Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Aschendorf
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Wüstung · 151 m über NN
Gemarkung Hofgeismar, Gemeinde Hofgeismar, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
1,5 km nordöstlich Hofgeismar
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Lage und Verkehrslage:
Wüst in der Feldmark von Hofgeismar in der Nähe der Aschendorfer Brücke, 250 m westlich der Kabemühle
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Ersterwähnung:
1145
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Letzterwähnung:
1407
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Siedlungsentwicklung:
Die älteren Siedlungsplätze Aschendorf, Gauze, Nordgeismar, Sudheim und Westheim werden in Verbindung mit der Stadtwerdung von Hofgeimar aufgelassen. Aschendorf ist vor 1407 wüst (camp. nuncup. vulgariter Askendorp)
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei dem Beleg aus der Corveyer Überlieferung ist unklar, ob er auf Aschendorf bei Hofgeismar oder auf Aschendorf in Niedersachsen (Stadt Papenburg, Landkreis Emsland) zu beziehen ist.
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Historische Namensformen:
- Asikinthorpe, in (1016-1020) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses S. 164, § 534; vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 294]
- Asechendorf; Asekenthorp (1145) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, Nr. 1361]
- Asikendorp, de (1234) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 13]
- Asekendorp, in (1244) [Urkunden Kloster Hardehausen, S.118-119, Nr. 102]
- Asekendorph (1272/73) [Staatsarchiv Würzburg, Domkapitel Mainz, Mainzer Urkunden 3391 (zu 1273); das Vidimus von 1284 datiert zu 1272 HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 8; Druck Gudenus, Codex diplomaticus exhibens anecdota 1, S. 751-752, Nr. 341; Regest (fehlerhaft) Kruppa, Grafen von Dassel, S. 482, Nr. 474]
- Askendorp, in; Asykendorp, in (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 40-75]
- Asekindorp; Askendorp (1324) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, Nr. 621]
- Azekendorp (1355) [HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 81]
- Hasekendorp, de (1374) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 587, Nr. 846]
- Asekindorp, in (1370, 1376) [Conrad, Kopiar- und Urbarüberlieferung Kloster Hardehausen, S. 111, 126]
- Asekindorp, tho (ca. 1380) [Lippoldsberger Güterregister, in: Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 187-189, Beil. IV]
- Askendorp, de (1407) [HStAM Bestand Urk. 45 Nr. 59]
- Aschindorf (1483) [Generalrepertorium Aschendorf]
- Aschkendorf (1494) [SA Nachtr., hess. Akten 48]
- Aschendorfer Brücke (um 1900) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 19]
- Assendorf, zu (1936) [Flurname]
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Bezeichnung der Siedlung:
- 1374 wird Aschendorf als wüst bezeichnet.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3527565, 5707926
UTM: 32 U 527480 5706083
WGS84: 51.505208° N, 9.395943° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63301304013
- Verfassung ↑
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Altkreis:
Hofgeismar
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Herrschaft:
1244 befreit der Mainzer Erzbischof Siegfried die in seiner Diözese liegenden und von der Mainzer Kirche abhängigen Besitzungen und Güter (possessiones et bona) des Klosters Hardehausen, u.a. in Aschendorf, von allen Diensten und Abgaben.
Aschendorf gehörte zu der Herrschaft, die der Graf von Dassel 1272 an Mainz verkauft.
Über umfangreichen Besitz verfügen die Herren von Schöneberg, der sich nach dem Lehnsbuch auf rund neun Hufen beläuft und an Bürger aus Hofgeismar ausgetan ist.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1244 verkauft der Ritter Hermann von Geismar dem Kloster Hardehausen zwei Morgen Ackerland in Aschendorf. Der Güterbesitz kann in der Folge ausgebaut werden und wird vom Hardehäuser Hof in der Stadt Hofgeismar verwaltet. 1370 und 1376 wird der Umfang der Güter mit sieben Hufen angegeben.
- Im Güterregister des Klosters Lippoldsberg von ca. 1380 werden drei Hufen genannt.
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Zehntverhältnisse:
1234 ist Konrad von Schöneberg Inhaber des derzeit noch ausgetanen Zehnten in Aschendorf und nun dem Kloster Lippoldsberg für 18 Mark verpfändet werden soll (Kruppa, Grafen von Dassel, S. 409, Regest Nr. 200). 1355 soll der halbe Zehnte aus den Händen Hofgeismarer Bürger wieder an die Herren von Schöneberg verkauft werden.
Um 1380 wird der Zehnte noch als Klosterbesitz genannt, bevor er in die Hände der Herren von Schachten überging
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Ortsadel:
Adlige von Aschendorf 1234-1493
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Thomas-Sergej Huck, Zisterzienserkloster Hardehausen, S. 284-285
- Jäger, Kulturlandschaft Kreis Hofgeismar, Nachdruck 1988, S. 166, Nr. 5
- Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 116
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 38
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 28
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 19
- Zitierweise ↑
- „Aschendorf, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2584> (Stand: 27.8.2023)