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Regesten der Landgrafen von Hessen

1464 Mai 6

Mainz verkauft verschiedene Orte an Hessen

Regest-Nr. 6215

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: A: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 1283 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 69, Nr. 9 I⟩.
B: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 1282 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 69, Nr. 8 I⟩.
Stückbeschreibung: A: Membran stark beschädigt, Schrift nicht lesbar (lt. Findbuch).
B: Unleserlich, da völlig vermodert.
Siegel: A: Ein Siegel gut erhalten, das andere fehlt (lt. Findbuch); B: Die Siegel fehlen (lt. Findbuch).
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 14, Nr. 55, Bl. 140-150; Staatsarchiv Marburg, Urkunden, Verträge mit Mainz, 16. Jahrhundert; Staatsarchiv Marburg, Urk. 100, Nr. 2718, 19. Jahrhundert.
Drucke: Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 108-115 Nr. 7.
Regesten: Demandt, Regesten Kopiare 2, S. 670 f., Nr. 1773; Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 108 Nr. 7.
Regest
[Mainz]. - Erzbischof Adolf von Mainz bekundet, daß Diether von Isenburg zur Zeit seiner Regierung (im Mainzer Erzstift) dem Landgraf Heinrich 30000 fl. schuldig geworden ist. Deshalb hat er mit Zustimmung von Dekan und Kapitel des Mainzer Domstiftes dem Landgrafen die erzstiftischen Städte und Schlösser Battenberg, Kellerberg, Rosenthal, Mellnau und die Hälfte von Wetter für die genannten 30000 fl. und für weitere 10000 fl., für die diese Schlösser und Städte bereits verpfändet sind, verschrieben und übergeben. Er soll diese Städte und Schlösser mit allem Zubehör, aller Herrschaft und Gerechtigkeit, nichts ausgeschieden, innehaben und besitzen. Wenn der Landgraf diese Städte und Schlösser eingenommen hat, soll er alle ihm früher von seifen des Erzstiftes darüber erteilten Verschreibungen zurückgeben. Das gleiche soll er mit den Verpfändungsurkunden tun, die er einlöst. Der Erzbischof fordert alle Burg- und Amtleute, alle Diener, Bürger und Einwohner auf, nach erfolgter Einnahme durch Landgraf Heinrich [III.] diesem gehorsam zu sein. Mannen und Burgmannen sind verpflichtet bei Verlust ihres Lehens, künftig ihre Lehen vom Landgrafen zu empfangen. Der Landgraf darf Schlösser und Städte nicht weiter verpfänden oder verkaufen, sondern muß sie baulich unterhalten. Sind Neubauten erforderlich, soll der mainzische Amtmann zu Amöneburg wegen Feststellung der Bausumme hinzugezogen werden. Diese ist später auf die Hauptsumme aufzuschlagen. Der Mainzer Erzbischof behält sich die Öffnung der Städte gegen jedermann vor, ausgenommen die Landgrafen von Hessen. Geht ein Schloß, während es dem Mainzer Erzstift geöffnet ist, verloren, muß dieses dem Landgrafen zur Wiedergewinnung behilflich sein. Gelingt das nicht, soll ein entsprechender Betrag auf andere Orte angewiesen werden. Das Erzstift ist berechtigt, die Burgen und Schlösser mit halbjährlicher Kündigung für die genannten Pfandsummen jeder Zeit wieder einzulösen. Doch sollen auch nach der Einlösung dem Landgrafen die ihm noch fälligen rückständigen Zahlungen zustehen. Das Öffnungsrecht und Wiedereinlösungsrecht des Mainzer Erzstiftes sollen alle Amtleute, Schultheiße, Bürgermeister und Pförtner, die Landgraf Heinrich oder seine Erben in die genannten Städte und Schlösser setzen werden, binnen eines Monats dem mainzischen Amtmann zu Amöneburg beschwören.
Siegel des Ausstellers Richard vom Oberstein, Dekan, und das Kapitel des Mainzer Domstiftes siegeln zum Zeichen der Zustimmung mit dem Kapitelssiegel.

