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Tagung des 70. Kommunallandtages des Regierungsbezirkes Wiesbaden, 4. April 1933

Im Kommunallandtagssitzungssaal des Landeshauses in Wiesbaden wird um 10:30 Uhr der 70. (und letzte) Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden durch eine Ansprache des Oberpräsidenten Ernst von Hülsen (1875–1950) eröffnet:

Meine Herren! Namens der preußischen Staatsregierung begrüße ich Sie bei Ihrem Zusammentritt zum 70. Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden. Es ist mir dabei eine aufrichtige Freude, daß dieser Nassauische Kommunallandtag – der erste, an dem teilzunehmen ich heute die Ehre habe – in den Beginn eines neuen gewaltigen Abschnitts deutscher Geschichte fällt. Eingeleitet wurde dieser neue Abschnitt deutscher Geschichte heute vor zwei Wochen durch den denkwürdigen, noch frisch in unser aller Erinnerung stehenden Staatsakt in der Potsdamer Garnisonkirche. An dieser historischen Stätte hat unser Reichskanzler Adolf Hitler uns aufgerufen, die große Tradition unseres Volkes, seiner Geschichte und seiner Kultur in demütiger Ehrfurcht zu pflegen und als unversiegbare Quelle einer wirklichen inneren Stärke und einer wirklichen Erneuerung in trüber Zeit. Ich bin gewiß, daß dieser Ruf auch in diesem Hause lebhaften Widerhall finden wird, daß auch die Arbeit dieses Hauses sich restlos in den Dienst des neuen Wollens stellen wird, das jetzt unser ganzes Volk durchströmt und ihm sicher zum Segen und zum neuen Aufstieg gereichen wird.
Blättert man die Sitzungsprotokolle der Kommunallandtage der letzten 14 Jahre durch, so entrollt sich auch hier ein düsteres Bild. Von Jahr zu Jahr zeigen die Verhandlungen, wie die Bevölkerung unter der zunehmenden Arbeitslosigkeit und damit zusammenhängend alle Berufsstände unter Absatz- und Wirtschaftsschwierigkeiten leiden, und staunend sehen wir heute, wie man die Not durch Maßnahmen zu beheben suchte, die sie erst recht vergrößerten. Kommunale Unternehmungen, die für ein durch Kriegsopfer und brutale Reparationen verarmtes Volk an sich nicht tragbar waren, wurden damit gerechtfertigt, daß sie den Armen Linderung ihrer Not, dem Arbeitslosen Brot und dem Unternehmer Aufträge brächten. Sie brachten aber zugleich ein immer stärkeres Anziehen der Steuerschraube und damit Erhöhung der Produktionskosten der Wirtschaft und Beeinträchtigung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und neuer Arbeitslosigkeit. Zugleich konnten aber alle diese kommunalen Unternehmungen nur durch Aufnahme großer Anleihen finanziert werden. Die Schuldenlast und mit ihr die Vorbelastung des Haushalts durch den Kapital- und Zinsendienst stieg erschreckend von Jahr zu Jahr. Daß die Aufbringung dieser Lasten selbst in den Jahren immer schwerer wurde, die wir heute rückschauend als Zeiten der Konjunktur ansehen, zeigt ein Blick in die Sitzungsberichte jener Jahre. So mußte die allgemeine Wirtschaftsnot angesichts der riesenhaften Verschuldung, angesichts