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4522 Hofgeismar
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 4. Trendelburg

Bünichheim

Wüstung · 161 m über NN
Gemarkung Hofgeismar, Gemeinde Hofgeismar, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

2,5 km nordöstlich von Hofgeismar.

Lage und Verkehrslage:

2,5 km nordöstlich der Stadt zwischen der (heute wüsten) Ziegelhütte und dem Dorf Schöneberg, wo sich die Flur An der Bendheimer Wiese bzw. Büngheim befindet (hier lokalisiert). In der Umgebung gibt es noch die Fluren Büngheimer Graben (Osten) und Büngheimer Wiese (Südwesten) sowie in unmittelbar nordöstlicher Nähe die Flur Kirchhof.

Ersterwähnung:

965

Letzterwähnung:

1585

Siedlungsentwicklung:

1583 mit anderen Orten bezeichnet als Wüstung zum Schonberg gehörig, so etwa in Vorjaren Dorffer gewesen und itzo aus der Stadt Geysmar gebauet werden.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • curiae (13. Jahrhundert)
  • wüst (1430)
  • Hof (1585)
  • wüste Kapelle (1593)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3528450, 5708296
UTM: 32 U 528365 5706453
WGS84: 51.50849° N, 9.408719° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63301304015

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 965: Hessengau, Grafschaft des Grafen Elli (in pago Hassonum in comitatu Elli comitis; gilt zumindest für Rösebeck, vgl. Besitz)
  • 1303: Erzstift Mainz, Amt und Gericht Hofgeismar (Pfandverschreibung an den Grafen von Waldeck)
  • 1583: Landgrafschaft Hessen, Herrschaft Hofgeismar-Schöneberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Grebenstein

Altkreis:

Hofgeismar

Gericht:

Herrschaft:

Die Lehngüter der Edelherren von Schöneberg belaufen sich im 13./14. Jahrhundert auf mehr als neun Hufen mit drei Höfen, darunter auch ein großer Hof (curia magna). Sie sind als Lehen an Burgmannen und Bürge in Hofgeismar ausgetan.

1272/73 gehört Bünichheim zu der Grafschaft, die Ludolf von Dassel an das Erzstift Mainz verkauft. 1303 verpfändet Mainz die Vogtei, die zum Komplex der Gerichte um Hofgeismar gerechnet wird, dem Grafen von Waldeck.

1345/46 klagt Erzbischof Heinrichs von Mainz gegen Landgraf Heinrich II. wegen zugefügter Schäden u.a. in Bünichheim.

1569 sind mehrere Meierhöfe als ehemaliger Lippoldsberger Klosterbesitz in den Händen der Landgrafen.

Erst 1841 wurde die Bünchheimer Genossenschaft zu Hofgeismar aufgelöst (ZHG 31, 231).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 965 erhält das Bistum Magdeburg Bünichheim als Zubehör des Hofes Rösebeck (Kreis Höxter, Stadt Borgentreich). 1273 gehört es zu der Grafschaft, die Ludolf von Dassel an Mainz verkauft.
  • Um 1220 verfügt das Kloster Lippoldsberg unter Propst Konrad über vier Hufen in 1235 vergleicht sich der Lippoldsberger Propst mit den Erben eines Laienbruders, der bei seinem Eintritt in das Kloster den Nonnen eine Hufe in Bünichheim übertragen habe. Der Besitz wird in der Folge vermehrt, das Güterverzeichnis von um 1380 nennt acht Hufen und den Zehnten als Eigentum der Nonnen. Vermutlich wird der Besitz von der Stadt aus verwaltet.

Zehntverhältnisse:

1250 erwirb das Kloster Lippoldsberg den Bünichheimer Zehnten von einem Hofgeismarer Burgmannen

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Eine wüste Kapelle wurde 1593 genannt. Von ihr rührt wohl auch der vorhandene Flurname Kirchhof (siehe Ortslage)
Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bünichheim, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2645> (Stand: 18.11.2022)