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4822 Gudensberg
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Gudensberg
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg

Weitere Informationen

Gudensberg

Stadtteil · 221 m über NN
Gemeinde Gudensberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Stadt

Lagebezug:

8 km nordöstlich von Fritzlar

Lage und Verkehrslage:

Kleinstadt am Nord-Rand des Fritzlar-Waberner Beckens nördlich und westlich des steil aufragenden Schlossberges (Oberburg und Wenigenburg). Altstadt am Nord-Hang mit trapezförmigem Grundriss. Im Süden der Altstadt, hoch am Hang, Kirche mit Marktplatz. Nordwestlich davon Siedlungskomplex mit unregelmäßigem Grundriss. Moderne Bebauung nach Westen und Osten sowie südlich des Schlossbergs.

Alte Landstraße Frankfurt - Kassel führte durch das Städtchen. Chaussee nach Fritzlar.

Bundesstraße 3 und Bundesautobahn 49 führen nordwestlich an der Stadt vorbei. Straßen von Gleichen, Besse, Deute, Maden und Ober-Vorschütz treffen sich in dem Siedlungskomplex westlich der Altstadt.

Endbahnhof der Eisenbahnlinie Edermünde/Grifte – Gudensberg (Inbetriebnahme der Strecke 15.7.1899) bis zur endgültigen Stilllegung der Strecke 1979.

Siedlungsentwicklung:

Im Stadtbereich von Gudensberg und in der näheren Umgebung wurden zahlreiche vorgeschichtliche Funde und Denkmale entdeckt. Am rundlichen Vorsprung Bürgel des Schlossberges Höhensiedlung. Megalithgrab, sog. Lautariusgrab, 3,5 km nordwestlich, Höhensiedlungen Güntersberg 2 km nordwestlich, Höhensiedlung Odenberg 2 km nordöstlich, Linearbandkeramische Siedlung 1,5 km nordöstlich und Menhir Gudensberg-Maden 1,5 km südlich von Gudensberg.

Altstadtgründung am Nord-Hang des Schlossberges Ende 12. Jahrhundert im Anschluss an die sie überragenden Burgen; Ummauerung mit Ober- und Niedertor. 1350 im Norden der Altstadt Neustadt angelegt; Anfang 15. Jahrhundert eingegangen; Wiederbebauung seit etwa 1730. Vor dem Niedertor Vorstadt im Anschluss an das dort liegende Hospital. Moderne Ausbauten längs der Straßen nach Norden zum Bahnhof und Nordosten Richtung Kassel.

Historische Namensformen:

  • Gůdenesberch, de (1119) [Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 482, der Beleg ist eher auf eine Wüstung Gudensberg bei Mühlberg (Gemeinde Drei Gleichen, Landkreis Gotha) zu beziehen s. Mainzer Urkundenbuch 2, 1, S. 118-120 Nr. 62 Anm. 8 und A. Werneburg, Ortschaften und Wüstungen Thüringens, S. 80]
  • Ůdenesberc, de (1119-1122) [Kop. von 1135 Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 600]
  • Wothenesberc (1123)
  • Wuodesnberg, de (1131)
  • Gvtenburg (1189/90)
  • Wotensberg (1209)
  • Guttensberg (1231)
  • Gudinsberc, in (1236)
  • Gudinburg, in (1265)
  • Gudinsburg (1265)
  • Godensberg (1266)
  • Gudensberc (1268)
  • Godenspergh, de (1288)
  • Gotesberg, in (1290)
  • Gotensberg, de (1293)
  • Ghodensperg (1293)
  • Gudinborg (1300)
  • Gudensperg, in (1320)
  • Guttensbergk (1549)
  • Gudensperg (1585) [Der ökonomische Staat, S. 81]

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1254: oppidum
  • 1304: Altstadt
  • 1361: Neustadt

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Umlegung der Flur:

1878

Älteste Gemarkungskarte:

1685

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3525884, 5671449
UTM: 32 U 525800 5669620
WGS84: 51.177425° N, 9.369086° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634007050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1742 (Kasseler Acker): 3215 Land, 443 Wiesen und Weinberge.
  • 1885 (Hektar): 1667, davon 872 Acker (= 52.31 %), 78 Wiesen (= 4.68 %), 633 Holzungen (= 37.97 %)
  • 1961 (Hektar): 1667, davon 619 Wald (= 37.13 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1575/85: 189 Hausgesesse.
  • 1639: 112 verheiratete, 46 verwitwete Hausgesesse, 17 Beisassen. 1682: 184 Hausgesesse.
  • 1735: 200 Mannschaft. 1742 und 1747: 275 Häuser bzw. Hausgesesse. 1775: 1137 Einwohner.
  • 1807: 1368, 1834: 1927, 1885: 1859 Einwohner.
  • 1861: 1850 evangelisch-reformierte, 1 evangelisch-lutherischer, 2 römisch-katholische, 157 jüdische Einwohner.
  • 1885: 1859, davon 1645 evangelisch (= 88.49 %), 27 katholisch (= 1.45 %), 187 Juden (= 10.06 %)
  • 1925: 2329, 1939: 2546, 1950: 3710, 1961: 3338 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 185 Land- und Forstwirtschaft, 678 Produzierendes Gewerbe, 295 Handel und Verkehr, 253 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 3338, davon 2820 evangelisch (= 84.48 %), 439 katholisch (= 13.15 %)

