Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Contemporary History in Hessen - Data · Facts · Backgrounds

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Die Frankfurter Großmarkthalle, um 1930

Deportation von etwa 1.125 Juden von Frankfurt nach Litzmannstadt (Lodz), 20. Oktober 1941

Mit dem Sonderzug „Da 6“ werden etwa 1.125 Juden von Frankfurt am Main nach Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Die örtliche Staatspolizeistelle in Frankfurt hat für diese erste Deportation eine Namensliste von etwa 1.200 Personen vorbereitet, die vorwiegend im Frankfurter Westend wohnen. Mehr als 1.125 der in der Liste aufgeführten Menschen werden am Sonntag, dem 19. Oktober 1941, von eigens für diese Aktion einberufenen SA-Männern in ihren Wohnungen abgeholt und durch die Sonnemannstraße zu einer „Sammelstelle“ im Keller der Großmarkthalle an der Hanauer Landstraße geführt. Der auf einem Ladegleis am Main bei der Großmarkthalle abgestellte Sonderzug verlässt am frühen Morgen des 20. Oktober den Frankfurter Ostbahnhof und trifft einen Tag später in Litzmannstadt ein. Vermutlich haben nur zwei der Deportierten den Holocaust überlebt.

Mit diesem ersten Transport aus Frankfurt beginnt die Deportation der jüdischen Bevölkerung Hessens im Rahmen der „Endlösung“. Unter den Deportierten befindet sich auch Dr. Ludwig Ascher (1865–1942), 1939/40 Erster Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt.
(OV)

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„Deportation von etwa 1.125 Juden von Frankfurt nach Litzmannstadt (Lodz), 20. Oktober 1941“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/2835> (Stand: 20.10.2022)
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