Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1321 August 9

Vertrag zwischen Hessen und Paderborn

Regest-Nr. 723

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Verträge mit Paderborn. Pergament schadhaft, aufgezogen. Siegel des Ausstellers (+ S . BERNHARDI . ELECTI . CONFIRMATI . PADER .) an Pergamentstreifen, etwas beschädigt. Rückschritt (16. Jahrhundert): Ein verbuntnys zuschen eyn bischoff von Paderborn und herrn von Hessen und ruret auch uf Schonberg.
Abschriften: Abschriften (18. Jahrhundert): Staatsarchiv Marburg, Urkunden-Abschriften; Murhardtsche Landesbibliothek Kassel, Schminckes Diplomatarium Hassiacum IV, Bl. 256.
Regesten: Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,1, Nr. 2257; Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 237 Nr. 657.
Regest
Bischof Bernhard von Paderborn schließt mit Landgraf Otto, seinem Schwager, und dessen Sohne Heinrich, seinem Neffen, einen Vertrag. Sie geloben die gemeinsame Herrschaft Schöneberg (Schonenberge) zusammen zu verteidigen nach Vorschrift der Urkunden, die seine Vorgänger, das Kapitel zu Paderborn und er selbst darüber gegeben haben. Der Bischof soll die Landgrafen in ihren Nöten unterstützen, ausgenommen gegen das Reich, den Erzbischof von Mainz (Megencen), Herrn Simon von der Lippe (Lyppe), seinen Neffen von Waldeck (Waltecke) und Graf Friedrich von Rietberg (von dem Retberge); bei einem Kriege zwischen den Landgrafen und Graf Heinrich von Waldeck soll er vermitteln, und wenn das erfolglos ist, dem Grafen, seinem Neffen, nicht helfen. Bei einem Kriege zwischen den Landgrafen und Graf Ruprecht von Virneburg (Virneborch), dem Marschalle zu Westfalen, mit dem sie sich für 4 Jahre zu Hilfe verbunden haben, soll er den Grafen entweder davon abhalten oder, wenn das nicht möglich ist, ihnen gegen denselben in dieser Zeit nicht helfen. Er hat die Landgrafen, wenn er sie zur Hilfeleistung in sein Land entbietet, zu beköstigen und zu entschädigen. Gewinn bei gemeinsamem Kriege wird nach der Mannzahl geteilt werden; die Hauptleute sollen gemeinsam sein, auch soll der Bischof kein landgräfliches Schloß einnehmen oder gegen die Landgrafen in Anspruch nehmen. Als Schiedsleute bei Irrungen zwischen den Vertragschließenden werden bestimmt, vom Bischof: die Ritter Arnold von (Hav)ers(vor)de und Herbold von Pappenheim (Papenhem), von den Landgrafen: Ritter Heinrich von Ro^edrikessen und Knappe Herwig von Ditmold (Dethmelle) und als Obmann Ritter Liubbracht Westphal (Westfale).
Siegler: Bischof Bernhard.
Datum: 1321 in deme heylygen abende sunte Laurentiuses.
Nachweise

Weitere Personen

Paderborn, Fürstbischöfe, Bernhard V. zur Lippe · Hessen, Landgrafen, Otto I. · Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Lippe, Simon I. zur · Rietberg, Grafen, Friedrich II. · Waldeck, Grafen, Heinrich IV. · Virneburg, Grafen, Rupert · Haversvorde, Arnold von, Ritter · Pappenheim, Herbold [I.] von · Rodrikessen, Heinrich von, Ritter · Ditmold, Herwig von · Westphal, Lubrecht [I.]

Weitere Orte

Paderborn, Bischöfe · Schöneberg, Herrschaft · Mainz, Erzbischöfe · Waldeck, Grafen · Westfalen

Sachbegriffe

Bischöfe · Bündnisse · Schwäger · Neffen · Verwandte · Herrschaften · Kapitel · Hilfe, militärische · Bündnisse, Ausnahme von · Grafen · Marschälle · Kriegskosten, Aufteilung der · Lösegelder · Hauptleute · Schiedsleute · Obmänner · Burgen, Einkünfte von · Ritter · Knappen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 723 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/723> (Stand: 28.03.2024)