Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Zerstörte Darmstädter Stadtkirche wieder eröffnet, 29. November 1953

Die am 11. September 1944 bei einem Luftangriff teilweise zerstörte Stadtkirche in Darmstadt öffnet erstmals wieder ihre Pforten.

Die Außenmauern und das Gewölbe des Chores, einschließlich der dort zahlreich angebrachten Epitaphien, überstanden die intensive Bombardierung der Stadt während des Krieges. Bereits 1946 konnte die Ruine weiter gesichert und der Chorraum (der den ältesten bis heute erhaltenen Teil der Kirche darstellt und auf das 15. Jahrhundert zurückgeht) nutzbar gemacht werden.

1952 begann man mit dem vollständigen Wiederaufbau der Kirche nach Plänen des Architekten Karl Erwin Gruber (1885–1966). Der Umbau und die Rekonstruktion erfolgten unter Einbeziehung aller erhaltenen Außenmauern. Die Seitenschiffe der Kirche wurden um zwei Meter abgetragen und erhielten zusammen mit dem Mittelschiff ein gemeinsames Walmdach. Nach insgesamt nur 16-monatiger Bauzeit wird die Stadtkirche in ihrer wieder erstandenen Form am heutigen ersten Adventssonntag eingeweiht.

Bis 1961 folgt der Innenausbau, eine Sanierung des Turmes, und die Weihen des neuen Glockenspiels und der neuen Orgel. Der Turm wird mit einem neuen Turmhelm versehen, der nunmehr das früher tiefer platzierte Glockenspiel aufnimmt. Im Innenraum bleibt die traditionelle Trennung zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen erhalten.

Letzte Renovierungsarbeiten werden 1971 mit der Isolierung der Fundamente und einer gründlichen Restaurierung der wertvollen Epitaphe im Chorraum abgeschlossen.
(KU)