Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1410 Juni 25

Bündnis des Mainzer Erzbischofs mit Thüringen gegen Hessen

Regest-Nr. 8259

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv Weimar, Reg. F pag 137 E Nr. XXIV, 11. Pergament, die fünf Siegel hängen an. Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Urkunden, weltliche Schriften 35/15. Notel auf Papier, von den beiden unten aufgedrückten Siegeln nur Reste vorhanden.
Abschriften: Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Ingrossaturbuch 14, fol. 333 f. (gleichzeitig).
Drucke: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 3, S.151-154 Nr. 169; Eckhardt, Eschwege 2, S. 151-152 Nr. 159 (Teilabdruck); Deutsche Reichstagsakten 6, Nr. 664.
Regesten: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 3, S. 151 Nr. 169; Eckhardt, Eschwege, S. 151 Nr. 159.
Regest
Erzbischof Johann von Mainz verbündet sich mit Friedrich d.J. von Thüringen gegen Landgraf Hermann II. von Hessen. Im Kriegsfall sollen beide Parteien 100 Mann mit Gleven stellen, 50 nach Eschwege und Sontra und 50 nach Heiligenstadt und Duderstadt. Geraten die beiden Hauptleute in Streit, soll Lotze von Wangenheim entscheiden. ...
Originaltext
Wir Iohann von gots gnaden des heilgen stuls zu Mencze erczbischoff des heilgen Romschen riches in Dutschen landen erczcanceler fur uns, unsere nachkommen und stifft zu Mencze von einer siiten und wir Fryderich der iunger von denselben gnaden lantgreve in Doringen und marggreve zu Missen fur uns und alle unsere erben von der anderen siiten bekennen uffenlichen mit dießem brieve: (1) als wir furmals in eynungen, buntenißen und brieven, die wir under eynander gegeben haben, ußgenommen haben den hochgebornen fursten hern Herman lantgreven zu Hessen von unser beyder siiten, wann nu derselbe her Herman lantgreve zu Hessen, sine manne und dynere uns beydersiit in unsere furstentume, rechte, fryheite und gewonheite soliche große ungotliche, unrechte inlegunge, irrethume, hinderniße und schaden thun mit mancherhande sachen, die uns, unsern landen und luten nicht zu erliiden stehen, darumbe so haben wir uns mit gutem furrade und wolbedachtem mude unser heimlichen und lieben getruwen sunderlichen vereynet und verbunden, vereynen und verbinden uns geinwertlichen in crafft dieses brieves mit unser beydersiit landen und luten widder denselben hern Herman lantgreven zu Hessen, sine lande und lute und alle die, die sich des mit ym annemen wurden, eynander getruwelich zu raten und zu helffen mit aller unser machte, wo unser dheiner oder beyder parthie des noit geschee, und der fyende zu werden und feyntlich zu thun unverczogenlichen bynnen dryen wochen darnach, wan unser ein parthie des von der andern vermanet wirt, ane allen intrag, hinderniße und geverde. (2) Und wer ez, daz wir also zu fheden qwemen, so sollen wir von beyden parthien hundert mit gleven wolgewapenter und erczugter lute zu hulffe und zu tegelichem kriege bii einander legen mit namen funffczig mit gleven gein Eschewege und Suntra und die andern funffczig mit gleven gein Heiligenstad und Duderstad und die lute des tegelichen krieges zu mynnern und zu meren nach erkenteniße unser beyder heuptlude, die wir zu den luten und kriege schicken werden, die auch unverczogenlichen zusammen kommen sollen, nemelichen wurde die sache uns Iohann erczbischoff zu Mencze vorgenant oder unser nachkommen und stifft anlangen und uff unser siiten bedorfften, so sollten die heubtlute, die wir also darzu geschicket hetten, gein Heiligenstad riten, oder ob wir Fryderich lantgreve in Doringen und marggreve zu Missen vorgenant des bedurfften und uns die sache anlangte, so sollen dieselben heubtlude gein Eschewege riiten, wan ir eyner des von dem andern vermanet wirt, des zu uberkommen und eyn zu werden. [...] (4) Solicher fhede, wann wir darzu kommen, sal sich unser parthie eyne ane die andern nicht sunen, richten, frydden ader vorworten in keyne wise ane geverde. [...] (10) Auch sollen alle brieve, die wir von beyden parthien vore einander gegeben haben, waz die innehalden und ußwissen, daz dieße eynunge nicht anruret, by allen iren krefften und mechten bliben und hiermydde nicht verbrochen sin, doch also daz der brieff, als wir Iohann erczbischoff zu Mencze vorgenant uns verbrievet haben dem obgenanten hern Hermann lantgreven zu Hessen zu helffen mit zehen gleven, ob er und unser oheim der lantgreve in doringen obgenant umb Eschwege und Suntra zu fheden qwemen, keyn macht haben sal an dem artikel und wir yme der hulffe in keyne wiise thun sollen noch wollen ane geverde. [...] Datum anno domini millesimo quadringentesimo decimo feria quarta post festum nativitatis beati Iohannis baptiste.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Thüringen, Landgrafen, Friedrich IV. der Friedfertige · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Wangenheim, Lutz von

Weitere Orte

Eschwege · Sontra · Heiligenstadt · Thüringen · Duderstadt

Sachbegriffe

Bündnisse · Kriege · Gleven · Bewaffnete · Hauptleute

Textgrundlage

Regest

Nachlass Uhlhorn im Hessischen Landesamt

Stückangaben

Eckhardt, Rechtsquellen Eschwege

Original

UB Markgrafen von Meißen 3

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 8259 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/8259> (Stand: 18.04.2024)