Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1492 September 30

Regelung der Schulden des Erzstift Kölns bei Wilhelm III.

Regest-Nr. 6571

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Kurköln, Urkunden, Nr. 3404 a+b.
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 17, Nr. 129, Bl. 88v-90.
Regesten: Demandt, Regesten 2, S. 857 Nr. 2228.
Regest
Landgraf Wilhelm III. bekundet, daß er als Erbe seines +Vaters Landgraf Heinrichs [III.] und seines Ahnherren Graf Philipp von Katzenelnbogen Forderungen an Erzbischof Hermann und das Erzstift Köln in Höhe von 50000 fl. gehabt hat, wofür der Erzbischof mit Einwilligung des Domkapitels die Schlösser, Ämter und Städte Kogelnberg, Volkmarsen, Medebach, Winterberg, Schmallenberg und Hallenberg verpfändet hat. Von diesen 50000 fl. stehen ihm (Landgraf Wilhelm III.) 30000 und seinen Vettern, den Brüdern Landgraf Wilhelm d.Ä. und d.M. (l. und II.) 20000 fl. zu. Dazu hat Landgraf Wilhelm III. weitere, von Graf Philipp von Katzenelnbogen herrührende Forderungen an das Stift Köln in Höhe von 16000 fl. mit einer jährlichen Rente von 800 fl. aus der Zeit der Erzbischöfe Dietrich und Ruprecht, wofür Ämter, Stadt und Zoll Rolandseck verpfändet worden sind, aber einige Jahresrenten rückständig sind, ferner 883 (nundehalb hundert drie und drissig) und 500 fl., die Landgraf Heinrich Erzbischof Hermann geliehen hat, ferner 4000 fl. wegen der von Brilon laut einer Verschreibung, die Erzbischof Hermann Landgraf Heinrich gegeben hat, weiter 2400 fl., die Erzbischof Hermann Landgraf Heinrich schuldet wegen der Verluste, die Johann Schenk d.Ä. und andere bei ihrer Niederlage vor Brilon eingebüßt haben, ferner 300 fl. jährlichen Manngelds aus dem Zoll zu Bonn mit etlichen Rückständen und schließlich noch 1000 fl., die Erzbischof Dietrich Graf Philipp von Katzenelnbogen schuldig geblieben ist. Angesichts dieses Schuldenstandes hat sich Landgraf Wilhelm mit Erzbischof Hermann darauf geeinigt, die gesamten Forderungen einschließlich aller Rückstände auf 55000 fl. festzusetzen und sie in zwei Schuldverschreibungen zur Bezahlung anzuweisen, die mit dem Datum 1492 September 29 (gestern) ausgefertigt worden sind. Landgraf Wilhelm verzichtet damit ausdrücklich auf weitere Forderungen an das Erzstift, mögen sie von ihm, seinem Vater Landgraf Heinrich oder Graf Philipp von Katzenelnbogen herrühren, und leistet gleichfalls auf die Schlösser und Ämter Kogelnberg und Volkmarsen Verzicht, ausgenommen die Verschreibung auf Rhens und das Manngeld von 300 fl. vom Zoll zu Bonn.
Siegel des Ausstellers.
1492 September 30 (uff sant Jheronimus tag).
Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Wilhelm III. · Hessen, Landgrafen, Heinrich III. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm I. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm II. · Köln, Erzbischöfe, Hermann IV. von Hessen · Köln, Erzbischöfe, Ruprecht von der Pfalz · Köln, Erzbischöfe, Dietrich II. von Moers · Katzenelnbogen, Grafen, Philipp I. · Schenk zu Schweinsberg, Johann d.Ä.

Weitere Orte

Katzenelnbogen, Grafen · Köln, Erzstift · Köln, Erzbischöfe · Kogelnberg · Winterberg · Volkmarsen · Medebach · Schmallenberg · Hallenberg · Rolandseck, Amt · Rolandseck, Zoll · Brilon · Bonn, Zoll · Rhens

Sachbegriffe

Erben · Väter · Grafen · Erzstifte · Erzbischöfe · Forderungen, ererbte · Schulden, Begleichen von · Umschuldungen · Domkapitel · Schlösser · Burgen · Ämter · Städte · Pfandschaften · Vettern · Brüder · Stifte · Renten, jährliche · Zölle · Verschreibungen · Verluste, militärische · Niederlagen, militärische · Manngelder · Schuldverschreibungen · Ämter

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Regesten 2.2

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 6571 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/6571> (Stand: 23.04.2024)