des Anschwellens der Wohlfahrtslasten und des Rückgangs der Steuereinnahmen auch die Gemeinden und Gemeindeverbände in immer größere Not bringen und zuletzt in ihrem Bestande überhaupt gefährden. Nur unter weitgehenden Eingriffen des Staates in die Selbstverwaltung konnte im letzten Augenblick durch rücksichtslose Sparsamkeit der Zusammenbruch der Gemeinden und der Gemeindeverwaltungen verhütet werden. Diese Eingriffe des Staates, die nahezu völlige Begrenzung der kommunalen Aufwendungen auf die zwangsläufigen Aufgaben werden den Raum für freie Entschließungen der Kommunen noch auf lange Zeit hinaus eingengen und es wird einsichtsvoller Selbstbeschränkung der kommunalen Körperschaften bedürfen, um die Krise der Selbstverwaltung zu überwinden.
In dieser düsteren Lage ist in unserem Volke ein neuer Glaube entstanden, der Glaube an uns selbst, an stolze deutsche Vergangenheit, an die deutsche Geschichte, an die Nation, ein Glaube, der ungeahnte Kräfte entfaltet, ein Glaube, der endlich einmal den deutschen Menschen über dem Trennenden das Einende sehen läßt, der die uralten und unüberbrückbar gehaltenen Gegensätze der Stände und Klassen, der Konfessionen, der Volksstämme und der Länder überwindet, der uns fähig macht, Opfer zu bringen und dem Ganzen zu dienen.
Dieser Glaube allein ist die Voraussetzung dazu, daß wieder ein starker und kraftvoller Staat entsteht, daß die Umstellungen in unserer Wirtschaft durchgeführt werden, die nötig sind, um die Arbeit der Bauern wieder rentabel zu machen und um die Arbeitslosen wieder in den Produktionsprozeß einzugliedern. Diese neue Haltung des deutschen Menschen gibt aber auch die Voraussetzung, daß die altpreußische Sparsamkeit und Einfachheit in unsere Kommunalverwaltungen einzieht, ohne die ein allmähliches Ueberwinden der heutigen Finanznot der Kommunen unmöglich ist.
Damit aber, meine Herren, sind wir alle, jeder an seiner Stelle, vor die Aufgabe gestellt, an der Neuordnung des deutschen Staates mitzuwirken und insonderheit jede Verwaltung so zu führen, daß sie ein Stein im Neuaufbau des nationalen Reiches wird. Möge auch die Arbeit des Kommunallandtages von dieser gewaltigen Aufgabe aus Sinn und Richtung erhalten.
Vielfältig sind die Aufgaben, die Sie meine Herren, hier vorfinden. Es gilt, durch die Ihnen vorgeschlagene Finanzordnung das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen so zu regeln, daß eine sparsame und verantwortungsbewußte Finanzverwaltung gewährleistet ist. Demselben Ziel dient die Aufstellung eines Stellenplanes.
Im Namen einer in ganz Preußen in Angriff genommenen Reform des Sparkassen- und Girowesens muß die Nassauische Landesbank in eine Gemeinschaftsbank umgewandelt werden, deren Träger der Bezirksverband zusammen mit den im Giroverband Nassau zusammengeschlossenen Sparkassen wird. Die Gemeinschaftsbank wird dann Girozentrale für Nassau. Durch diese Zusammenfassung des öffentlichen Kreditwesens wird eine planmäßigere öffentliche Kreditpolitik ermöglicht wie auch eine stärkere Sicherung und Festigung gegen Stürme des Wirtschaftslebens erreicht.
