Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historische Bilddokumente

Bratentag in Stadtallendorf, späte 1970er Jahre

101-019

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Bratentag in Stadtallendorf, späte 1970er Jahre

Beschreibung

Der Brauch des Bratentages war Ende der 1970er Jahre nur noch selten verbreitet. Die Kinder hier auf dem Bild zeigen jedoch noch einmal die traditionelle „Beute“ vom Griewesdoag – einen Spieß mit Wurstwaren. Sie zogen am Donnerstag vor Aschermittwoch durch die Straßen und nach dem Aufsagen eines Gedichtes wurden Speck und Wurst aufgespießt. In Ahnderfer Platt hat Karl Weitzel dieses Gedicht aufgeschrieben, in Klammern findet sich eine Übertragung ins Hochdeutsche: Hei komm e-ich renn gekroche (Hier komme ich rein gekrochen) en hu en Griewe geroche. (Und hab einen Grieben gerochen.) Nommt es Messer en die Haand (Nehmt das Messer in die Hand) en schneid mer en Griewe ormslaang. (Und schneid mir einen Krieben armeslang.) Kinnt ihr net geschneire, (Könnt ihr es nicht schneiden,) nommt die ganze Se-ire. (Nehmt die ganze Seite.) Wann ihr mer kenn Griewe gebt, (Wenn ihr mir keinen Grieben gebt,) fergilt aue Dogge net. (Ferkelt eure Zuchtsau nicht.) (In: Karl Weitzel, Vergangenheit und Gegenwart, Bildchronik von Stadtallendorf, 1982, S. 74.)

Vorlage
Originalabzug
Motivgruppe
Gruppe
Bildrechte
Fotosammlung Karl Weitzel, Stadtallendorf.
Ort
Stadtallendorf
Sachbegriffe
Bratentage · Brauchtum · Fastnacht · Fastnachtsbräuche · Kinder · Frauen
Empfohlene Zitierweise
„Bratentag in Stadtallendorf, späte 1970er Jahre“, in: Historische Bilddokumente <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bd/id/101-019> (Stand: 19.1.2021)