Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Ballin, Peretz (1850) – Witzenhausen

Grab Nr. 108 → Lageplan (PDF), Witzenhausen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Witzenhausen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

69 x 90 x 10 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Die Inschrift ist erhaben ausgeführt. Die Anfangsbuchstaben der Zeilen 3-10 ergeben von oben nach unten gelesen den Namen Peretz Ballin (= Akrostichon).

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Herr Peretz Ballin aus Rotenburg

ruht hier.

Einen Zaun errichtete er und schloß die Bresche (der Rechtlosigkeit).

Große Macht hatte er in der Lehre und in der weltlichen Beschäftigung.

Mildtätigkeit und Gutes tat er auf der Erde.

Im Handel war sein Tun gewissenhaft.

Dann wurde er eingesammelt in den Jahren, und er ging zu seinem Fürsten.

Mit seiner Zunge verleumdete er nicht seine Freunde.

Er wußte zu warten, solange die Saat noch jung war.

Die Gebote des Herrn hütete er und gab sie seinem Weinberg.

Er starb in gutem Ruf am 2. Zwischenfeiertag des Laubhüttenfestes (= 18. Tischri) [5] 611 n.d.k.Z. (= 24.9.1850).

Ausführung:

erhaben

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Ballin, Peretz

    Geburtstag

    23.3.1774

    Sterbetag

    22.9.1850

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Rotenburg a. d. Fulda

    Wohnort

    Witzenhausen

    Funktion

    Gemeindevorsteher · Vorsteher

Anmerkungen:

Herr Peretz (Peritz) Ballin, gebürtig aus Rotenburg, gestorben laut Sterberegister am 22.09.1850 im Alter von 83 Jahren, laut Inschrift am 24.09.1850.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 822 (Sterberegister Witzenhausen 1826-1894).

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Peretz Ballin lebte mit seiner Frau Celestine geb. Blaumantel [Grabnummer 107] zunächst in Rotenburg an der Fulda, wo er Gemeindeältester war. Beide zogen dann im Alter nach Witzenhausen zu ihrer Tochter Hannchen Frenkel geb. Ballin [vgl. zu deren Kindern die Grabnummern 1 bis 4]. Peretz Ballins Eltern waren David Heinemann Ballin und Jettchen geb. Ballin in Rotenburg [zum Grabstein Jettchens siehe die Grabnummer 179 des Friedhofs in Rotenburg]. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Albrecht Eckhardt und Herbert Reyer: Die jüdischen Gemeinden in Witzenhausen und Hebenshausen, Teil II: Die jüdischen Familien, Familienblätter und Namenslisten. Unveröffentlichtes Manuskript bei der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden)

In der "Tabelle über die in der Stadt Rotenburg befindlichen Jüdischen Familien" vom 23.05.1808 (HStAM, Bestand 330 Rotenburg, Nr. 4358) wird der Verstorbene als Peritz David Ballin, geboren am 23.03.1774 (verbessert aus 1764), genannt. Diese Angabe widerspricht dem im Sterberegister angegebenen Alter (vgl. oben).

Indizes

Personen:

Ballin, Celestine geborene Blaumantel · Blaumantel, Celestine verheiratete Ballin · Frenkel, Hannchen geborene Ballin · Ballin, Hannchen verheiratete Frenkel · Ballin, David Heinemann · Ballin, Jettchen geborene Ballin

Orte:

Rotenburg a. d. Fulda · Witzenhausen

Sachbegriffe:

Inschriften, erhabene · Akrostichen · Herren · Gemeindevorsteher · Vorsteher

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner 2004, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2008

Bildnachweise:

Schwarz-Weiß-Aufnahme(n) aus dem Jahr 2004.

Fotos:

Zitierweise
„Ballin, Peretz (1850) – Witzenhausen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/4464> (Stand: 6.5.2021)