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Grabdenkmäler

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Johannes von Hanau-Lichtenberg 1473, Babenhausen

Babenhausen · Gem. Babenhausen · Landkreis Darmstadt-Dieburg | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Babenhausen

Gebäude / Areal:

Babenhausen, Evangelische Kirche

Angaben zum Standort:

Die Platte liegt im Chor links neben dem Hauptaltar.

Merkmale

Datierung:

4. September 1473

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

91 x 170 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Die Inschrift läuft auf Metalleisten um, die auf dem Stein befestigt sind. Im Feld ist ein metallenes Vollwappen angebracht.

Die Grabplatte des Johannes ist die erste Platte in der Babenhausener Kirche, deren Inschrift und Wappen aus Metall gefertigt wurden. In derselben Weise sind alle noch vorhandenen Grabplatten der gräflichen Familie ausgeführt worden mit Ausnahme jener des Diether von Hanau-Lichtenberg. Nach Max Herchenröder entstammen die Platten einer Nürnberger Gießerwerkstatt, wofür er allerdings einen Beleg schuldig blieb.4) Gegen die Annahme Herchenröders sprechen folgende Beobachtungen: Die Anordnung der über Eck aneinandergelegten Schriftleisten entspricht nicht den Nürnberger Arbeiten, die Eckmedaillons oder -wappen besitzen. Zudem bestehen die Leisten hier aus acht kurzen Stücken, was bei zeitgleichen Nürnberger Arbeiten ebenfalls nicht üblich ist. Die unregelmäßig in der Zeile stehenden Buchstaben zeigen die Eigenart von Model- oder Schablonenschriften und weisen auf einen Glocken- oder Stückgießer hin.


  1. Herchenröder 28; so auch Herchenröder/Rock 50.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · Kind(er)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Hanau.

Dargestellte Personen:

Johannes von Hanau-Lichtenberg.

Johannes wurde 1460 als Sohn des Grafen Philipp I. von Hanau und der Anna von Lichtenberg geboren.6) Die Platte trägt das unvermehrte Hanauer Wappen, da Philipp I. die Erbschaft der Herrschaft Lichtenberg erst 1480 antrat.7) Philipp ließ im Jahr 1475 auch ein Epitaph für Johannes errichten.


  1. Europ. Stammtafeln NF 16, Taf. 161; zu seinen Eltern vgl. Nrr. 61, 72.
  2. Spieß, Familie 223 mit Anm. 110 und 111.
Inschrift

Umschrift:

A(nn)o do(mini) m° • cccc • lxxiii • off • samstag • / nach • sant • Ioh(anni)s • tag • als • er • entheubet • vart • ist • gestarben • der • edel / • Iohan • der • ein • son • gevesen • ist • / des • wolgeborn • philipsen • gravfen • zv • hanauve • des • eltern • got • gnede(n)

Schrift:

Gotische Minuskel mit Versalien

Nachweise

Literatur:

Sachbegriffe:

Wappen · Adlige · Männer · Kinder

Wappen:

Hanau

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 49), 1999, S. 39 f., Nr. 59.

Zitierweise
„Johannes von Hanau-Lichtenberg 1473, Babenhausen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/15> (Stand: 6.3.2018)