Wortlaut der Datierung

Mainz am sontag Vocem jocunditatis 1464.

Originaltext
Wir Adolff von gots gnaden des heiligen stuls zu Mencze erwelter unnd bestetigter, des heiligen romischen richs durch Germanien erczkanczler unnd kurfurst, bekennen uffintlich mit diesem brieffe und thun kunt allermeniglich, die ine ansehen odir horen lesen, vor unns, unser nachkomen unnd stifft: als der edele unnser lieber swager Diether von Isemburg, grave zu Buddingen, inn zitt siner rigerunge dem hoichgebornen fursten, unnsern lieben neven herren Heinrichen lantgraffen zu Hessen, graven zu Cziegenhain unnd zu Nyedde vor hulff und anders schuldig wurden ist drißczig tusent gutter rinscher gulden, unnd wir soliche schulden zu beczalen uff unns unnd unsern stifft genomen han, als haben wir mit woilbedachtem mute, auch mit gutem willen und verhengnis der wirdigen und ersamen unnser lieben andechtigen, dechant unnd capittell unnsers tomstiffts zu Mencze, dem vorgenanten unserm neven lantgraven Heinrichen unnd sinen erben, unser und unnsers stiffts stede und sloiße Battemberg, Kellerberg, Rosentaill, Melnauwe und Wetter halb, als das uns, unßern vorfarn unnd stifft bißher zugestanden haitt, vor die obgemelt somme drysczig tusent guter rinischer gulden Franckfurter werunge, und darczu fur zehentusent gulden, davor dieselben unser stede und sloiß iczt verphent sin, verschriben unnd inngegeben, verschriben und geben ine dy inne geinwirtiglich inn unnd mit crafft dißs brieff, also das der obgnant unnser neve und sin erben die obgnanten sloiße und stede mit iren zugehorungen, aller gewaltsam, herlichkeitt, gerechtigkeitt und aller nuczunge, dorffer, lantschafften, mannen, burgmannen, die darinne sieczen, den man darauß mannlehen und burglehen gibbet, burgern, inwonern, buern und armen luten, waßern, weyden, welden, molen und molenrechten, fischeryen, wiltpennen renthen, gulden zinsen, zollen und zehenden, ersucht unnd unersucht, undir und ubir erden, keins ußgescheiden, unnd wie die darzu bißher gehort haben, innmaißen die von uns, unnsern vorfarn unnd stifft zu Mencze versaczt und verphandt sin, unnd die ihennen, die soliche sloiße und stet ebißher inngehapt hann, genoißen, besessen und gebrucht haben, von dem sie yczt verphent sin, losen und an sich brengen mugen, unnd so der gnant lantgrave Heinrich unnd sine erben die vorgnanten stede und sloiße mit iren zubehorungen geloist unnd an sich gebracht haben, sullen sie unns alßdann die verschribunge, unnser vorfarn und wir denselben daruber gegeben haben, ubirantwurtten, darumb wir dan auch dem obgnanten lantgraven Heinrichen deß daruber schyn geben sullen unnd wullen, das er soliche brieve zu sich geloist, die zu unsern handen gebracht und soliche summe gelts sie gestanden sin, gnugliche ußgericht unnd beczalt habe, und wan soliche losunge gescheen ist, alßdann sall der obgnant lantgrave Henrich unnd sine erben die mit iren zugehorungen vorgeschrieben gebruchen und inhaben, unmaißen wir und unßer stifft und die ihene, den sie verphant gewest syn, dye bißher inngehabt und gebrucht haben, ußgenomen die geistlichen lehen und geistlich ubirkeitt inn den selben steten und sloißen unnd irer zugehorungen, als unser vorfarn und wir die bißher gehabt haben, die wir uns, unser nachkomen unnd stifft herinne ußbehalten haben, unnd darczu sollen auch alle mann und burgman, die darinn siczen, den man darauß mannelehen unnd burglehen gibbet, auch alle amptlude, thornhuter, portener, wechter, schultheisen, burgermeyster, burgere, unnd inwoner der egenanten stede und sloiße, dem vorgnanten lantgraven Heinrichen unsern neven unnd sinen erben hulden globen und sweren, mit allen und iglichen vorgemelten gerechtikeiten und zubehorungen der vorbestympten stede und sloiße zu gewarten und gehorsam zu sinde, in maißen sye uns und unßerm stifft bißher gethan haben, unnd sullen auch dy manne und burgmanne, den man also manlehen unnd burglehen jerlichs ußriechten wirdett, irer mannlehen unnd burglehen von dem obgnanten lantgraven Heinrichen und sinen erben emphaen, haben