Die Aufstellung des diesjährigen Etats, wie sie Ihnen die Verwaltung vorschlägt, entspricht schon dem Geiste der Sparsamkeit und Verantwortlichkeit. Während der gesamte Bruttoaufwand des ordentlichen Haushalts 1931 sich auf 45 Millionen Reichsmark belief, ist er 1932 auf 32,4 Millionen, also um 28,23 % gesenkt worden und soll 1933 auf 29,2 Millionen, also um weitere 9,88 % gesenkt werden. Demnach ist der Etat von 1933 gegenüber 1931 um insgesamt 38,11 %, also um weit über ein Drittel gesenkt worden. Durch diese entschiedenen Einschränkungen des Ausgabenbedarfs ließ sich ein Fehlbetrag 1932 wenigstens rechnungsmäßig vermeiden, und 1933 wird es dadurch möglich sein, den Haushalt trotz der erschreckenden Steuerrückgänge ohne Erhöhung der verhältnismäßig nicht zu hohen Bezirksumlage von 13 % auszugleichen.
Bietet so die Haushaltslage des Bezirksverbandes Nassau ein mit Rücksicht auf die Zeitumstände und die allgemeine Finanz- und Wirtschaftslage erträglich zu nennendes Bild, so muß die Kassenlage des Bezirksverbandes zu ernster Sorge Anlaß geben. Die genannten Rückstände der Stadt- und Landkreise beim Bezirksverband übersteigen heute 4,6 Millionen Reichsmark und damit das gesamte Soll der Bezirksabgabe. Die Staatsregierung hat dieser Frage der Rückstände der Kreise beim Bezirksverband ihre besondere Aufmerksamkeit zugewandt und vor einiger Zeit bereits eine staatliche Beihilfe von 400.000.– RM zur teilweisen Abdeckung der Rückstände zur Verfügung gestellt. Meine Herren! Es besteht die begründete Hoffnung, daß alsbald noch einmal in gleicher Weise seitens des Staates geholfen werden wird. (Bravo!)
Meine Herren! Im Laufe des letzten Jahres ist in dem Gebietsstande des Bezirksverbandes eine wesentliche Aenderung eingetreten. Der Kreis Wetzlar ist durch die preußische Neugliederungsverordnung endlich dem ihm stammverwandten Nassauer Land und der Provinz Hessen-Nassau eingegliedert worden, nachdem er über 100 Jahre zur Rheinprovinz gehört hatte. Ich begrüße auch an dieser Stelle die Bewohner des Kreises Wetzlar aufs herzlichste und wünsche, daß sie sich als Angehörige des Nassauer Landes, wo sie gern und freudig aufgenommen wurden, wohlfühlen möchten.
In der Hoffnung, daß Ihre Beratungen und Beschlüsse vom Geist der nationalen Erneuerung unseres Volkes getragen sind, vom Geist der Verantwortlichkeit, Sparsamkeit und Opferbereitschaft, vom Geist, wie er im Bunde zwischen unserem allverehrten Reichspräsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg und dem Wiedererwecker des Nationalbewußtseins in deutschen Landen, Reichskanzler Adolf Hitler, verkörpert ist, erkläre ich den 70. Kommunallandtag für eröffnet.
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Im Anschluss daran hält der Alterspräsident des 70. Kommunallandtages des Regierungsbezirks Wiesbaden, der 63-Jährige Wilhelm Freiherr von Stein, eine Ansprache:

