Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1506 November 10

Bündnis zwischen Braunschweig-Lüneburg und Hessen auf Zeit

Regest-Nr. 3324

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 9, Nr. 84/, Bl. 208-211.
Regesten: Demandt, Regesten Kopiare 1, S. 437/438 Nr. 1127.
Regest
Herzog Erich von Braunschweig-Lüneburg und Landgraf Wilhelm [II.] schließen eine Einung, daß sie es hinfort gütlich und freundlich miteinander halten wollen, keiner des anderen Feind wird und keinem einen Zugriff auf des anderen Land gestattet oder, falls es doch geschehen sollte, dem anderen dazu verhilft, daß der Schaden wieder gut gemacht wird, keiner des anderen Städte, Schlösser oder Flecken ohne des anderen Wissen und Willen in seinen Schutz nimmt, keiner des anderen Untertanen in seinem Gebiet vergewaltigen läßt, oder, falls doch einer unrechte Gewalt erleide, der Schaden ersetzt wird und die Täter bestraft werden. Haben die beiden Fürsten oder ihre Untertanen Streitigkeiten untereinander, sollen diese (durch ein genau beschriebenes Verfahren) schiedlich beigelegt werden; geistliche Sachen jedoch geistlich verhandelt werden. Keiner soll des anderen Feinde beherbergen und wenn es unwissentlich geschehen ist, soll den Feinden binnen zwei Tagen aufgesagt werden. Kaufleute, Hantierer und Händler sollen gegen Erlegung der üblichan Zoll-, Accise- und Wegegelder freien Handel und Wandel haben, kein Untertan darf den des anderen an Leib oder Gut hemmen oder bekümmern, die Straßen sind rein und sicher zu halten. Wird einer von ihnen in Kriege verwickelt, muß ihm der andere unverzüglich mit 200 Reisigen helfen, und keiner darf Frieden schließen, ohne den anderen mit hinein zu nehmen. Diese Einung soll 33 Jahre währen. Beide Fürsten nehmen aus: den Papst, den König, alle Herzöge von Sachsen, die Herzöge Heinrich d.Ä. und d.J. von Braunschweig etc., alle Herzöge von Mecklenburg. Landgraf Wilhelm [II.] nimmt aus: die Erzbischöfe von Köln, Trier und Mainz, den Bischof von Münster, den Abt von Fulda, alle Markgrafen von Brandenburg, Herzog Ulrich von Württemberg, Herzog Wilhelm von Jülich und Berg, Herzog Reinhard von Lothringen, Herzog Albrecht von Nieder- und Oberbayern, Herzog Alexander von Bayern, den Schwäbischen Bund und die Stadt Göttingen, solange sie in seinem Schutz steht.
Siegel beider Aussteller.
1506 uff sanct Mertins des heiligen bischofs abendt.
Das Monats- und Tagesdatum von anderer Hand zugefügt.
Nachweise

Weitere Personen

Braunschweig-Calenberg-Göttingen, Herzöge, Erich I. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm II. · Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzöge, Heinrich der Ältere · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Heinrich der Mittlere · Württemberg, Herzöge, Ulrich · Jülich-Berg, Herzöge, Wilhelm IV. · Lothringen, Herzöge, René II. · Pfalz-Zweibrücken-Veldenz, Pfalzgrafen, Alexander

Weitere Orte

Braunschweig-Lüneburg, Herzöge · Sachsen, Herzöge · Mecklenburg, Herzöge · Köln, Erzbischöfe · Trier, Erzbischöfe · Mainz, Erzbischöfe · Münster, Bischöfe · Fulda, Fürstäbte · Brandenburg, Markgrafen · Württemberg, Herzöge · Jülich und Berg, Herzöge · Niederbayern, Herzöge · Oberbayern, Herzöge · Bayern, Herzöge · Schwaben, Bund

Sachbegriffe

Herzöge · Einungen · Bündnisse · Bündnisse, Ausnahme von · Feinde · Angriffe · Schäden · Städte · Burgen · Schlösser · Flecken · Schutz und Schirm · Untertanen · Streitigkeiten · Schiedsgerichte · Gerichte, geistliche · Fürsten · Händler · Hantierer · Händler · Reisefreiheiten · Zölle · Akzisen · Wegegelder · Handel · Straßen · Kriege · Hilfe, militärische · Päpste · Könige · Bischöfe · Erzbischöfe · Äbte · Schwäbischer Bund · Städte

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Regesten 2.1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 3324 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/3324> (Stand: 29.03.2024)