Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

[1500-1509]

Bericht der Holzförster im Burgwald an Landgraf Wilhelm II.

Regest-Nr. 9775

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Best. 17e Wetter, Paket 2 Nr. 37, Forstsachen, Landgraf Wilhelm II. (1500-1509).
Drucke: Lachmann, Verfassungsgeschichte des Burgwaldes Beilage I, S. 210-211.
Regest
Die Holzförster im Burgwald erstatten Landgraf Wilhelm II. auf die Klage der Bürger von Wetter Bericht über die Gerechtigkeiten am Burgwald
Der furster uffzeichnung unde ir bevelh von wegen des durchluchtigen hochgepornen fursten seligen unden gemelt.
Durchluchter hoichgeporner furst, gnediger herre, diß sint die punckte, artickel und stůcke, die mir von wegen unser beider gnedigen hernn seligen, lantgrave Heinrichen und lantgraven Wilhelmen etc., den got gnade, alßo aller besonnder haben gehandelt, sint und uns alßo von irer wegen auch bescheiden zu vorbieten und zu halten und wie hernoch bezeichent ist.
Gnediger herre, unser gnediger herre selige, lantgrave Heinrich, dem Got gnade, hoit etwan ein wilthbane ußgeridden und gecirkelt lossen, die selbigen zu myden mit der lude vhe by einer buße und pene, sust ire huthe umbher zu zemlicheit zu suchen; daz selbige haben unsers gnedigen Herren lantgrave Wilhelms zeligen staithelter auch alßo wither gehalten, und auch sine gnade biß an hutigen tag bescheiden, uns alßo zu halten, und uns knecht daruff geeydt, solche wylthbane obgemelt zu hegen und daruff zu sehen bevolhen.
Auch vorbůth man jarlichen zu Wetter am gericht uff den welden zu vorbieten das eychen frochtbar holtz und stommeln by zehen pfunden gelts, und das buchenholtz by 6 pfunden nicht zu hauwen.
Auch ist vorboten worden und von wegen unser gnedigen herren seligen u. f. g. vattern mir montlich bescheiden worden synnt, wo man einen honnt in den gehegten welden sonnder kloppel anhangen und sonder leyden nicht befonden, dieselbigen solten siner gnode busfellig syn mit einen gulten und siner gnate knechten by einen hamel.
Auch haben wir gefonden von alders und wither bescheiden worden, daz die stait Wetter jarlich 4 malder guldeweis geben sal vor ungeholtz uff den gehegten welden zů hauwen.
Item die von Monchhusen sollen geben 6 malter guldehabber vor ungeholtz auch uff den selbigen gehegten welden jorlich zu hauwen.
Item die von Rosentail sollen jorlich desselbigen ungeholtz geben 8 malter guldehabbern und 6 turn. unßerm g. herrn und den knechten ein ymmeß, uff den selbigen welden zu hauwen.
Item die von Alptshußen sollen jorlichen davon dem selbigen ungeholtz des selbigen waldes geben 1 malter guldehabbern.
Item die von Ruschenberg sollen auch jorlichen vor ungeholtz uff den selbigen welden voirgenant geben unserm g. herrn 1 phunt geltz und den knechten ein malzit.
Item auch ßo haben mir von aldem herkommen befunden und bescheiden worden, wilch man ein bůwe(-holtz) hauwt, sal unserm g. herrn den selbigen büwe vorthedingen und den knechten 6 turn. und 1 virtel wynß geben.
Auch haben mir gefonden, wer uff den walt sin schwyne dribt, sal myn gnedigen hern sine habbern geben und den knechten zwene phenge, 1 virtel wins von itzlichen, 1/2 virtel uff und abe, dar noch die stethe ader dorffe sint gros ader klein.
Auch itzo vorbuth man und von befele unsers gnedigen herrn daz wasßer, genant die Rösserbach, dorinne nicht zu fischen ader zu krebissen by pene und busse i. g.
Auch haben wir befele gehat von wegen unsers g. herns seligen, die bach von Rode an biß zu Monchusen zu vorbieten by i. g.
Auch gnediger herre und furst sint mir von wegen unsers g. herns zeligen geheissen worden, den luden holtz zu geben zů wegen und stegen, zů kirchen und klůßen zu buwen.
Gnediger herre, solcher obigenanter artickel wie vorbezeichent sint mir aller von unser beyder gnedigen herrn zeligen lantgraffen Heinrichen und Wilhelmen wegen bescheiden und auch alßo gefonnden. Geben daz u. f. g. im besten zu erkennen.
Gnediger herre, die furster wissen auch von keiner gerechtigkeit yemants, an den gefursten welden uff diß mayl dan allein unserm gnedigen herren me dar an zů haben wan u.f.g.
Holtzfurster in Burgwaldt uf der von Wetter clage.

Rückvermerk: Wetter ambt: Waldunge betr. doselbst, beschwerde der gemein daselbst.
Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich III. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm II. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm III.

Weitere Orte

Burgwald · Wetter · Wetter, Stadt · Wetter, Bürger · Münchhausen · Rosenthal · Albshausen (Gem. Rauschenberg) · Rauschenberg · Rösserbach · Rospherbach · Roda · Wetter, Amt

Sachbegriffe

Förster · Vieh · Wildbänne · Jagd · Wild · Bußen · Strafen · Eide · Holzeinschläge · Holznutzungen · Buchenholz · Eichenholz · Hunde · Hämmel · Gülthafer · Imbse · Bauholz · Schweinemast · Wein · Städte · Dörfer · Fischereien · Fischgewässer · Fische · Krebse · Wege, Bau von · Brücken, Bau von · Kirchenbau · Klausen (an Teichen)

Textgrundlage

Regest

Lachmann, Burgwald / OV

Stückangaben

Lachmann, Burgwald

Original

Lachmann, Burgwald

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 9775 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9775> (Stand: 17.04.2024)