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Westheim

Wüstung · 197 m über NN
Gemarkung Hofgeismar, Gemeinde Hofgeismar, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

1,5 km nordwestlich von Hofgeismar

Lage und Verkehrslage:

Flurbezeichnungen Westheimer Feld, Westheimer Grund

Ersterwähnung:

1123

Siedlungsentwicklung:

Die älteren Siedlungsplätze Aschendorf, Gauze, Nordgeismar, Sudheim und Westheim werden in Verbindung mit der Stadtwerdung von Hofgeimar aufgelassen. 1303 wird Westheim noch als Dorf bezeichnet, fiel aber vermutlich kurz danach wüst. Um 1530 wird noch ein Hof zu Westheim erwähnt.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1146)
  • curtis (1210)
  • Dorf (1303)
  • Hof (um 1530)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3525161, 5707651
UTM: 32 U 525077 5705808
WGS84: 51.502848° N, 9.3613° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63301304040

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1303: Erzstift Mainz, Amt und Gericht Hofgeismar (Pfandverschreibung an den Grafen von Waldeck)

Altkreis:

Hofgeismar

Herrschaft:

1244 befreit der Mainzer Erzbischof Siegfried die in seiner Diözese liegenden und von der Mainzer Kirche abhängigen Besitzungen und Güter (possessiones et bona) des Klosters Hardehausen, u.a. in Westheim, von allen Diensten und Abgaben. Westheim ist Teil der Vogtei, die Graf Ludwig Dassel 1272 an Mainz verkauft. 1303 verpfändet Mainz die Vogtei, die zum Komplex der Gerichte um Hofgeismar gerechnet wird, dem Grafen von Waldeck.

Nach dem ältesten Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg sind in Westheim im 13./14. Jahrhundert eine Hofstätte, ein Hof und vier Hufen an Bürger von Hofgeismar als Lehen ausgetan. 1472 gehören 18 Morgen, die offensichtlich aus Schöneberger Besitz zurückgehen, zum hessischen Mannlehen der von Ameluxen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Der Güterbesitz des Klosters Lippoldsberg in Westheim geht auf eine Schenkung des Mainzer Erzischofs Adalbert I. zurück, die sein Nachfolger Heinrich 1146 bestätigt. In der Folge kommt weiterer Besitz hinzu, der um 1380 insgesamt vier Hufen umfasst und bis zur Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert behauptet werden kann.
  • 1123 bestätigt der Mainzer Erzbischof Adalbert I. dem Kloster Hasungen u.a. die Schenkung von Westheim durch den Grafen Adalbert von Schauenburg.
  • Die Grafen Adolf II. und Ludolf III. besitzen in Westheim einen Hof als Allod, den sie 1210 dem Paderborner Bischof als Entschädigung für unerlaubte Rodungen übergeben und von ihm als Lehen zurückerhalten.
  • Nach dem ältesten Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg sind in Westheim im 13./14. Jahrhundert eine Hofstätte, ein Hof und vier Hufen an Bürger von Hofgeismar als Lehen ausgetan.
  • Besitz des Klosters Hardehausen wird 1244 erstmals erwähnt, der 1269 um drei Hufen vergrößert werden kann. 1370 und 1376 wird der Umfang der Güter, die vermutlich von Hofgeismar aus verwaltet werden, erneut mit drei Hufen angegeben.
  • 1407 bedenkt Ernst von Aschendorf die Kirche St. Peter in Hofgeismar mit eine Hufe in Aschendorf.

Ortsadel:

Adlige 1222-1236

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Westheim, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2966> (Stand: 11.11.2022)