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Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

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Arolsen, SS-Bekleidungslager, Kaserne

Arolsen, Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg | Historisches Ortslexikon
Große Allee/Birkenweg – In der NS-Zeit: Große Allee/Kasernenstraße
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Parteiorganisationen

Subkategorie:

SS 

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Im Wirtschaftsgebäude E (Mannschaftsblock) der Arolser SS-Führerschule war im Dachgeschoß die Verwaltung der SS-Bekleidungskammer untergebracht. Die Lagerung der Kleider war in drei 100 Meter langen und 15 Meter breiten Hallen und einem kleinen Holzschuppen untergebracht, die außerhalb des Kasernengeländes errichtet worden waren.

Beschreibung:

In Arolsen richtete die SS eine Bekleidungskammer ein. Ungeachtet der Nähe zur Führerschule unterstand die Kammer nicht dieser, sonder war direkt dem SS-WVHA (Wirtschafts-Verwaltungshauptamt) unterstellt. Lediglich die Bewachung des Lagers wurde von der Kasernenwache übernommen. Geleitet wurde das Lager von einem kriegsversehrten SS-Oberscharführer, dem ein Schneidermeister, mehrere Gehilfen sowie eine Schreibkraft zur Verfügung standen. Das Lager stattete die Waffen-SS mit Zeltbahnen und Drillichanzügen aus. Daneben wurde die Kleidung verwundeter oder gefallener SS-Männer nach Arolsen gebracht und von dort aus zum Flicken weiter an das KZ-Ravensbrück geschickt. Seit 1944 verwaltete das Lager nicht nur Bekleidung sondern auch Lebensmittel sowie Alkoholika und Zigaretten. Für Arbeiten in der Kleiderkammer waren Häftlinge des in Arolsen stationierten Außenkommandos im Einsatz.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

1943

Weitere Nutzungen des Objekts:

Nutzung vor NS-Zeit:

1870 wurde die Kaserne, die in den folgenden Jahrzehnten um weitere Gebäude erweitert wurde, fertiggestellt. Sie war Heimat des „Infanterie-Regiment von Wittich Nr. 83“. In den 1920er Jahre wurde die umgebaute Kaserne als Schule, Jugendherberge, Außenstelle des Arbeitsamtes sowie Fabrik genutzt. Ein Teil der Anlage wurde zu Privatwohnungen umgebaut.

Nutzung nach NS-Zeit:

Nach dem Krieg nutzte der Internationale Suchdienst wenige Jahre das Gebäude.

Indizes

Orte:

Arolsen

Sachbegriffe:

SS · Parteiorganisationen · Verfolgung

Nachweise

Literatur:

  • Zimmer, Deckname Arthur, S. 108f
Abbildungen

Abbildungen:

Zitierweise
„Arolsen, SS-Bekleidungslager, Kaserne“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2837> (Stand: 14.2.2011)