Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Verbot des NSDAP-Hetzblatts „Die Faust“, 4. Oktober 1928

Der neue hessische Innenminister Wilhelm Leuschner (1890–1944; SPD) verbietet vorübergehend das in Worms gedruckte NSDAP-Hetzblatt „Die Faust“. Die wöchentlich als „Organ für den Kampf um die Wahrheit, für das Recht der Arbeit auf Brot“ (Titelzusatz) erscheinende Zeitung, die zum Teil Beilagen mit Titeln wie „Der national-sozialistische Freiheitskampf“, „Deutsche Arbeiter der Stirn und der Faust, vereinigt euch“ und „Achtung, Befehlsausgabe!“ enthält, wird vom „Kampf-Verlag“ herausgegeben, der 1926 von Gregor (1892–1934) und Otto Strasser sowie dem pommerschen Gauleiter Theodor Vahlen in Berlin gegründet wurde. „Die Faust“ ist das Sprachrohr des linken Flügels der NSDAP, teilweise inhaltlich identisch mit der ebenfalls von diesem Verlag herausgegebenen „Berliner Arbeiter-Zeitung“ („Älteste nationalsozialistische Zeitung Berlins“) und wird in einer Auflage von bis zu 25.000 Exemplaren verbreitet. Als Reaktion auf das Verbot erscheint im Kampf-Verlag kurzfristig eine inhaltlich im Grunde identisch gelagerte neue Zeitschrift „Die Stirn“, die genauso wie „Die Faust“ in Worms gedruckt und ebenfalls von Leuschner verboten wird.
(KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Hebis-Schlagwort
Strasser, Gregor ; Strasser, Otto ; Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ; Geschichte 1925-1930
Empfohlene Zitierweise
„Verbot des NSDAP-Hetzblatts „Die Faust“, 4. Oktober 1928“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/654> (Stand: 4.10.2022)
Ereignisse im September 1928 | Oktober 1928 | November 1928
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