und tragen, unnd des auch inn gewonlicher wyse und herkomen forme brieve geben und nehmen, und welcher man odir burgmann solichs sin burglehen und mangelt nit emphaen wollte, so sollte der obgemelt lantgrave Heinrich, sin erben und nachkomen soliche mannlehen und burglehen zu geben und zu beczaln nit pflichtig sin. Unnd haben dy obgemelten unser manne und burgmanne, amptlute und inwoner aller eyde und glubde, die sie unns von derselben stede, sloiße unnd irer zubehorunge wegen gethan haben, ledig und loiß gesagt, ußgescheiden uns, unser nachkomen unnd stifft erbhuldunge, abelosunge, erbschafft unnd uffenunge, unnd die glubde und eyde, die sie unß derhalben gethan haben. So sullen auch lantgrave Heinrich und sine erben, dwile sie soliche stede unnd sloiße innhaben, die mann unnd burgmann, dye dar siczen, ire mannlehen und burglehen, zu iglicher czitt, als inne die fellig und verschrieben sin, ußriechten und beczalen, unnd die vorgenanten stede und sloiß, mit iren zubehorungen, mann, burgamnn, auch geistliche unnd werntliche inwonere, burgere und arme lute, darczu gehorig, unnd das ir getruwelich verteidingen, schuczen und schirmen, glich andern iren eygen steden, sloißen, landen und luten, die auch by allen iren friheitten, rechten unnd herkomen, alß sy by uns, unsern vorfarn und stifft gehabt und herbracht haben, unbetrangt und unbesweret bliben lassen, die auch furter inn keine annder hennde wenden, geben, verkeuffen adir verseczen, unnd die sloiß inn gewonlichem buwe halten ane alle geverde; wurde aber einchs nuwen buwes an den vorgnanten sloißen, einem adir mehe, noit sin, darczu sollte unser und unsers stiffts amptman zu Amelburg zu zitten von unser, unßer nachkomen unnd stiffts wegen, und mit unserm wissen komen, den buwe mit unsers neven lantgraven Heinrichs unnd siner erben amotman einen unnd sinen wißen anslagen und eins werden, unnd wie die zwene darumb eins werden, das sye zu buwen noit bedunckett, und denselben buwe verdingen; dasselbe buwegelt sall unnser neve lantgraffe Heinrich unnd sine erben, so der buwe inn solicher maiße vollenbracht, uff dieselben sloiße, darane der gescheen ist, zu dem heubtgelde schlagen, das selbe buwegelt sullen wir, unnser naichkomen unnd stifft unnserm neven lantgraven Heinrichen unnd sinen erben mit dem vorgeschrieben heubtgelde zu czitten der abelosunge, als hernach geschriben steet, auch beczalen. Es sollen auch unnser neve lantgrave Heinriche unnd sine erben ire underthane, die iren odir yemantt anders, wer der were, unns, unnser nachkomen unnd stiffte, unser lande, lute, geistliche odir werntliche unnd alle die unns zu versprechen stehen unnd das ire inn odir uß die vorgnanten stede, sloiße unnd ire zubehorungen nit bekriegen, bevehden oder beschedigen inn keine wyße, desglichen sollen die vorgemelten stede, sloyße, gerichte mit iren zubehorungen unnd irer innwoner geistliche und werntlich von unns, unsern nachkomen unnd stifft und den unsern auch unbeschediget bliben, unnd wollen die auch glich andern den unser nschuczen, schuren unnd verteidingen. Wurden abir dieselben darubir von unns, unßern nachkomen unnd stiffte odir den unßern unbliche bekrieget odir beschediget, so mag lantgrave Heinrich, sine erben unnd die sinen, den solicher schade geschiet, uß unnd inne soliche stede und sloiße wieder dieselben beschediger sich behelffen, alßlange das soliche schade wiedergekerter odyr wanndel darumb gescheen wurde, ungeverlich. Wir haben auch an dieser verphendunge unns, unßern nachkomen unnd stifft inn allen unnd iglichen den vorgnanten stetten, sloißen und iren zubehorungen uffenunge ußbehalten, unnd behalten dye uß inn crafft dißs brieffs, unnd nemlich inn solicher maiß, das wir, unser nachkomen unnd stifft solicher uffenunge zu aller unser unnd unsers stiffts notdorfft, wann unnd wie dicke uns des noit ist unnd wir des begern, haben und gebruchen mugen, uff unsern costen und an unsers neven lantgraven Heinrichs und siner erben schaden ungeverlich, und widder allermenlich ußgnomen dye lantgraven zu Hessen, die graven