globede thag haben ane geverde. Also doch daz die gefangin inkomen und den thag nehmen soln als vor geschriben sted. (7) ouch ist geteydingit: were is daz diesir vrede bynnen diesir czijd virbrochin worde von deme vorgnanten unsern herren von Brunswik adir den sinen adir welche wise der virbrochin worde von siner wweyn, wann wir Herman von Colmaez und Curd Spiegil ritter vorgnant dann darumbe gemand worden von dem vorgnanten unserm junchern von Hessin und Tilen Wolffe adir von Frideriche von Hertinigshusin, so soln wir von stund yn achtagin nach der manunge thage leistin mid deme vorgnanten unserm junchern von Hessin Tilin Wolffe adir mid Frideriche von Hertingishusin an den malsteden da der vorgnant unsir herre von Brunswik thage phlegit zu leistinde mid unserm vorgnanten junchern von Hessin, und die fredebruche von stund kerin mid gliche ab man daz glich vinden kunde. Kunde man daz gliche nicht vinden, so solde man sie kerin mid werde, uzgnomen wunden und toidslege die ane vorsaße gescheen weren; wer die gethan hette, der sal sich des entledigen als recht ist. Wann daz gescheen were, so sal man sie dann richtin und kerin nach gnaden und des landes gewonheid. Were iz dann daz wir darane su^emig worden und die fredebruche dann nicht kerten, wann wir dan andirweit darumbe gemanet worden, so soln und woln wie von stund in achtagen nach der andern manunge ynriden gein Fritslar adir gein Wildungen, yn welchir der stede eyne wir wolden, unsir iglichir mid czwen knechten und dren pherden und da eyn recht ynlegir halden als lange bijs die fredebruche gekart weren darumbe wir gemand weren worden ane geverde. (8) ouch soln iglichs herren frunde des andern herrin frunde zu thagen furen und geleiden, ab man umbe fredebruche teidingen solde, ab eyn parthye des an die andern gesunne ane geverde. (9) ouch ist beret daz zu unsis junchern von Hessin steden und landen nymand yn die drie stede Rodinberg Milsungen und Nydinstein wandern noch zu schickin haben sal noch nymand wedir zu den drien steden yn unsis junchern von Hessin stede, und sal daz diesin vrede zu gehalden werden ane geverde. Alle vorgeschriben rede stucke und artikele semptlichen und iglichen besundern han wir Herman von Colmaez und Curd Spiegil ritter vorgnant en trewen globt stede veste und unforbrochen zu halden yn alle der maße als vor geschriben sted ane alle argelist und ane geverde. Und wir Otte von gods gnaden herczauge zu Brunswik vorgnant bekennen vor uns unse land lude und die unsin daz wir diesin vorgeschriben vrede und alle stucke punckte und artikele und erer iglichen besunders, wie die darvor mid sundirlichen worten begriffen sin und geschriben sten, gered haben und reden geinwordeclich yn craft diesis brieffis stede veste und unforbrochlich zu halden ane allirleige argelist und ane geverde. Des zu orkunde und vestir stedicheid han wir Otte herczauge zu Brunswik unsir ingesigel an diesin brieff laßin hengen. Und wir Herman von Colmaez und Curd Spiegil ritter vorgnant haben auch zu merer geczugnisse und bekenntnisse allir vorgeschriben sache unsir ingesigel zu des vorgnanten unsirs herren von Brunswik ingesigel an diesin brieff gehangen, der geben ist nach Crists gebord driczenhundert jare darnach yn deme nun und achtzigisten jare uffe sant Petirs thag den man nennet ad vincula.

Language of the Original Text

deutsch

References

Other Persons

Kolmatsch, Hermann von · Spiegel, Konrad · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Quade · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Wolff von Gudenberg, Thiele [IV.] · Hertingshausen, Friedrich [IV.] von

Other Places

Braunschweig, Herzöge · Melsungen · Niedenstein · Rodenberg, Burg · Bischofshausen · Wildungen · Fritzlar

Keywords

Ritter · Friedensschlüsse, zeitlich befristete · Herzöge · Burgen · Vertragsstrafen · Einlager

Text Basis

Document Particulars, Regestum

Friedensburg, Hermann II.

Original

Friedensburg, Hermann II.

Citation
Landgrafen-Regesten online Nr. 11143 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/11143> (Stand: 16.04.2024)