Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Plaut, Hannchen (1873) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 01-13, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Platzierung:

stehend

Zustand:

verwittert

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

deutsch

Sprache der Rückseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

 

(Deutsche Inschrift:)

Han̄chen Plaut

gest. a. 24. Juni 1873.

Rückseite


פ״ט

הנכען בת יאקב פלויט

דברתה ביגיע כפי

אכל לחמי

נפטר ביום ג׳ כ״ט סיון

ונקבר ביום ה׳ ב׳ דר״ח

תמוז תרל״ג לפ״ק

תנצ[ב״ה]

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist geborgen

Hannchen, Tochter des Jokew Plaut;

ihr Wort war: ›Durch meiner Hand Mühe‹

esse ich mein Brot;

verschieden am Tag 3, 29. Sivan,

und begraben am Tag 5, 2. Neumondstag

Tammus 633 der kleinen Zählung.

Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


-----------------------------

Zl 3: Gen 31,42

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Plaut, Hannchen

    Geburtstag

    28.3.1800

    Sterbetag

    24.6.1873

    Geschlecht

    weiblich

    Familienstand

    ledig

    Herkunftsort

    Marburg

    Wohnort

    Marburg

    Sterbeort

    Marburg

    Beruf

    Küchengehilfin

Anmerkungen:

Laut Grabstein:

Hannchen Plaut (Hannchen, Tochter des Jokew), gestorben am 24.06.1873.

----------------------------------

Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:

Hannchen (Hendel) Plaut, ledig, 1833 "Garköchin-Gehilfin", wohnhaft in Marburg;

geboren am 28.03.1800 in Marburg;

Vater: Jakob (auch Jakob Salomon) Plaut, bis 1808 patronymisch Jakob Salomon, geboren am 18.02.1766 in Marburg, seit 1797 Schutzjude in Marburg, Handelsmann/Trödler, gestorben am 14.05.1827 in Marburg;

Mutter: Rahel (Rachel) Plaut geb. Plaut (auch geb. Löser/Lesser), aus "Wehr im Fuldischen" [= Wehrda bei Hünfeld] stammend, geboren um 1770/71, gestorben am 02.10.1811 in Marburg, erste Ehefrau des Jakob Plaut, der in zweiter Ehe 1812 Gimchen (Gimpche) geb. Abraham aus Großen-Linden heiratete;

gestorben am 24.06.1873 in Marburg, "angeblich" 68 Jahre alt [ungenau].


Die Verstorbene hatte einen 1833 unehelich geborenen und 1835 verstorbenen Sohn Jakob Landauer, dessen Vater der "bisherige" Theologiestudent Gabriel Landauer aus Kassel war.


(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 112; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 584 und 586; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 23c Marburg, Nr. 240 und 241; ebenda, Protokolle II, Marburg D 42, Bände 10, 12 und 13; Stadtarchiv Marburg, Bestand 1 A, Nr. I 190)

Indizes

Personen:

Plaut, Jakob Salomon · Plaut, Jakob · Plaut, Rachel, geborene Plaut · Plaut, Rachel, verheiratete Plaut · Plaut, Rahel, geborene Plaut · Plaut, Rahel, verheiratete Plaut · Plaut, Rahel, geborene Löser · Löser, Rahel, verheiratete Plaut · Hannchen, Tochter des Jokew · Jokew, Vater der Hannchen · Plaut, Hendel · Salomon, Jakob · Plaut, Gimchen, geborene Abraham · Abraham, Gimchen, verheiratete Plaut · Landauer, Jakob · Landauer, Gabriel

Orte:

Großen-Linden · Kassel · Marburg · Wehrda (Haunetal)

Sachbegriffe:

Handelsmänner · Trödler · Schutzjuden · Studenten · Theologiestudenten · Garköchinnen · Köchinnen · Küchengehilfinnen

Nachweise

Bearbeitung:

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Zitierweise
„Plaut, Hannchen (1873) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/17724> (Stand: 24.7.2022)