Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Gründung der Universität Frankfurt durch kaiserlichen Erlass, 10. Juni 1914

Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) verfügt in einem Erlass formell die Errichtung der Universität in Frankfurt am Main. Der Erlass wird am 25. Juni 1914 veröffentlicht. Treibende Kräfte hinter der Gründung der Universität sind der Unternehmer und Sozialpolitiker Wilhelm Merton (1848–1916) und der Frankfurter Oberbürgermeister Franz Adickes (1846–1915). Nach ihren Ideen erhält die Stadt Frankfurt mit der Gründung einer Stiftungsuniversität eine wissenschaftliche Einrichtung, deren Ausbildungs- und Forschungsbetrieb ganz den Erfordernissen der modernen Wirtschaftsgesellschaft entspricht und die Frankfurter Universität zu einer der modernsten Hochschulen in Deutschland macht. Merton und Adickes setzen gegen den Widerstand des Preußischen Abgeordnetenhauses und der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung durch, dass die mit privaten Startmitteln finanzierte „Stiftungsuniversität“ unter dem Namen „Universität Frankfurt am Main“ durch den Kaiser genehmigt wird. Die ursprünglich für den 18. Oktober 1914 geplante feierliche Eröffnung findet schließlich unter dem Eindruck des wenige Wochen zuvor ausgebrochenen Weltkriegs statt: während Kaiser Wilhelm II. kriegsbedingt seine Teilnahme absagt, verpflichtet der im August 1914 durch den preußischen Kultusminister zum Gründungsrektor der Frankfurter Universität ernannte Physiker Richard Wachsmuth (1868–1941) am 20. Oktober 44 der insgesamt 618 für das Eröffnungs-Wintersemester 1914/15 eingeschriebenen Studierenden durch Handschlag.
(KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Gründung der Universität Frankfurt durch kaiserlichen Erlass, 10. Juni 1914“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1886> (Stand: 10.6.2022)
Ereignisse im Mai 1914 | Juni 1914 | Juli 1914
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