Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1454 Januar 9

Einigung im Streit zwischen Kaufungen und Flarchheim

Regest-Nr. 9269

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Kaufungen. Papier, obere Hälfte eines ausgeschnittenen Zettels. Mehrfache überflüssige Abkürzungszeichen blieben unbeachtet. Auf der Rückseite von Hand, 15. Jahrhundert: Recesß zu Cru^etzeborgk, sowie von Hand 16. Jahrhundert: Vertrag zwischen Kaufungen und Fladicheim umb etlich geholtz.
Drucke: Urkundenbuch des Klosters Kaufungen 2, S. 78 f. Nr. 485.
Regest
Äbtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen und die Gemeinde Flarchheim kommen dahin überein, ihre Streitsache wegen einer Holzberechtigung auf einem Tag zu Kreuzberg durch Schiedsmänner, eventuell durch den endgültigen Schiedsspruch Kurt Treuchs, beilegen lassen zu wollen.
Originaltext
Eß ist beredt und beteidinget uff hude, datum diesßer zcedeln, als umb die gebreche, irtume und zcweytracht, die bißinher ufferstanden und gewesßin sin zcuschin der erwirdigen frauwen frauwen Elyzabeth von Waldecken epptischin zu Kouffungen unßer gnedigin frauwen und irem styffte uff eyn und den mennern gemeynlich deß dorffes Fladichheim uff die andern sieten von weygin eczlichen geholczen, geleigin in der margke und geholczen der genanten von Fladichheim, die do gehoren solin in die gutter und huben, genant Korngeldeß gudt, geleigin in der feltmargk zu Ubern Heroldeßhußen, darzu dann die genante unße frauwe eppetischin van ihres styfftes weygin gerechtigkeit meynet zu habin, inmaisßin hernach geschrebin stehit. Zum erstin so ist beredt, daz due obgenante unßer frauwe die epptischin die geistliche forderunge, darmitde sie die menner van Fladichheim bißinher gefordert und angelangit haid, zu diesßir zijt biß zu dem ußsproche genczlich abestellit und abgestalt haid. Darinkeygin so sal Hans von Hagin amptmann zu Thomasbrugke die phandu^enge, als her ane den mennern zu Heroldeßhußen gethain haid, auch genczlich abestellin und die menner der genczlich qwiet, ledigk und laiß sagin, auch zu dem selbin ußsproche. Darnach so sollin beyde partie obgenant uff den nehesten donnerstagk nach dem sontage Oculi schirstkomt zu Cruczeborgk zijtlich zu halbin mittage komen und iczliche partie eynen sinen gekoren scheydeßman mit sich brengen vor den selbin, unßer frauwe die epptischin adir ire frunde alßdann ire schulde und ansage, die sie widdir die von Fladichheim meynet zu habin, montlich, uffin und nar zceelen laisßin. Doruff die obgem(e)ltten menner von Fladichheym auch montlichin antwerten sollin, die schulde und antwerte die gekaren scheydeßman auch uffzceichin magin laisßin, ab sie deß gelustet, und die alßdann nar sich nehmen und gruntlich besehin und luttern und getruwelichin nar suchin, abe sie die obgenante partie gutlich mit wiesßin solicher irer gebrechin gescheydin mogen. Konnen sie abir deß also nicht gethu^en, so solln sie die nach solichin iren schulden und antwerten vorgerurt uff dem selbin tage mit rechte scheidin adir, abe sie deß uff dem tage nicht gethun mochten, so sollin die gekorn scheideßman eynen geleygelichen karczen tagk alßdann benennen und daruffe die partie mit rechte scheiden, und wie sie alßdann die partie eyntrechtliche mit rechte scheidin werden, do sollin sie eynen benugen ane habin und daz darbie blybin laisßin und halden. Wurden abir die scheydeßlute in iren rechtsprochin adir in eynchin pontten, williche daz weren, zweydrechtigk und nicht abirtrugen, darumb ist von den partien gewilligit ane Curdt Troyschin den eltern als ane eynen gekaren gemeynen obirman. Also mit willichir partie der obgenante Curdt in den pontten, darinne sie zweyspeldigk wurdin, in dem rechten zufollinde wirdet adir wie he sie dann mit rechte scheydet, dabie sollin die ongenanten partie daz genczlichen blybin laisßin und haldin und darmidte gruntlichin gescheidin sin sundern alle geverde. Eß sollin auch die deckgenanten partie sich bie den hochgebornen fursten und hern hern Wilhelm herczagen zu Saisßin etc. und hern Ludewige lantgraffe zu Hesßin, unßern gnedigin, liebin hernn, getruweliche bearweyden und bekoren, daz sie ire rethe und frunde zu solichem tage schicken wollin. Herbie und ane sint gewest und habin beteinget die vestin Heimbroidt, Rave und Reinhart van Boineborgk gebruder genant van Hoensteyn, Johann van Wildungen, Heymbroyd von Honoldeßhen, her Dietrich Sannebach phernner zu Kauffungen van weygin unßer gnedigen frauwen der epptischin und Frycze van Herde der elter, Curdt Troyschen und Hans vom Hainn van weygin der van Fladichheim. Deß zu kontschafft so sint diesße zcedeln ußgesniden und iczlicher partie eyne gegebin. Anno Domini m°.ccccl. Quarto, uff den mitwachen nach der heyligin drye Konnyge tage.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Kaufungen, Äbtissinnen, Elisabeth von Waldeck · Treuch, Kurt · Hagin, Hans von, Amtmann in Thomasbrücke · Thüringen, Landgrafen, Wilhelm II. der Tapfere · Hessen, Landgrafen, Ludwig I. · Boyneburg, Rabe [I.] von, gen. Hohenstein · Boyneburg, Reinhard [II.] von · Wildungen, Johann von · Honoldessen, Heimbrod von · Sannebach, Dietrich · Herde, Friedrich von · Troyschen, Curdt · Hain, Hans vom

Weitere Orte

Waldeck · Kaufungen, Äbtissinnen · Flarchheim · Kreuzberg · Heroldeshausen, Korngeld Gut · Thomasbrücke, Amtmänner · Sachsen, Herzöge

Sachbegriffe

Äbtissinnen · Gemeinden · Streitigkeiten, Vermitteln in · Holzberechtigungen · Schiedsrichter · Schiedssprüche · Forderungen, geistliche · Amtmänner · Feldmarken · Flurnamen · Pfändungen · Schiedsrichter, gewählte · Räte · Herzöge

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

UB Kaufungen 2

Original

UB Kaufungen 2

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 9269 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9269> (Stand: 18.04.2024)