[…] Meine Herren! Ich begrüße die Abgeordneten, die alten und die neuen, die in erfreulich großer Zahl hier erschienen sind. Ich begrüße insbesondere, wie es bereits der Herr Oberpräsident getan hat, die Abgeordneten, die vom Kreis Wetzlar hierhergesandt und zum erstenmal in unserem Kommunallandtag vertreten sind. Ich habe die Hoffnung, daß, wenn auch geschichtliche Bande sie bisher mit der Rheinprovinz verbanden, sie sich in der neuen Provinz, der sie wirtschaftlich bereits seit langem angehört haben, wohlfühlen werden.
Ich danke dem Herrn Oberpräsidenten ganz besonders für seine Ausführungen, die vaterländischen Geist und Sachlichkeit erkennen lassen. Wir freuen uns, daß ein derartig hervorrangender Verwaltungsbeamter seitens der früheren preußischen kommissarischen Regierung zum Oberpräsidenten zunächst kommissarisch berufen und dann, nach Bestätigung seitens des Provinzialausschusses ernannt worden ist.
Ich begrüße weiterhin den Herrn kommissarischen Regierungspräsidenten, der durch das Vertrauen der jetzigen kommissarischen Regierung berufen ist und der es verstanden hat, in wenigen Wochen mit starker Hand viele Mißstände des alten Systems zu beseitigen.
Ich spreche gewiß im Namen der Mehrheit des Hauses, wenn ich der früheren preußischen kommissarischen Regierung den Dank dafür ausspreche, daß sie den Herrn Oberpräsidenten Haas bald abberufen hat. (Beifall rechts.) Wir haben ihn, insbesondere bei den Eröffnungsreden, die der Herr Oberpräsident Haas hier im Hause und im Provinziallandtag gehalten hat, stets als Exponenten seiner Partei kennen gelernt. (Sehr richtig! rechts) Ich stelle hiermit fest, daß von den manchen sozialdemokratischen Oberpräsidenten, die in den früheren Jahren in Preußen gewesen sind, keine die nationalen Parteien und Verbände so verfolgt hat, wie er. (Sehr richtig! rechts.)
In Ehrfurcht gedenken wir des greisen und doch stets jungen Reichspräsidenten (die Mitglieder des Hauses erheben sich), des siegreichen Feldmarschalls in dem großen Krieg, der am 30. Januar ein Kabinett der nationalen Zusammenfassung ernannt hat und zum Reichskanzler des Führer der großen nationalen Freiheitsbewegung berufen hat. (Heilrufe rechts).
Wir habend das feste Vertrauen, daß die jetzige Regierung die Mißstände und all dasjenige beseitigen wird, was in den letzten 14 Jahren dem deutschen Volk und dem preußischen Volk an Schande und Schmach, Not und Arbeitslosigkeit gebracht hat. Ich freue mich, daß über diesem Haus, in welchem während all der letzten Jahre die Weimarer Koalition geherrscht hat und in welchem alles, was rechts vom Zentrum saß, in personeller Beziehung unterdrückt worden ist, neben unserer teueren preußischen Fahne, der der größte Teil des nassauischen Volkes auch während der Besatzungszeit treu geblieben ist, wieder die schwarz-weiß-rote Fahne, unter denen 2 Millionen unserer Volksgenossen im Weltkrieg gefallen sind, und daneben die Hakenkreuzflagge weht, das Symbol der jungen deutschen Freiheitsbewegung.
Es ist hier vom Regierungstisch aus oft gesagt worden, daß das Rheinland befreit sei. Wir die Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und der Deutschnationalen Volkspartei haben immer den Standpunkt vertreten, daß diese „Befreiung“ keine Befreiung, sondern nur eine viel zu teuer erkaufte Räumung war. Noch ist das Saargebiet Deutschland nicht zurückgegeben, noch hat in Eupen-Malmedy eine freie Volksabstimmung nicht stattgefunden. Die großen Gebietsteile von Deutschland welche jenseits des Rheins liegen, und die weite Strecken des rechtsrheinischen Gebiets sind entmilitarisiert. Wir wissen, daß der Rhein erst dann befreit ist, wenn die volle Wehrhoheit und Wehrgleichheit mit anderen Völkern in allen Gebieten des deutschen Vaterlandes wiederhergestellt ist, und wenn hier in Wiesbaden und drüben in den linksrheinischen Orten die Regimenter des deutschen Reichsheeres einziehen, nicht etwa zu kriegerischen Vorbereitungen, sondern um den Frieden für Deutschland und für die rheinischen Lande zu schützen. (Bravo!)
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Zum Präsidenten des Kommunallandtages wird der Nationalsozialist Karl Lange aus Frankfurt am Main gewählt, zu dessen Stellvertreter Heinrich Wilhelm Wirth (NSDAP) ebenfalls aus Frankfurt am Main. Von der bis dato geübten Praxis, der zweitgrößten Fraktion das Recht auf den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden zu geben, wurde hier bewusst abgewichen.3

