Regesten der Landgrafen von Hessen

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1431 Oktober 26

Bestätigung des Vertrags über Eschwege, Sontra und Wanfried

Regest-Nr. 9004

Überlieferung

Ausfertigung:	Staatsarchiv Marburg, Verträge mit Sachsen. Pergament. Siegel Herzog Friedrichs verloren, das Sigismunds anhängend.
Drucke:	Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 169-171 Nr. 179.
Regesten:	Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 169 Nr. 179.

Regest

Marburg. - Die Brüder Friedrich II., Sigismund, Heinrich und Wilhelm III. Herzöge von Sachsen beurkunden den in ihrem Beisein mit ihrer Zustimmung zwischen ihrem Vetter Landgraf Friedrich dem Jüngeren von Thüringen und Landgraf Ludwig I. von Hessen geschlossenen Vertrag über Eschwege, Sontra und Wanfried und verzichten auf ihre eigenen Rechte an diesen Schlössern.

Originaltext

Wir Friderich, Sigmund, Heinrich und Wilhelm gebrudere von Gots gnaden herczogin zcu Sachsen, lantgraven in Doringen und marcgrafen zcu Missen bekennen vor uns und vor alle unser erbin offintlichen in dissem brive vor allen luten, dy in sehin oder horen lesen, das in unser geinwertickeit mit unserm wissen und guten willen geteidingt ist umb dy slosse Eschewege, Suntra und Wenefrede, das die hochgeborn fursten herr Friderich lantgrave in Doringen und marcgrave zcu Missen unser liber vetter und herr Ludewig lantgrave zcu Hessen unser liber ohem unde sine libeslehinserben dy mit iren zcugehorungen semptlich ir iczlichir zcum halbin teile innehabin, besiczen und sich der gebruchen sollen des vorgenanten unsers vettern von Doringin lebetage, und wanne derselbe unser vetter todeshalbin abegegangen und nicht lenger am lebin ist, das alsdanne dyselbin slosse gancz mit allen iren zcugehorungen uff den vorgenanten unsern ohmen von Hessen, sine libeslehinserbin und das furstentum zcu Hessen, als denselbin unsers ohem vater und ubiraldern dy vormals innegehabt han, ledig und los ane unsern intrag und widderrede erplich gefallin sollen. Wir ensollin noch enwollin auch nicht gestaten in kein wis, das unser vorgenanter vetter dyselbin slosse en teil ader zumal noch keynirlei irer zcugehorunge vorkeuffin, vergebin, verpfenden noch anders in kein wis ussere, sunder alles geverde. Und wir habin vor uns und alle unser erbin vorczogin und vorczihin geinwerticlichen in krafft disses brives uff alle das recht, das wir von unser aldern seligen wegin iczund und von unsers egenanten vettern wegin noch sime tode daran gehabin mochten, und habin sollich unser recht wissentlichin gegebin und gebin es mit macht disses brives dem obingenanten unserm ohemen von Hessen, also das wir noch unser erbin unde nymant von unser ader unser erbin wegin sich der slosse noch keinerley irer zcugehorunge nu vorbasser by unsers ohmen von Hessen unde seiner libeslehinserbin lebetagin in kein wis underwinden sollin noch enwollin, sundern wir soln und wollen zcu stund noch unsers vettern obgenanten tode dy slosse mit allen iren zcugehorungen dem vorgenanten unserm ohmen und sinen liebeslehinserbin inantwerten, also das sy der gancz mechtig und habinde syn, sunder alles geverde undane arglist. Wir soln und woln auch alsdanne alle burgmanne, manne, burgermeister, scheppin, rete und gemeinlichin alle burger und inwonere der vorgenanten slosse Eschewege, Suntra und Wenefrede allis rechten, das wir an yn gehabin mochten, uffintlichen qwiid, ledig und los sagin, dy wir auch iczund des also qwiid, ledig und los sagin in dissem brive, doch ußgescheiden was rechts wir nach lute der bruderschafftbrive an den slossen habin sollin, und heissen sy, das sy sich nach des obgenanten unsers vettern tode an unsern ohmen von Hessen obgenant und syne libeslehinserbin als an iren rechten erpherren halden, yn als iren rechten erbhern mit huldungen und anders gehorsam sin und gewarten, sundir alles geverde. Geschege auch, das dy vorgenanten slosse by unsers vettern von Doringen lebetage an uns semptlich ader unsern eynen besundern ader an unser erbin qwemen en teil ader zcumal, das wir sy danne, sobalde sy an uns also komen, dem egenanten unserm ohmen von Hessen und syme libeslehinserbin zu stund sunder allen intrag und hindernisse inantwerten und sy darczu kommen lassen soln und wollen, allis ane geverde. Und das dis allis, wy vorgeschreben stet, also geschen, von uns gehalden und volczogen sollen werden, habin wir Fridrich und Sigmund unserm ohem von Hessen vorgenanten hand in hand truwen gelobt und gestabedis eydis zcu den heiligen gesworn, gelobin und sweren es auch geinwerticlich in und mit krafft disses brives stete, veste und unverbrochlich zcu halden. Wir gereden im auch by denselben unsern eyden und gelobden, wanne dy vorgenanten unser brudere her Heinrich und her Wilhelm zcu iren vernunftigen jaren komen, das sy alsdanne, nemlich irer iczlicher so er virczen jar alt ist, bynnen dem nestin halbin jare darnach diß auch also liplich geloben und sweren sal zcu halden und zcu thune und sinen besundern briff darubir gebin, als verre anders unser ohem von Hessen vorgenant und sine libeslehinserbin zcu den vorgenanten slossen noch nicht komen sin, alles ane geverde und ane argelist. Des zcu bekentenisse habin wir Friderich und Sigmund obingenanten unser ungesigele an dissen briff lassen hengen, der wir Heinrich und Wilhelm mit hiran gebruchen. Gegebin zcu Marpurg am fritage noch Crispini und Crispiniani nach Gots geborte virczenhundert und darnach im eynundrissigsten jaren.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhard, Eschwege

Original

Eckhard, Eschwege

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 9004 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9004> (Stand: 24.04.2024)