Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Löw, Hirsch (1751) – Großen-Linden

Grab Nr. 98, Großen-Linden, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Großen-Linden | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

62 x 83 x 13 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier

[.....] aufrichtig unter den Freigiebigen [.....]

auf dem Pfade der Guten. Alle seine Handlungen führte er mit Ehrlichkeit aus.

Aufrichtig war er dem Herrn treu. Er war stark wie ein Löwe,

schnell wie ein Hirsch und flink wie ein Adler [....]

Aus seinen Lippen kamen keine leeren Worte [.......]

Sein Körper möge in der Erde ruhen und seine Seele

sei gnädig aufgenommen in Eden. Seine Handlungen waren zur Ehre

des Herrn. Er war dem lebendigen Gott

treu. Das ist der Gebildete und Vornehme, der ehrwürdige Herr [....]

Hirsch, Sohn des Vornehmen, des Gemeindevorstehers, des ehrwürdigen Löw [...]

Gestorben und begraben ging er in seine Welt am

Mittwoch, den 5. Nisan des Jahres [5] 511 n.d.k.Z. (= 31.3.1751). Du mögest ruhen

und auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage,

und seine Seele sei eingebunden im Bunde des

Lebens, Amen.

Bemerkungen:

Der Stein ist an den Rändern beschädigt.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Löw, Hirsch

    Sterbetag

    31.3.1751

    Geschlecht

    männlich

    Wohnort

    Gießen

Anmerkungen:

Herr Hirsch, Sohn des Gemeindevorstehers Löw, gestorben am 31.03.1751.

---

Der Verstorbene ist sicherlich identisch mit Hirsch Löw aus Gießen.

Dieser wird in einem Kontraktenprotokoll vom 16.11.1744 als Sohn des damals bereits verstorbenen Schutzjuden Löw Moses zu Gießen [Grabnummer 95] genannt (Stadtarchiv Gießen, Kontraktenprotokolle 1736-1744, S. 1119).

1712 wohnte Hirsch Löw im sogenannten Wallpförter Quartier in Gießen und wird 1726 abermals als Schutzjude in Gießen erwähnt. 1732 war Hirsch Löw, des alten Löws Sohn, Hausgenosse bei von Oeynhausen im Wallpförter Quartier. 1734 wird Hirsch Löw als Hausbesitzer im Wallpförter Quartier genannt und hatte zu dieser Zeit 3 Kinder. 1736, 1737, 1748 und 1749 erscheint er in den städtischen Bederegistern. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Thea Altaras: Stätten der Juden in Gießen, Königstein im Taunus 1998, S. 53-57).

Indizes

Personen:

Löw, Vater des Hirsch · Hirsch, Sohn des Löw · Hirsch Löw · Löw Moses · Moses, Löw

Orte:

Gießen

Sachbegriffe:

Herren · Gemeindevorsteher · Schutzjuden

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner 1995, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Bildnachweise:

VS: B 21276/12.

Fotos:

Zitierweise
„Löw, Hirsch (1751) – Großen-Linden“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/1851> (Stand: 5.6.2012)