Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1341 November 18

Graf Philipp von Solms erhält eine Gülte

Regest-Nr. 4686

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Abschrift (des 15. Jahrhunderts): Gräfliches Archiv Laubach, Or. XIV/113d. Papier.
Drucke: Landau, Geschichte des Schlosses Hohensolms, S. 209 f. Nr. 3; Wigand, Denkwürdigkeiten Rechtswissenschaft. Beiträge I, 209.
Regesten: Solmser Urkunden 1, S. 83 f., Nr. 236; Scriba, Regesten Urkunden Hessen 2, Nr. 1334; Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 569 Nr. 1404.
Regest
Landgraf Heinrich [II.] von Hessen bekundet, daß er dem Grafen Philipp von Solms eine Gülte von 6 Mark aus dem Hof zu Holzhausen, bei dem Haus zu Königsberg, zu einem Burglehen verliehen habe. Außerdem habe er dem Grafen seine Schlösser geöffnet, ausgenommen gegen das Reich, Bischof Ludwig von Münster, Graf Otto von Nassau, Graf Johann von Ziegenhain und dessen Sohn. Graf Philipp von Solms öffnet ihm dagegen seine Schlösser Hohensolms und Königsberg, ausgenommen gegen das Reich, Erzbischof Baldewin von Trier, seinen Neffen von Falkenstein, Konrad von Trimberg, Hermann von Lißberg und die Stadt Wetzlar, da diese miteinander in Bündnis stehen. Eventuelle Streitigkeiten zwischen ihnen oder ihren Untertanen sollen durch Ritter Lupel von Göns und den Greben Hartmann von Klettenberg geschlichtet werden, gegebenenfalls unter Hinzuziehung des Obmanns Volprecht von Dernbach.
Siegel des Ausstellers.
Sonntag nach Martinstag.
Originaltext
Wir Philips grebe tzu Solmeze. Bekennin vor uns und unse Erbin an disen briefe und tun kunt allen luden, die yn sehin odder horin lesin, daz wir erbbeburgman wordin sin des Hochgeborin furstin unses Herrin lantgrebin Heinriches von Hessin und siner Erben umme sez mark geldis eschir werunge, die wir ierliches ewecliche ufhebin sollin zu dem habe tzu Hultzhusin und waz dar tzu gehoret, der gelegin ist bi unsem Hus zu Chuningesberg und solle wir und unse Erbin unsen vorgenantin Herrin und sinen Erbin truwelichin beholfin sin und bi namen mit unsen Slozzen Solmeze und Chuningesberg, die wir yn geoffent habin und yre offene Hus sollin sin tzu allen yren nodin kegin allermenlichem, ane uf daz Riche, Byschof Baldewinen von Tryre unsen Herin, unse nebin von falkinstein, Hern Conraden Herrin von Trymphberg, Hern Herman Herrin von Lybisberg und ane die Stad von Wetfelar, die wiln unse vorkuntnisse mit einander sted. Ouch sal der vorgenante uns Herre der Lantgrebe und sine Erbin uns und unsen Erbin beholfin sin und uns unse Sloz und unse gud truweliche verantwortin und beschirmen kegen allermenlichen glicher wys als anders sine Burgman, sine Sloz und gud. Ouch solle wir und mugin uns behelfin zu allen sinen Slozzen glicher wys alse zu unsen eygenantin, ane uf daz Riche, Byschof Ludewigen von Munster, grebin Ottin von Nassowe, grebin Johan von Zyzinhain und sinen Sun, die he besundern zu genumen hait: Derselbe unse Here und sine Erbin sollin auch unses rechtin mechtig sin. Me ist geredit, wers daz dickein uflouf geschee tzuschin dem vorgenanten unsem Herrin von Hessin und uns odder under unser bedir undertanen und dynern von wilchin sachin daz were, darubir hain wir gekorin tzwene unsir bedir Dyner unse Herre Herin Lupelin von Guns ritter und wir Hartmudin von Clettinberg, die daz entscheidin sollin mit dem rechtin odder mit der Fruntschaft mit der bedir partye binnen virtzen tagin wan ez an sie bracht wirt. Wurdin abir die Raitlude tzweiginde, So hain wir bede gekorin Volprechtin von Therinbach Ritter tzu eime obirmanne, wenn der bested, daz sal mach habin und sal ouch der sache ende gebin, darnach umme virtzen tagen, wan ez an yn kumet. Wers ouch, daz der vorgenantin drier dykeiner abeginge vor todisweine an des stad sal man einen andern setzin binnen eine Mainde darnach aller nehist, alle diese vorbeschribenin rede und stucke hain wir dem vorgenantin unsen Herrin von Hessin und sinen Erbin in gudin truwin gelobit vor uns und unse Erbin stede und veste tzu haldene und gebin yn des disen brief mit unsem Ingesigel vesteeliche vesigelt, als man tzelt nach godis geburt Drutzenhundert Jar, darnach in dem ein und virtzigsten Jahre an dem nehisten Suntage nach sente Sertins tage.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Solms-Königsberg, Grafen, Philipp · Münster, Bischöfe, Ludwig II. von Hessen · Nassau-Dillenburg, Grafen, Otto II. · Ziegenhain, Grafen, Johann I. · Trier, Erzbischöfe, Balduin von Luxemburg · Falkenstein, die von · Trimberg, Konrad von · Lißberg, Hermann von · Göns, Lupelin von · Klettenberg, Hartmann von · Dernbach, Volprecht [I.] von

Weitere Orte

Holzhausen, Hof · Königsberg, Haus · Münster, Bischöfe · Nassau, Grafen · Ziegenhain, Grafen · Hohensolms, Burg · Trier, Erzbischöfe · Wetzlar

Sachbegriffe

Grafen · Gülten · Burglehen · Öffnungsverträge · Bündnisse, Ausnahme von · Reiche · Bischöfe · Erzbischöfe · Städte · Neffen · Verwandte · Streitigkeiten · Schiedsgerichte · Bündnisse · Ritter · Schlichtungen · Obmänner

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Solmser Urkunden 1

Original

Landau, Schloß Hohensolms

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 4686 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/4686> (Stand: 29.03.2024)