Diagramme:

Gudensberg: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1428: Amt Gudensberg
  • 1462: Rentmeister
  • 1575/85 und später: Amt Gudensberg
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton und Friedensgericht Gudensberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1450: Gericht Gudensberg
  • 1822: Justizamt Gudensberg
  • 1867: Amtsgericht Gudensberg
  • 1879: Amtsgericht Gudensberg
  • 1943: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Gudensberg)
  • 1971: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft:

Vor 1122: Grafschaft der Werner und der Gisonen

Amt Gudensberg: Amtsbildung in Anlehnung an Burg und Stadt in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Amtsmannschaftliche Funktion scheint unter der Regierung der Landgräfin Sophie Konrad von Elben schon 1259 ausgeübt zu haben. Mit der Ausbildung des landgräfliches Amtes übernimmt Gudensberg gegen Ende des 13. Jahrhundert die Funktion Madens als Gerichtsvorort; das Gudensberger Stadtgericht wird 1272 als Appellationsinstanz über das Gericht Maden angerufen. Der seit 1236 in Gudensberg nachweisbare Schultheiß amtiert im 14. Jahrhundert vermutlich als Vertreter des Amtmanns im Hochgericht (Landgericht). 1575/85 und später: landgräfliches Amt mit niederer und peinlicher Gerichtsbarkeit. In Fällen der niederen Gerichtsbarkeit hatte die Bürgerschaft von Gudensberg seit der Stadtgründung im Stadtgericht einen eigenen Gerichtsstand.

1122: Landgrafschaft Thüringen

1236: scultetus

1263: Landgrafschaft Hessen

1265: scabini

1266: Giso von Gudensberg iudex provincialis Hassie

1271: officialis

Landgräfliche Stadtgründung wohl im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts.

1254: oppidum;

1289: cives;

1291: universitas civium.

Älteste Stadtsiegel von 1269.

Landgräflich Stadtherrschaft seit Anbeginn;

1254 setzt Landgräfin Sophie Burg und Schloss Gudensberg Herzog Albrecht von Braunschweig als Unterpfand für die Mitgift ihrer Tochter ein.

1263 und 1325: Stadt Gudensberg als Zubehör des Landgerichts Hessen Mainz zu Lehen aufgetragen;

1502: Gudensberg mainzisches Lehen; folgend Belehnungen bis 1788.

1308-1312: braunschweigische Pfandschaft.

1387: Eckebrecht von Grifte erhält für 20 Gulden Schloss und Stadt Gudensberg vom Landgrafen zu Pfand.

1520: Gudensberg bei den von Pappenheim mit 33 Gulden wieder eingelöst.

1236: scultetus.

1289: consules, wechselweise auch scabini genannt.

1300: magister civium.

Bürgermeister und Rat der Neustadt 1361 genannt.

1429: Gemeine Bürgermeister als Vertreter der Gemeinde

1775: 1 regierender Bürgermeister, 12 Ratsverwandte, 6 Sechser beim Untervogt.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinden Deute, Dissen, Dorla, Gleichen, Maden und Obervorschütz in die damit neu gebildete Stadt Gudensberg. Zu deren weiterer Entwicklung s. Gudensberg, Stadtgemeinde. Sitz der Stadtverwaltung ist Gudensberg.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1170: Landgraf Ludwig überlässt sein Allod zu Gudensberg dem Stift Fulda.
  • 1189/90: Erzbischof Konrad hat curtis zu Gudensberg vom Pfalzgrafen von Thüringen zurückgekauft.
  • 1310: Helmericus überträgt dem Karmeliterkloster Kassel sein Haus und seine Hofstatt zu Gudensberg.
  • 1321: Die Lugelin übertragen dem Kloster Weißenstein einen Zins von einer Mühle bei Gudensberg, genannt die Forstmühle (Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 542, Nr. 1459).
  • 1350: Der Pfarrer von Elben und seine Verwandten übergeben dem Kloster Breitenau einen Hof zu Gudensberg.
  • 1366 wird im Zusammenhang mit der Erhebung der Pfarrkirche St. Martin in Kassel zur Kollegiatkirche diese ein Dotierung mit landgräflichen Gütern u.a. in Gudensberg bestätigt.
  • 1498: Gele Fleischhauer von Gudensberg stiftet Güter zu Gudensberg für das Schwesternhaus in Kassel-Neustadt.
  • 1575/85: Die von Elben haben Besitz und Zinsen zu Gudensberg als landgräfliches Lehen.
  • 1684: Landgräfin Hedwig Sophie belehnt die von Baumbach mit 2 Acker Land zu Gudensberg; folgend Belehnungen bis 1822.

