Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Rudolf Hoffmann, Briefe aus dem Weltkrieg 1914-1918

Abschnitt 27: 28.7.1916: Brief des Rudolf Stemmler aus dem Lazarett

[257-258]

Erläuterung:
Rudolf Stemmler wurde am 11. Februar 1896 in Oberlahnstein geboren. Den vorlliegenden Brief schrieb er aus dem Lazarett in Auerbach (heute Bensheim, Kreis Bergstraße). Er war zu dieser Zeit 20 Jahre alt.


Auerbach, den 28. Juli 1916.

Meine Mutter hat mich vor einigen Tagen besucht. Als sie mich mit Krücken herumlaufen sah, da hat sie geweint, ich habe natürlich laut gelacht. Die Pflege hier im Lazarett ist im allgemeinen gut, und die Schwestern sind sehr nett und hilfsbereit zu uns, frei herausgesagt, das Essen könnte ja etwas besser sein. [S. 258] Aber das alles haben wir den Engländern zu verdanken, welche durch ihre elende Blockade den Krieg über ein Volk von über 70 Millionen verhängt haben. — Will auch mitteilen, daß ich Zigaretten leidenschaftlich gern rauche, allerdings muß ich es der Zeit entsprechend sehr einschränken. Sonst geht es mir im Durchschnitt noch gut.


Personen: Stemmler, Rudolf
Orte: Oberlahnstein · Auerbach
Sachbegriffe: Lazarette · Verwundete · Feldpost · Feldpostbriefe · Engländer · Zigaretten · Rauchen
Empfohlene Zitierweise: „Rudolf Hoffmann, Briefe aus dem Weltkrieg 1914-1918, Abschnitt 1: 28.7.1916: Brief des Rudolf Stemmler aus dem Lazarett“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/173-27> (aufgerufen am 18.04.2024)