Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Kombach

Stadtteil · 270 m über NN
Gemeinde Biedenkopf, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4 km südöstlich Biedenkopf

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage

Kernbereich der Siedlung an den auslaufenden Hängen eines von Nordosten in das Lahntal einmündenden Seitentals

Moderne Bebauung vorwiegend im Süden des Ortes

Straße von Katzenbach mit Anschluss an die B 62

Durch Kombach führte die alte Niederrheinische Landstraße von Köln nach Leipzig

Siedlungsentwicklung:

Umlegung: 1956/57

Älteste Gemarkungskarte: 1830

In der Gemeinde: Wüstung -> Altenmühle -> Weigelsmühle

Hof an der -> Müllerseite

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3469090, 5638135
UTM: 32 U 469028 5636320
WGS84: 50.877725° N, 8.559768° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534004070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1754, davon 676 Acker (= 38.54 %), 349 Wiesen (= 19.90 %), 613 Wald (= 34.95 %)
  • 1885 (Hektar): 439, davon 150 Ackerland (= 34.17 %), 85 Wiesen (= 19.36 %), 155 Holz (= 35.31 %)
  • 1961 (Hektar): 439, davon 162 Wald (= 36.90 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1502: 16 Männer
  • 1577: 18 Hausgesesse
  • 1630: 2 dreispännige, 7 zweispännige, 8 einspännige Ackerländer, 3 Einläufige
  • 1630: 20 Hausgesesse (errechnet)
  • 1677: 21 Hausgründe, 3 Witwen, 13 ledige Personen
  • 1742: 28 Haushalte
  • 1830: 142 evangelische Einwohner
  • 1867 (Erwerbspersonen): keine Angaben
  • 1885: 341 evangelisch, 0 katholisch, 0 Juden, 4 andere
  • 1961 (Erwerbspersonen): 101 Land- und Forstwirtschaft, 183 produzierendes Gewerbe, 25 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1961: 620, davon 509 evangelisch (= 82.10 %), 72 katholisch (= 11.61 %)

Diagramme:

Kombach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1395: Gericht Dautphe
  • 1465: Amt Biedenkopf
  • 1593 und später: Gericht Dautphe im Amt Biedenkopf
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Biedenkopf

Gericht:

  • 1821: Landgericht Biedenkopf
  • 1867: Amtsgericht Biedenkopf

Gemeindeentwicklung:

Zum 31.12.1971 wurde Kombach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der Stadtgemeinde Biedenkopf eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1268 übertragen die von Biedenfeld ihren Güterbesitz in Kombach dem Kloster Caldern. 1292 tauscht der Ritter Peter von Buchenau mit dem Kloster seine Güter in Kombach gegen Klostergüter in Sinkershausen, die er ihm bei Aufnahme seiner Tochter in das Kloster übergeben hatte, und verzichtet auf seine Güter in Kombach. 1528 verkauft der Landgraf das eingezogene Klostergut wiederkäuflich an die damaligen Beständer (Landsiedel). 1577 ist der ehemalige Güterbesitz des Kloster Caldern im Besitz der Universität Marburg. 1445 sind die von Hohenfels in Kombach begütert.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1577 und später: nach Eckelshausen eingepfarrt

Pfarrzugehörigkeit:

1577 und später: nach Eckelshausen eingepfarrt

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Eckelshausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Eckelshausener Pfarrer Konrad Kremer (Mercator) ab 1527.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Dautphe

Kultur

Schulen:

1891 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Kombach, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9507> (Stand: 10.5.2023)