Ortsadel:

1119-1370.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1208: socius ecclesiae.
  • 1231: plebanus.
  • 1265: cimiterium.

Patrozinien:

  • Margaretha [1443]

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrkirche, von der 1569 und 1575/85 auch die Pfarrei Maden versehen wurde.

Patronat:

1376/1413: Landgraf Hermann und der Pfarrer zu Gudensberg. vereinbaren, dass alle Altäre und Kapellen der Pfarrkirche vom Landgrafen zu verleihen sind; landgräfliches Patronat wohl seit Gründung der Stadt.

Klöster:

Diakonische Einrichtung:

Seit 01.05.1898 Eine Schulschwester, eine Schwester zur Betreuung des Jungfrauen- und des Müttervereins, Wohnungn in der Kleinkinderschule Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; laut Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel S. 285 Tätigkeit in der Krankenpflege, Nähverein; Diakoniestation bis 1967 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: vermutlich Johann Fischer (Piscator) gen. Westerburg 1526, seit 1500 Pfarrer in Gudensberg, sicher Konrad Kroener 1527

Kirchliche Mittelbehörden:

Archipresbyterat Fritzlar.

Juden:

Provinzial-Rabbinat Marburg, Obervorschütz angeschlossen

1664: 4 Schutzjudenfamilien.

1737: 6, 1744: 8 Schutzjudenfamilien.

Seit 1714 regelmäßig Gottesdienst, 1744 wird Vorsänger genannt.

Von 1788-97: 4 Judenlandtage von 3-5 Wochen Dauer.

1794: Vorsteher Bankier Michel Simon aus Kassel.

Letzter Judenlandtag von Hessen-Kassel 1807 in Gudensberg.

1812: (38 Familien) 52; 1835: 122; 1843: 125; 1855: 167; 1861: 157 Juden; 1871: 194; 1895: 154; 1905: 150 (147); 1932/33: 122 Juden; letzte Abmeldung 1938.

1825: Älteste jüdische Volksschule Nieder-Hessens.

1825: zwei Betlokale im Ort.

1843: Synagogeneinweihung; 1925 Renovierung der Synagoge

Berufe: Schwerpunkt im Handwerk; kleine Landwirtschaft

Friedhof der Gemeinde liegt in Obervorschütz.

Kultur

Schulen:

um 1400 Ersterwähnung eines Schulmeisters; 16. - 18. Jahrhundert Stadtschule mit Lateinunterricht; Schulmeister: Andreas Diderich 1543-1548; 1821 Volksschule mit Rektor, Kantor und Mädchenlehrer; 1835 zwei Jungen- und eine Mädchenschule; 1910 Volksschule mit sieben Stellen

1826 private Handwerksschule, mindestens bis 1859

Hospitäler:

Ende des 13. Jahrhunderts stiftet Hermann von Elben ein Hospital; 1490/99: Erwähnung, auch für 1900 (Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 43)

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

1312: durch Heinrich von Waldeck im Bund mit Landgraf Otto zerstört.

1387: Teilzerstörung (auch Neustadt).

1582: Brand (HStAM Bestand 17 e Nr. Gudensberg 64)

1587: 42 Häuser zerstört.

1626: Plünderung durch Kaiserliche unter Tilly.

1640: Brand, 101 Häuser und 99 Scheunen in Asche.

1597: Sterbende Seuche.

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Amt Gudensberg:

Umfang 1403: Gudensberg (castrum sive opidum) mit Dörfern Wehren, Dorla, Werkel, Lohne, Haddamar, Geismar, Gleichen, Metze, Kirchberg, Stockhausen, Maden, Ober- und Nieder-Vorschütz (Altkreis Melsungen) und den Wüstungen Hain, Ritter-, Mittel-, Langen-Venne, Oberndorf, Bonigel.

