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Amerikanischer Panzer auf der Pontonbrücke bei Oppenheim, 22./23. März 1945

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Die Stelle des Rheinübergangs der zwischen 3. US-Armee zwischen Oppenheim und Geinsheim, 2011

Rheinüberquerung der Alliierten bei Oppenheim, 22.-23. März 1945

Die 3. US-Armee unter der Führung des Generals George S. Patton (1885–1945) überquert bei Oppenheim den Rhein. Damit beginnt die Eroberung und Befreiung des heutigen Hessen.

Bis zum Vormittag des 21. März wird von deutschen Einheiten die alte Fähre, die sogenannte fliegende Brücke, genutzt, um in pausenlosem Einsatz die sich zurückziehenden Wehrmachtseinheiten über den Rhein zu setzen. Kurz darauf wird die Fähre von den deutschen Truppen versenkt.

Der rasche Übergang der vordringenden amerikanischen Truppen über den Rhein beginnt in der Nacht vom 22. auf den 23. März. Zunächst paddelt eine „lautlose Angriffsspitze“ in der Nacht mit etwa 500 Schlauchbooten über den Rhein, die mit je sieben Mann besetzt sind. Danach kommen Sturmboote, Schwimmpanzer und Landungsboote zum Einsatz. Von den zwölf Landungsbooten konnten sechs Boote ganze Panzer über den Strom transportieren. Seit dem Morgen des 23. März bringen Pontonfähren Geschütze, Panzer und andere Fahrzeuge auf die rechte Rheinseite, während man bereits mit dem Bau dreier schwimmender Brücken beginnt. Die erste Brücke ist schon am Abend fertiggestellt. Die beiden anderen Brücken, deren Fahrbahnen auf Schlauchbooten aufliegen, sind am folgenden Tag einsatzbereit. Die dazu notwendigen Schlauchboote werden auf einem Feld bei Undenheim aufgeblasen und zusammengesetzt, sodass die Montage auf dem Rhein rasch vonstatten geht. Innerhalb einer Woche überquert bei Nierstein / Oppenheim eine ganze US-Armee von etwa 100.000 Mann mit Fahrzeugen und Gerät den Rhein.

Nachdem die amerikanischen Einsatztruppen den Fluss überquert haben, werden die Ponton- und Schlauchbootbrücken durch eine feste Brücke ersetzt.

Das Lagebuch des deutschen Wehrmachtsführungsstabs meldet unter dem 23. März (für den Vortag): Zwischen Koblenz und Mainz, wo der Widerstand erloschen ist, entstand dadurch eine kritische Lage, daß 200 Mann mit Panzern bei Oppenheim übersetzten und bis Groß-Gerau unter dem Schutz von Nebel und Artillerie vorstießen. Inzwischen sind Kräfte nachgezogen, vermutlich die 4. Pz.-Div. Ständiger Jagdschutz macht die Aufklärung unmöglich. Eine Pontonbrücke ist bereits zur Hälfte fertig. Eigene Kräfte werden herangezogen, unter anderem von der 19. Armee ein teil-mot. Rgt., von Frankfurt örtliche Flak-Kräfte. Am 24. März heißt es im Lagebuch: Im Brückenkopf von Oppenheim drang der Feind weiter vor. Ein um 23 Uhr eingesetzter Gegenangriff hatte Erfolge. Jedoch gingen Trebur und Wallerstädten heute verloren.
(OV)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Rheinüberquerung der Alliierten bei Oppenheim, 22.-23. März 1945“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/887> (Stand: 2.10.2020)
Ereignisse im Februar 1945 | März 1945 | April 1945
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