Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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Inhalt

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Abbildungen

↑ Briefwechsel des Soldaten Hans Kuhl aus Marburg und seiner Familie, 1914-1915

Abschnitt 16: 15.5.1915: Brief Henner Heppes an Henriette Kuhl

◀ [1-3] Challerange, den 15. V. 15

Liebe Tante!
Hoffentlich hast Du Dich von dem großen Schreck und Schmerz über den Verlust von Hans wieder etwas erholt. Laß Dich nur nicht kleinkriegen. Alle deutschen Mütter müssen ja damit rechnen, daß ihre Söhne fallen können. Der Gedanke, daß Hans fürs Vaterland gefallen ist, muß Dir [S. 2] helfen, leichter darüber hinaus zu kommen. Hans wird es wohl ähnlich gesagt haben. Sei stolz auf ihn, mehr lkönnt ihr beide nicht für das Vaterland tun. Es werden noch mehr folgen, dann tröstet Euch gegenseitig.
Ich bin zur Zeit in Challerange bei einer Übungsbatterie, nächsten Freitag gehe ich wieder in Feuerstellung zurück. Z.Z. wird in unserem Abschnitt schwer gekämpft, ich befürchte, daß wir gestern ziemliche Verluste hatten. Tante in Kernbach [S. 3] hat mir auch öfter geschrieben, Arnulf ist auch schon längere Zeit in schweren Gefechten gewesen. Es ist nur gut, daß die Russen nicht soviel Artillerie haben, wie die Franzosen.
Hoffentlich geht es Euch soweit gut. Ich bin ziemlich gesund, nur habe ich in letzter Zeit sehr viel Kopfschmerzen. Sage bitte Mutter nichts davon. Grüße bitte Mutter von mir. Zum Schluß nochmals Kopf hoch und alles Gute. Es grüßt Dich hzl.
Henner Heppe.

[Vorderseite:] Feldpostbrief! Z.H. Frau H. Kuhl, p. Adr. Frau Eduard Heppe, Marburg a./L., Rosenstr. 4
[Poststempel, oberer Teil nicht sichtbar:] ... der 21. Reserve-Div., 18.5.15,8-9V, [Briefstempel in violetter Farbe.] S.B. - K. Pr. Res. Feld-Art.-Rgt. No. 21 II. Abt. I, M.K.
Abs. Heppe, St. d. R., 5. Battr. II. Abt. Res. Feldart. Rg.21, 21. Res. Div., XVIII. Res. A.K. ▶

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