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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Aufführung der Oper „Salome“ in Darmstadt, 24. April 1907

Die unter organisatorischer Mitwirkung Großherzog Ernst Ludwigs (1868–1937) gestaltete Aufführung der Tragödie „Salomé“ des irischen Schriftstellers Oscar Wilde (1854–1900) in Darmstadt wird in den Augen von Presse und Publikum eine „der größten Sensationen des zeitgenössischen Theaters“. Als Gaststar nimmt die am Deutschen Volkstheater in Wien engagierte Schauspielerin Lili Marberg (1876–1962) an der Aufführung teil. Wildes Einakter „Salomé“, 1900 von Hedwig Lachmann (1865–1918) übersetzt und in einer Adaption dieser Fassung 1905 von Richard Strauss (1864–1949) vertont, zählt zu den bedeutendsten Dramenwerken der anglo-französischen Dekadenzdichtung (Décadence). Vom Autor ursprünglich in französischer Sprache abgefasst (Erstveröffentlichung 1893), erschien das Werk bereits 1894 in einer englischen Übersetzung mit Illustrationen des britischen Jugendstil-Künstlers Aubrey Vincent Beardsley (1872–1898). Die Uraufführung der von Richard Strauss vertonten »Salomé“ im königlichen Opernhaus in Dresden hatte am 9. Dezember 1905 zugleich für euphorische Begeisterung beim Publikum (nicht weniger als 36 Vorhänge an diesem Abend) und entsetzte Ablehnung bei der bürgerlichen Theaterkritik gesorgt: man empfand den zur Mitte des etwa 90-minütigen Stückes aufgeführten „Tanz der sieben Schleier“ der Hauptprotagonistin als zu erotisch und sittenverderbend.
(KU)

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Hebis-Schlagwort
Darmstadt ; Theatergeschichte
Empfohlene Zitierweise
„Aufführung der Oper „Salome“ in Darmstadt, 24. April 1907“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/348> (Stand: 24.4.2023)
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