Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1413 September 15

Die Bürger von Grebenstein dürfen Gefangene auf eigen Rechnung machen

Regest-Nr. 2890

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 4, Nr. 351, Bl. 94-94v.
Drucke: Falckenheiner, Grebenstein, S. 211.
Regesten: Demandt, Regesten Kopiare 1, S. 274/275 Nr. 725.
Regest
Landgraf Ludwig [I.] bekundet, daß er den Bürgern von Grebenstein die Gnade gewährt hat, daß sie Gefangene, es seien Reisige, Bürger oder Bauern, die sie machen, wenn das landgräfliche Banner nicht auf dem Felde ist, nach ihrem Willen schatzen dürfen, jedoch dabei Land und Leute durch Urfehden vor Schaden bewahren müssen. Wenn der Amtmann und Mannen, Burgmannen oder Diener und Knechte des Landgrafen, die zu Grebenstein wohnen, mit den Bürgern von Grebenstein auf dem Felde sind und das landgräfliche Banner gestellt wird, sollen die Gefangenen zwischen dem Amtmann und den Bürgern nach Anzahl der im Felde Gestandenen geteilt werden. Wenn aber der Landgraf seine Leute oder Freunde sendet, dann sollen die Gefangenen ihm gehören. Wird ein Herr gefangen, es sei von den Grebensteinern oder den Landgräflichen, dann gehört dieser auf jeden Fall dem Landgrafen.
Siegel des Ausstellers.
1413 sexta feria proxima post festum exaltacionis sancte Marie.
Originaltext
Wir Lodewich von gotzgnaden landgrabe zu Hessen. Bekennen vor uns unde unse erben uffintlichin In dießem brieffe. Das wir unßern liben getruwen burgern zu Grebinsteyn solche gnade ghegeben unde gethan haben. Waß sie gevanghen gryffen, es syn reysener burgere odir gebhure dar unse bestalte bannyr uff dem felde nicht ist das die ir syn sollen. Und sie mogen die schazin nach irme willen und sich die schazunge machin so sie allir nuzlichz konnen abir sie sollen uns unse land und lute bewaren myd urfeden nach unsir und unsir erbin rate: Wers abir das unsir amptman dar selbis unse manne Burgmanne Dyner odir Knechte die zcu Grebinsteyn wonhafftigh weren unde de vorgenanten von Grebinsteyn uff eyme velde waren wurde dan dar eyn bannyr bestalt adir nicht Waß gevanghen danne dar gegryffen wurden, de solden unsir amptman unde die von Grebinsteyn teylen nach anzal der lute de uff dem velde zcu der czyd dar mede gewesen weren. Were aber das wir odir unse erben lute by unsern amptman dar selbis legerten odir unse frunde darsenten und die von Grebinsteyn uff dem velde weren Waß gevanghen dan dar gevanghen wurden de solden unse unde unsir erbin syn. Wurde abir von den von Grebinsteyn odir den unsen eyn Here gevanghen dar unse amptman oder de unse mede weren odir nicht der solde unsir und unsir erben auch alleyne syn. Des zcu Orkunde hann wir unsir Ingesigel an dießen brieff laßin henghen. Geben nach Christi geburd dusing fierhundert da nach In dem drizehensten Jahre Octava die Nativitatis virginis Marie.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Ludwig I.

Weitere Orte

Grebenstein

Sachbegriffe

Bürger · Gefangene · Reisige · Bauern · Banner, landgräfliches · Schatzungen · Urfehden · Schäden · Amtmänner · Burgmannen · Diener · Knechte · Freunde · Herren · Beute, Aufteilen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Regesten 2.1

Original

Falckenheiner, Grebenstein

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 2890 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/2890> (Stand: 25.04.2024)