von Waldecken unnd ire erben, ir manschafft, lande und lute, so ferre diselben unns, unnser nachkomen und stifft, unser lande, lute unnd die unsern nit widder recht bekriegen odir beschedigen mit derselben uffenunge. Sullen auch alle manne, burgmanne, amptlute, schulheisen, portener, thornhuter, wechter, burgermeister, burger und inwoner der vorgnanten stede und sloiße unnd irer zubehorunge unns, unsern nachkomen unnd stifft und unsern heuptluten, den wir das an unser staidt bevelhen, gewarten und gehorsam sein, so dickh unns des noitt ist unnd wir das begern, als sie unns das yczt vor sich und alle irer nachkomen mit guten truwen globt unnd liplichen zu den heyligen gesworn haben. Und wer es sache, das die vorgnanten stede und sloiße senptlich odir eyn teill von unser, unser nachkomen unnd stiffts wegen, so wir unns der uffenunge gebruchen wurden, verloern, so sollen wir, unser nachkomen unnd stifft die mit hilff unsers neven, lantgraffen Henrich und sinen erben, die unns uff iren costen, nach allem vermugen, getruwelich darczu behulffen sin sullen, widdergewynnen, adir unsern neven lantgraffen Henrich und sinen erben, der obgemelten somme heubtgelts, so vill ime der nach anczaill der verlorn stete unnd sloiße gepurt, an andern enden, nach ziemelicher notturfft versichern. Wurden abir die vorgnanten stede und sloiße und ire zubehorunge, semptlich adir ein teill, von sache wegen unsern neven lantgraven Heinrichen und sin erben odir die iren berurend, ine anegewonnen, so solden unser neve lantgrave Heinrich unnd sine erben, die mit unßern, unßern nachkomen unnd stiffts hilff, die wir ine uff unser coste nach allem vermogen getruwelich, thun unnd darczu behulffen sin sullen, wddergewynnen. Unnd unsern neven lantgraffen Heinrich und sine erben sullen auch die obgemelten summe gelts, wir ine doran verschriben haben, an uns, unser nachkomen unnd stiffte nit furdern, desselben glich auch von den, die soliche sloiße, alle odir eyn teill, gewonnen hetten, odir yemant anders nit versichert odir bezalt nehmen, auch mit den selben keynen fridden, sune, vorwort, anstant adir rachtunge nit lyden odir uffnemen sye hetten dann soliche stede unnd sloiße mit iren zubehorungen gennczlich wider zu iren handen erlangt unnd bracht ungeverlich. Es ist auch nemlich ußgedingt und beredt, welche zitt ubir kurcz adir lang wir, unser nachkomen unnd stifft die vorgenanten sloiße und stede mit irer gerechtigkeitt und zugehorunge, die wir unßerm neven lantgraven Heinriche unnd sinen erben iczt ingegeben und vorschriben haben, mit unßerm eygen gelde vor uns selbs ablosen nyemants anders zu der abelosunge gestaden odir komen laßen, sundern die alleyne zu unsern handen loßen und brengen wullen, und das an unserm neven lantgraven Heinrichen adir sine erben ungeverlich gesynnen unnd ine das ein halb jare zuvornt verkundigen, so sullen sie uns, unßern nachkomen unnd stifft solicher losunge gewarten, gestaden unnd gehorsam sin unnd zu ußgange desselben halben jars nach solicher verkundigunge schiestvergangen sullen wir, unser nachkomen und stifft unserm neven lantgraven Henrichen odir sinen erben die vorberurten summe drißczigtusent gulden mitsampt den zehentusent gulden, davor unser neve lantgrave Heinrich dieselben stede und sloiße iczt geloist, und dem gelde, das er unnd syne erben inn vergeschriebener maiß kuntlich darane verbuwet haben, ußriechten und beczalen zu Marpurgk, Grunenberg odir Gießen, inn der dryer stede eyne wilche ine eben ist. Die beczalunge sullen sie auch alßdann ungeweigert von uns nehmen unnd den die soliche beczalunge thun werden, mit dem gelde unnd irer habe daselbs uffriechtig geleyde bestellen, auch wilche zitt unnd wye dicke wir, unser nachkomen unnd stifft unßerm neven lantgraven Henrich odir sinen erben die obgerurt summe drißzigtusent gulden unnd so vill gelts, davor er die bemelten stede und sloiße geloist unnd inn vorgeschriebener maiß daran verbuwet haben, drytusent gulden adir daruber, und nicht darunder, bezallen wullen, die sullen sie inn abeschlage der heubtsumme