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KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Burghaun
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 83. Hünfeld

Burghaun

Ortsteil · 245 m über NN
Gemeinde Burghaun, Landkreis Fulda 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4 km nordwestlich von Hünfeld

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Bebra – Hanau – Frankfurt am Main ("Bebraer Bahn";"Bebra-Hanauer-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1866).

Ersterwähnung:

1240

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Burghaun.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1400 als Stadt belegt
  • 1854 erst Aufgabe der Stadtrechte

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Ehemalige Burgstelle auf der Nordostseite des Ortes auf einem Felsen über der Haune (heute Standort einer Barockkirche)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3551331, 5618229
UTM: 32 U 551236 5616421
WGS84: 50.697352° N, 9.725471° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

631002010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 1237, davon 722 Acker (= 58.37 %), 128 Wiesen (= 10.35 %), 283 Holzungen (= 22.88 %)
  • 1961 (Hektar): 1909, davon 909 Wald (= 47.62 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1812: 144 Feuerstellen, 985 Seelen
  • 1885: 1187, davon 613 evangelisch (= 51.64 %), 397 katholisch (= 33.45 %), 1 andere Christen (= 0.08 %), 176 Juden (= 14.83 %)
  • 1961: 1841, davon 1052 evangelisch (= 57.14 %), 773 katholisch (= 41.99 %)
  • 1970: 2121

Diagramme:

Burghaun: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Fürstabtei Fulda, Oberamt Burghaun
  • 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Burghaun
  • 1806-1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Burghaun
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Burghaun
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda

Altkreis:

Hünfeld

Gericht:

  • 1822: Justizamt Burghaun (Burghaun mit den Dörfern Großenmoor, Gruben, Hechelmannskirchen, Herberts, Klausmarbach, Kleinmoor, Langenschwarz, Mahlerts, Michelsrombach, Oberfeld, Oberrombach, Rhina, Rothenkirchen, Rudolphshan, Schletzenrod, Schlotzau, Steinbach, Wehrda und Wetzlos
  • 1867: Amtsgericht Bughaun
  • 1932: Amtsgericht Hünfeld

Gemeindeentwicklung:

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Burghaun, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Burghaun.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Stadtherr war von 1400 bis 1802 der Abt von Fulda.
  • Zudem war Burghaun der Stammsitz der Adligen von Haune.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1361: Pfarrei

Patrozinien:

  • Katharina [1498]

Pfarrzugehörigkeit:

Zur Pfarrei gehörten Rudolphshan (1764) und Klausmarbach

Patronat:

1497: Abt von Fulda

Herren von Hauna

Diakonische Einrichtung:

1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 239 eine Gemeindestation mit einer Schwester; 1920 - 1980 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Wolfgang Kistener bis 1604

Katholischer Bekenntniswechsel: 1628, 1633 wieder evangelisch

Neben der lutherischen Gemeinde bestand seit 1688 eine katholische.

Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden:

1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Geisa-Mellrichstadt-Coburg, Landkapitel Geisa

Juden:

Provinzial-Rabbinat Fulda; Rothenkirchen angeschlossen

Statistik: 1835: 77; 1861: 112; 1905: 164 Juden

Mitte des 14. Jahrhunderts leben in der Burghauner Gegend bereits Juden.

Die Synagoge lag in der Ringstraße 12, gebaut 1910 (Platz der alten Synagoge); 1938 abgebrannt.

Synagogen- und Gemeindestatuten stammen von 1905.

Seit 1867 gab es eine israelitische Volksschule (auch von Kindern aus Hünfeld besucht); 1934 erfolgte Auflösung; seit 1937 Privatschule (mit Rhina? zusammen); 1938 kein Unterricht mehr

Berufe: Handel und Landwirtschaft.

Friedhof wird u.a. von Rothenkirchen, Wehrda und Langenschwarz, Steinbach genutzt. Er liegt am südlichen Ortsteil am Ende der Ringstraße (alemannia-judaica)

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1787 besteht das Amt Burghaun aus Burghaun und den Dörfern Großenmoor, Gruben, Hechelmannskirchen, Herberts, Klausmarbach, Kleinmoor, Langenschwarz, Mahlerts, Michelsrombach, Oberfeld, Oberrombach, Rothenkirchen, Rudolphshan, Schlotzau und Steinbach.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burghaun, Landkreis Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5482> (Stand: 11.7.2023)