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Hessischer Landeskirchentag in Darmstadt, 4. August 1920

In Darmstadt tritt erstmals der nach dem Kirchengesetz vom 28. August 1919 neugewählte „Verfassungsgebende Landeskirchentag“ zusammen und bestimmt mit 58 gegen sechs Stimmen den aus Groß-Gerau stammenden Theologen Wilhelm Diehl (1871–1944) zu seinem ersten Präsidenten. Gut eineinhalb Jahre zuvor war das seit 1874 landesherrlich ausgeübte Kirchenregiment mit der Absetzung des Großherzogs erloschen und die Ausübung der Kirchenhoheit auf die Landessynode übergegangen.1 Mit Verabschiedung des Kirchengesetzes vom 28. August 1919 („die Bildung der Kirchengemeindevertretungen und die Einberufung eines Landeskirchentages betreffend“) war die bislang gebräuchliche Bezeichnung „Landessynode“ durch den Terminus „Landeskirchentag“ ersetzt worden. Dieser setzt sich nun gemäß den mit dem Gesetz in Kraft getretenen Bestimmungen aus 34 weltlichen und 23 geistlichen gewählten Abgeordneten zusammen. Hinzu kommen weitere 6 weltliche und 3 geistliche Abgeordnete, die durch das Oberkonsistorium in Darmstadt berufen werden.2
(KU)


  1. Gemäß einem von Diehl eingebrachten Vorschlag, war ebenfalls bereits 1919 im Rahmen der vom 5. bis 12. August tagenden hessen-darmstädtischen Landessynode der Beschluss gefasst worden, das bisherige landesherrliche Kirchenregiment auf die Landessynode zu übertragen. Zum ausübenden Gremium wurde dabei das aus dem Oberkonsistorium und Landessynodalausschuss gebildete „Erweiterte“ Oberkonsistorium bestimmt, vgl. Kirchengesetz über die Kirchenregierung der evangelischen Kirche Hessens vom 28. August 1919, Paragraph 2.
  2. Karl Dienst, Kirche – Schule – Religionsunterricht, Berlin 2009, S. 107.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Hessischer Landeskirchentag in Darmstadt, 4. August 1920“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/531> (Stand: 4.8.2022)
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