1428: Gudensberg mit Dörfern Balhorn (Altkreis Wolfhagen), Gericht Besse (mit Nieder-Besse), Dissen, Geismar; Gericht Grifte mit Haldorf, Haddamar, Lohne, Metze, Riede (Altkreis Wolfhagen), Stockhausen, Wehren, Werkel, Züschen (Altkreis Waldeck); Nieder-Vorschütz zu Amt Felsberg gezogen. Venne-Dörfer in Gudensberg aufgegangen, aus Heimarshausen (Altkreis Wolfhagen) wurde Pfluggeld erhoben.

1497: Dazu Sand (Altkreis Wolfhagen), Ermetheis, Ober-Möllrich und Niedenstein mit Wichdorf.

1537: Nach Aussterben der von Elben Dorf Elben und Schloss Elberberg (beide Altkreis Wolfhagen) zu Amt Gudensberg.

1575/85: Umfang des Amtes: I. Städte Gudensberg und Niedenstein; II. die landgräflichen Dörfer (in "Haufen"): 1. Haddamar, Wehren, Werkel, 2. Geismar, Wichdorf, Ober-Möllrich, 3. Lohne, 4. Grifte, Haldorf, Dissen, 5. Besse, 6. Metze, Gleichen, 7. Balhorn, Sand, 8. Ober-Vorschütz, Ermetheis, dazu 1/2 Haufen Höfe Fehrenberg und Heydstadt. III. Adlige Dörfer Züschen, Heimarshausen, Riede, Cappel, Holzhausen, Kirchberg, Eilben zu Elberberg, Maden, Dorla.

1742: Amt Gudensberg mit Städten Gudensberg und Niedenstein und Dörfer Balhorn, Besse, Ermetheis, Geismar, Gleichen, Grifte (mit Fehrenberg und Heydstadt), Haddamar, Haldorf (mit Hof Schrotshausen), Lohne, Metze, Ober-Möllrich, Ober-Vorschütz, Sand (mit Offenhausen), Dissen, Wehren, Werkel, Wichdorf, Holzhausen/Hahn (mit Neue Herberge), Hillemühle. Adlige Dörfer: Cappel, Heimarshausen, Riede, Elben, Elberberg, Kirchberg, Hospital Merxhausen mit Dorf Dorla samt Wüstung Berningshausen, Maden (mit Forstmühle).

Gericht Gudensberg 1807:

Kantons- und Friedensgericht Hauptort für die Wohnplätze Gudensberg, Maden, Ober-Vorschütz, Dorla, Gleichen, Metze, Besse, Dissen mit Haldorf, Grifte mit Heydstadt, Holzhausen/ Hahn mit Neue Herberge und Fehrenberg.

Wirtschaft:

1575/85: Gudensberger Maß.

1579: Weberamtszunft.

1594 und 1627: Leinweberzunft.

1775: 15 Krämer und Handeltreibende, 109 Gewerbetreibende, 14 Leinweber, 19 Tagelöhner und 25 Tagelöhnerinnen

1825 Bergwerk Lamsberg, Braunkohle, Basaltbrüche, Lehm- und Sandgruben

Mühlen:

Die Lugelin übertragen 1321 dem Kloster Weißenstein einen Zins von einer Mühle bei Gudensberg.

Markt:

Ursprünglich 4 Jahrmärkte.

seit 1682: 5 Jahrmärkte.

seit 1743: 7 Jahrmärkte.

Alle früher (noch 1751) am Mittwoch, später Montag.

Nachweise

Literatur:

  • Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 115-118
  • Stadt:
  • G. Landau, Beiträge zur hessischen Ortsgeschichte 7: Gudensberg. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Alte Folge 8 (1860) S. 104 f.
  • H. Brunner, Gudensberg, Burg und Stadt und die Grafschaft Maden (1922)
  • M. Elias, Bilder aus einer kleinen Stadt. In: Volk und Scholle 2 (1923/24) S. 9-14
  • E. Brauns, Die Stadtkirche in Gudensberg. In: Hessischer Gebirgsbote 66 (1965) S. 27 f.
  • W. Ide, Zwischen Kellerwald und Knüll (1957)
  • Amt:
  • F. Dott, Das "Amt Gudensberg". Seine Bedeutung, Entwicklung und Ausdehnung. In: Hessische Heimat 16 (1966) Heft 3/4, S. 111-113
  • R. Kempe, Ein großer Sohn des Hessenlandes (Conrad Mel 1666-1733). In: Hessische Heimat 16 (1966) S. 115-117
  • F. Dott, Zum 300. Geburtstag von Dr. Conrad Mel. In: Hessischer Gebirgsbote 67 (1966) S. 59 f.
  • Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 502
  • Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 300-304, S. 419
  • Hessisches Städtebuch, S. 212-214
Zitierweise
„Gudensberg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4142> (Stand: 26.4.2023)