zu iglicher zitt von uns nehmen, gnuglich quitanczien daruber geben, unnd was des also beecalet wirdet, sall uns, unsern nachkomen und stifft an der entlichen abelosunge der vorgnanten stede und sloiße unnd irer czubehorungen abegeen und abegschlagen werden. Unnd wann soliche bezalunge gescheen ist, so sullen unnser neve lantgraffe Henrich und sine erben unns, unsern nachkomen unnd stifft, die vorgnanten stede und sloiße mit allen iren herlichkeiten, gerechtigkeiten unnd zugehorungen, wie ine die yczt verschrieben unnd ingegeben sint, an alle intrewge widderfolgen unnd an uns, unser nachkomen und stiffte komen laißen, unnd sich der furter mit keinen sachen nit mehe undercziehen, auch unns, unnser nachkomen unnd stiffte daran nit irren adir hindern adir vor sich stellen adir schulde, anspruche, gerechtikeit adir forderunge, die sie, die iren adir yemant anders zu uns, unsern nachkomen unnd stifft adir den unsern, auch zu den vorgnanten sloißen, steten, iren inwonern adir zubehorungen hetten odir haben mochten, in keine wyse, sunder alle geverde. Was abir unserm neven lantgraven Henrichen und sinen erben nach der ablosunge zinse gulte adir ander gefelle, ungeverlich ußstunde, die ine zugeburten und unbeczalt weren, die mochten sie infurdern, samen und uffheben, darczu sullen wir, unser nachkomen und stifft ine behulffen sin, unnd ine die unbehindert folgen laßen. Es sollen auch alßdann, so die bezalunge und abelosunge gescheen ist, alle mann, burgmann, amptlute, portener, thornhuter, wechter, schultheysen, burgermeister, burgern und inwoner der vorgnanten stede und sloiße und irer zubehorungen aller glubde, eyde und pflicht, die sie unßerm neven, lantgraven Heinrichen und sinen erben, dieser verphendunge unnd verschribunge halber, gethan haben, ganncz ledig, entbunden und entsproche sin, und uns, unser nachkomen und stifft mit aller gerechtikeit unnd zugehorungen wider gewartten, und gehorsam sin, inmaißen sye bißher gethan haben und schuldig und pflichtig sin, als sie unnd das yczt vor sich und alle ir nachkomen mit guten truwen glopt und liplich zu den heiligen gesworn haben, ußgescheiden alle argelist und geverde. Es sollen auch alle amptlute, schultheisen, burgermeister und portener, die unser neve lantgrave Henrich und sine erben inn denn vorgnanten steden und sloißen seczen werden, bynnen einem moende darnach so iglicher ufgnomen wirdet, einen amptman zu Amelburg globen und sweren, wan er des an sie gesynnet, unns, unser nachkomen und stifft mit der uffenunge und nach der abelosunge mit der erbschafft widder zu gewartten, nach lude dißs brieffs. Wir, unser nachkomen unnd stifft sullen unnd wullen uns auch keyner privilegien, fryheitten unnd gnaden, die wir von babsten, keysern unnd konigen yczt haben adir hernachmals gewynnen mochten, die dieser unnser verschribunge in ennchen puncten gekrencken adir vernichtigen mochten, mit gebruchen. Und wir Adolff, erwelter und bestettigter obgnant, gereden und geloben in guten waren truwen unnd besundern glauben by unsern furstlichen eren und wirden vor uns, unnser nachkomen unnd stifft in crafft dis selben brieffs, alle unnd igliche stucke, puncte unnd artikell dießs brieffs, die uns beruren, gancz ware, stede, veste, uffrichtig, unverbruchlich unnd getruwelich zu halten sunder geverde. Unnd des zu warem urkunde und bekentnis haben wir unser ingesiegell an disen brieff thun hencken, unnd wir Richart von Oberstein, dechant, und das capittell des dhomstiffts zu Menncz bekennen unnd thun kunt uffinbar inn diesem selben brieffe vor uns, unnd unser nachkomen, das diese verphendunge unnd verschribunge unserm guten willen, wissen und verhengnus durchgangen und gescheen ist. Unnd des zu merer sicherheitt haben wir unsers capittels ingesiegell by des obgemelten unsers gnedigen herren von Menncze ingesiegell auch an disen brieff laißen hencken, der geben ist zu Mencze an dem sontag vocem jocunditatis anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo quarto.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Ausstellungsort

