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4522 Hofgeismar
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 9. Hofgeismar

Helpoldessen

Wüstung · 218 m über NN
Gemarkung Immenhausen, Gemeinde Immenhausen, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

8,5 km südöstlich von Hofgeismar

Lage und Verkehrslage:

Zwischen Grebenstein und Immenhausen an der Holzape. Wohl schon in der Gemarkung von Immenhausen 2 km nordwestlich der Stadt beim Klingenhof in der Flur Herboldessen (hier mittig lokalisiert).

Ersterwähnung:

1241

Siedlungsentwicklung:

In der Nähe von Helpolsessen befand sich der Siedlungsplatz Volprechthausen

Vorbemerkung Historische Namensformen:

vgl. auch Hilboldessen

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • curia (1304)
  • wůstunge (1403)
  • Hof

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3531715, 5700217
UTM: 32 U 531629 5698377
WGS84: 51.435703° N, 9.455021° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63301402012

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • undatiert: Wüst im Gericht Grebenstein

Altkreis:

Hofgeismar

Gericht:

Herrschaft:

1293 tritt der Mainzer Erzbischof seine Rechte über das Kloster Wahlshausen an das westfälische Kloster Hardehausen ab und erhält dafür aus dem Besitz des Klosters Wahlshausen 24 Hufen Ackerland bei Volprechtshausen, Helpoldessen und Udenhausen.

Im 14. Jahrhundert nehmen die Landgrafen von Hessen zahlreiche Burglehensvergabungen mit Gütern in Helpoldessen vor, so dass es völlig unter deren Herrschaft erscheint. Dennoch erhebt der Mainzer Erzbischof 1403 und 1425 Ansprüche auf die Wüstung und behauptet, der Landgraf habe sie ihm zu Unrecht entrissen.

Von 1579-1817 liegen Lehenurkunden der Landgrafen von Hessen für die von Stockhausen über 9 Hufen Landes zu Helpoldessen und Zubehör vor.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • (1210-1220) verleihen Adolf II. und Ludolf III. von Dassel dem Kloster Lippoldsberg einige Güter in Helpoldessen für das Seelenheil ihres Vaters. Nach dem Lippoldsberger Güterregister von ca. 1380 besitzt das Kloster vier Hufen, die zur Pacht ausgetan sind. 1549 sind zwei Meierhöfe des Kloster Lippoldsberg in der Feldmark nachgewiesen, die 1561 dem Lippoldsberger Amtmann Burckhard von Cramm übertragen werden.
  • 1257 besitzt der Graf von Dassel den Hof Helpoldessen. Nach dem Schöneberger Lehnsregister haben die Ritter Engelfried und Botike im 13. Jahrhundert vier Mansen in Helpoldessen inne. Später wird dort auch noch Hermann von Sunreke im Besitz von vier Hufen genannt.
  • 1304 weist der Edle Konrad von Schöneberg darauf hin, dass der Hof in Helboldessen nicht zu den an den Landgrafen verkauften Güter gehört, sondern sich im Besitz des Klosters Hilwardshausen befindt. 1310 überträgt der Knappe Stephan Hase dem Stift Hilwartshausen jährliche Naturalabgaben aus seinen Gütern in Hilwartshausen. 1482 war die Feldmark hessisches Lehen Hermann Meisenbugs (Depos. von Dalwigk).
  • 1482 ist die Feldmark hessisches Lehen Hermann Meisenbugs.
  • Noch im 19. Jahrhundert besteht eine gesonderte Feldmark, die von Immenhausen, Grebenstein und Burguffeln bebaut wurde.

Zehntverhältnisse:

Nach dem Schöneberger Lehnsregister hat der Ritter Konrad von Recklinghausen im 13. Jahrhundert den Zehnten in Helpoldessen inne. Später werden auch die Brüder Friedich und Albert von Yeggenhusen als Lehnsinhaber genannt.

Kirche und Religion

Patronat:

Das Patronat über die Kapelle überließ 1298 Kloster Hasungen an Hessen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Helpoldessen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2802> (Stand: 28.8.2023)