In seiner Ansprache führt der neu gewählte Kommunallandtagspräsident Lange aus:

[…] Meine Damen4 und Herren, mit der Uebernahme dieses Amtes ist in diesem Parlament eine neue Aera angebrochen. Ich habe nicht die Absicht, hier weiter nach altem parlamentarischem Brauch lange Debatten zuzulassen, sondern ich habe die Absicht, hier rein sachliche Arbeit zuzulassen und bitte die Fraktionen, sich entsprechend einzustellen. Es ist üblich, daß der Präsident sowohl dem Alterspräsidenten als auch den Vertretern der Regierung und dem Oberpräsidium den Dank für die Eröffnung des Kommunallandtages ausspricht. Ich werde dafür sorgen, daß jede Obstruktion innerhalb dieses Parlaments rücksichtslos beseitigt wird. Ich bitte die Herren Abgeordneten, das zur Kenntnis zu nehmen und dafür zu sorgen, daß entsprechend der Würde des Hauses keinerlei Störungen erfolgen. Sollten von seiten der Abgeordneten oder gar von seiten der Tribüne Störungen erfolgen, so werde ich ohne Ansehen der Person von dem Recht, sie zu entfernen, Gebrauch machen.
Wir gehen nunmehr zur sachlichen Arbeit über, um allen Worten und Reden ein Ende zu setzen.
[…]5

Der 70. Kommunallandtag des Regierungsbezirkes Wiesbaden tritt nur zu dieser einen Sitzung zusammen und wird später im Zuge der Beseitigung der kommunalen Selbstverwaltung während der nationalsozialistischen „Gleichschaltung“ aufgelöst.

Zusammensetzung des 70. Kommunallandtages

Sitzverteilung

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (Hitlerbewegung) 27
Sozialdemokratische Partei Deutschlands 10
Deutsche Zentrumspartei 10
Kommunistische Partei Deutschlands 46

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (Hitlerbewegung)

Bang, Andreas (1903–1946; Landwirt; Oberlahnstein; Wahlbezirk Oberlahn)
Bernotat, Fritz (1890–1951); Landesobersekretär; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden
Clos, Adolf (1896–1877; Landwirt; Winterwerb/Krs. St. Goarshausen; Wahlbezirk St. Goarshausen)
Faber, Willibald (1873–1946; Oberstleutnant a.D.; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Fischer, Oskar (1894–1963; Kassierer; Westerburg; Wahlbezirk Dillenburg)
Gimbel, Adalbert (1898–1973; Postschaffner; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Gräntz, Günther (1905–1945; Handlungsgehilfe; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Grillo, Heinz (1875–1941); Rittmeister a.D.; Braunfels/Lahn; Wahlbezirk Wetzlar
Haus II., Wilhelm (1899–1955; Vorarbeiter; Bieber/Krs. Wetzlar; Wahlbezirk Wetzlar)
Herbert, Willi (1904–1969; Friseur; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Herrchen, Hans (1891–1970); Postmeister; Schlangenbad; Wahlbezirk Main-Taunus
Hollenders, Willi (geb. 1896; Gastwirt, Kaufmann; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden)
Klecha, August (1890–1963; Kaufmann; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Lange, Karl (1892–1966; Justizobersekretär; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Lawaczeck, Paul (1878–1942; Apotheker; Camberg im Taunus; Wahlbezirk Limburg)
Linder, Karl (1900–1979; stellvertretender Gauleiter; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Lommel, Hans (1875–1939; Arzt; Rod an der Weil; Wahlbezirk Unterlahn)
Ohl, Karl (geb. 1904; Landwirt; Birlenbach/Unterlahnkreis; Wahlbezirk Unterwesterwald)
Reiner, Heinrich (1892–1946; Angestellter; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Sauerbier, Georg (1886–1970); Landwirt; Hofgut Georgenthal; Wahlbezirk Wiesbaden
Spieß, Richard (1897–1952; Metzgermeister; Wied/Oberwesterwaldkreis; Wahlbezirk Oberwesterwald)
Sprenger, Jakob (1884–1945; Gauleiter; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Thiele, Wilhelm (1897–1990); Kriegsinvalide; Biedenkopf; Wahlbezirk Dillenburg
Uerpmann, Dr. Karl (1888–1984; Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Wirth, Heinrich Wilhelm (geb. 1870); Landwirt; Eschbach; Wahlbezirk Obertaunus
Wirth, Kurt (geb. 1901); Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main
Zimpelmann, Friedrich (1894–1965; Schornsteinfegermeister; Idstein im Taunus; Wahlbezirk Untertaunuskreis)

