Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1464 August 20

Friedrich III. ernennt Adolf von Mainz zum Schiedsrichter

Regest-Nr. 9502

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 340, Grafschaft Sayn-Hachberg, Nr. 3717. Stark beschädigt, 15. Jahrhundert; Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 340, Grafschaft Sayn-Hachberg, Nr. 3717, fol. 10r-11v. Papier, stark beschädigt, 18. Jahrhundert.
Regesten: Regesten Kaiser Friedrichs III., 5 , S. 111 Nr. 153.
Regest
Wiener Neustadt. - Kaiser Friedrich teilt Erzbischof Adolf von Mainz mit, Graf Gerhard von Sayn habe vorbringen lassen, der verstorbenen Erzbischof Dietrich von Köln (gest. 1463 Februar 13) habe das kaiserliche Mandat und andere wegen der Beeinträchtigung Gerhards gegebene gebott briefe (weitere Mandate in dieser Sache wurden bisher nicht gefunden) mißachtet. Auch der Erwählte Ruprecht verstoße jetzt dagegen und gegen seine eigenen Zugeständnisse und beeinträchtige Gerhard ebenso schwer an seiner Grafschaft wie Schultheiß, Schöffen, Richter, Beseher und Zöllner der Stadt Kaiserswerth, die die Nutzung seines dortigen Zollturnosen gewaltsam unterbänden. Darüber hinaus habe Graf Gerhard auch darüber Klage geführt, daß Herzog Gerhard von Jülich und Berg, der Gerhards verstorbenem Bruder Dietrich (gest. 1452) und dessen Frau Margarete von Nassau(-Dillenburg) eine beträchtliche Geldsumme schulde, diese Gerhard als nächsten Erben trotz mehrfacher Aufforderung nicht zurückerstattet habe, sondern Gerhard stattdessen an seiner Grafschaft, Landschaft und an seinen Rechten beeinträchtige. Auch mache eine Frau namens Lenchgen (Helene Kramer von Heidelberg) Ansprüche gegen Gerhard geltend und habe ihn deshalb auf Rat ettlicher unser und des reiches ungehoirsamen vor dem Hofgericht zu Rottweil verklagt. Der Kaiser bevollmächtigt und gebietet Erzbischof Adolf, an seiner Statt die Parteien zu einem Rechttag vor sich zu laden, sie zu verhören und den Fall mit seinem Rechtsspruch zu entscheiden. Er beauftragt ihn auch, gegebenenfalls Zeugen zu verhören und nötigenfalls mit angemessenen Strafen zur Aussage zu zwingen sowie auch im Falle des Ausbleibens einer Partei das Verfahren in allem durchzuführen, was sich nach ordenonge des rechtens zu tunde geburt.
Am zwaintzigesten tage des mandes augustii (nach Kopiar).
Nachweise

Weitere Personen

Friedrich III., Kaiser · Mainz, Erzbischöfe, Adolf II. von Nassau · Sayn, Grafen, Gerhard II. · Köln, Erzbischöfe, Dietrich II. von Moers · Köln, Erzbischöfe, Ruprecht von der Pfalz · Jülich-Berg, Herzöge, Gerhard · Sayn, Grafen, Dietrich · Sayn, Grafen, Margarete, Frau des Dietrich, geb. Gräfin von Nassau-Dillenburg · Kramer, Helene, aus Heidelberg

Weitere Orte

Wien, Neustadt · Mainz, Erzbischöfe · Köln, Erzbischöfe · Kaiserswerth, Schultheiße · Kaiserswerth, Schöffen · Kaiserswerth, Richter · Kaiserswerth, Beseher · Kaiserswerth, Zöllner · Kaiserswerth, Zoll · Jülich, Herzöge · Berg, Herzöge · Nassau, Grafen · Dillenburg, Grafen · Heidelberg · Rottweil, Hofgericht

Sachbegriffe

Kaiser · Erzbischöfe · Streitigkeiten · Schiedsrichter · Schiedstage · Grafen · Mandate, kaiserliche · Grafschaften · Schultheiße · Schöffen · Richter · Zöllner · Beseher · Tournosen · Zölle · Brüder · Ehefrauen · Erben, nächste · Hofgerichte · Rechttage · Rechtsprüche · Zeugen, Verhör von · Strafen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Regesten Kaiser Friedrich III., 5

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 9502 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9502> (Stand: 19.04.2024)