Mainz

Aussteller

Mainz, Erzbischöfe, Adolf II. von Nassau

Empfänger

Hessen, Landgrafen, Heinrich III.

Siegler

Mainz, Erzbischöfe, Adolf II. von Nassau · Mainz, Domdekane, Richard von Oberstein · Mainz, Domkapitel

Weitere Personen

Mainz, Erzbischöfe, Diether von Isenburg

Weitere Orte

Mainz, Erzbischöfe · Mainz, Domstift · Battenberg/Eder · Kellerberg · Rosenthal · Mellnau · Wetter · Amöneburg, Amtmänner

Sachbegriffe

Erzbischöfe · Dekane · Kapitel · Domstifte · Städte, erzbischöfliche · Burgen · Schlösser · Schulden · Pfandschaften · Herrschaften · Gerechtigkeiten · Verpfändungsurkunden · Verschreibungen · Burgleute · Amtleute · Diener · Bürger · Einwohner · Lehen, Verlust von · Instandhaltungsverpflichtungen · Neubauten, Kosten für · Öffnungsrechte · Städte, Verlust von · Pfandsummen · Kündigungsfristen · Wiedereinlösungsrechte · Bürgermeister · Pförtner · Zahlungen, rückständige · Schultheiße · Erben

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Regesten 2.2

Original

Gundlach, Stiftsfehde

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 6215 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/6215> (Stand: 29.03.2024)