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Apel, Wilhelm (1873–1960); Beamter; Frankfurt am Main-Höchst; Wahlbezirk Main-Taunus
Bodenbender, Ludwig (1891–1962; Angestellter; Salzböden; Wahlbezirk Wetzlar)
Etz, Otto (1895–1957; Former; Frankfurt am Main-Rödelheim; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Haese, Otto (1874–1944; Gewerkschaftssekretär; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden)
Kirchner, Karl (1883–1945; Städtischer Beamter; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Misbach, Otto (1872–1959; Gewerkschaftssekretär; Frankfurt am Main-Niederrad; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Nöll, Heinrich (1900–1976; Kaufmann; Anspach im Taunus; Wahlbezirk Obertaunus)
Rebholz, Johann (1885–1960); Kaufmann; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main
Rosenkranz, August (1886–1954; Maurermeister; Altenkirchen; Wahlbezirk Oberlahn)
Schaub, Hermann (1900–1961); Bürgermeister; Sinn; Wahlbezirk Dillenburg

Deutsche Zentrumspartei

Dahlhoff, Heinrich (geb. 1882; Rektor; Bad Homburg vor der Höhe; Wahlbezirk Obertaunus)
Ernst, Dr. Lorenz (1890–1977; Studiendirektor; Frankfurt am Main-Höchst; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Husch, Jakob (1875–1950); Oberpostsekretär; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main
Kaesberger, Karl (1901–1943; Redakteur; Westerburg; Wahlbezirk Oberwesterwald)
Kunz, Peter (1872–1959; Rektor; Hofheim am Taunus; Wahlbezirk Main-Taunus)
Lamay, Joseph (1892–1961); Caritasdirektor; Limburg an der Lahn; Wahlbezirk Limburg
Massenkeil, Dr. Joseph (1891–1987; Studienrat; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden)
Pnischeck, Edmund (1883–1954; Bürgermeister; Lorch am Rhein; Wahlbezirk Rheingau)
Roth, Heinrich (1889–1955; Bürgermeister; Montabaur; Wahlbezirk Unterwesterwald)
Sznurkowski, Theodor (1873–1951); Kürschner; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main

Kommunistische Partei Deutschlands

Ballmann, Adolf (1883–1945; Schreiner; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden)
Lang, Konrad (1885–1963; Monteur; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Nickel, Wilhelm (1902–1973; Stukkateur; Arborn; Wahlbezirk Frankfurt am Main)

Kampffront Schwarz-Weiß-Rot

Broll, Karl (1882–1940); Brunnenbesitzer, Landwirt; Biskirchen; Wahlbezirk Wetzlar
Kupfrian, Fritz (1879–1953; Bürgermeister; Dillenburg; Wahlbezirk Dillenburg)
Mietens, Willi (1878–1933; Direktor; Frankfurt am Main-Heddernheim; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Stein-Liebenstein, Wilhelm Freiherr von (1869–1954; Amtsgerichtsrat; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden)
(LV)


  1. Verhandlungen des 70. Kommunallandtags des Regierungsbezirks Wiesbaden am 4. April 1930, Wiesbaden [1932], S. 1 f.
  2. Ebd., S. 3.
  3. Der NSDAP-Abgeordnete Karl Linder, äußert dazu: Es ist nicht angängig, daß in das Präsidium, oder wo wir es sonst noch verhindern können, Vertreter der Weimarer Koalition kommen. Ebd., S. 4.
  4. Tatsächlich gibt es im 70. Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden erstmals seit 1920 keine weibliche Abgeordnete mehr.
  5. Verhandlungen des 70. Kommunallandtags des Regierungsbezirks Wiesbaden am 4. April 1930, Wiesbaden [1932], S. 3 f.
  6. Gemäß eines Erlasses des Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau vom 21. März 1933 wurden die Kommunisten nicht für die Teilnahme an den Verhandlungen des Kommunallandtages zugelassen. Ebd., S. 10.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Tagung des 70. Kommunallandtages des Regierungsbezirkes Wiesbaden, 4. April 1933“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/5604> (Stand: 16.4.2022)
Ereignisse im März 1933 | April 1933 | Mai 1933
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