Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

Inhalt

↑ Maria Elisabeth Bambey, Eine Schwälmerin erinnert sich an den Beginn des Ersten Weltkriegs, 1914

Abschnitt 2: Wasenberg im weiteren Verlauf des Krieges

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Wenn Siegesmeldungen kamen, läuteten die Glocken und wir Kinder bekamen schulfrei. In den Saal unserer Gastwirtschaft wurden kriegsgefangene Franzosen und Russen einquartiert, sie mussten die ausgefallenen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ersetzen. In immer kürzeren Abständen brachten Nachrichten von Gefallenen großes Leid in die Familien, in viele zweimal, in eine sogar dreimal. Die Lebensmittel wurden sehr knapp, wegen der Blockade der Engländer und Amerikaner. Gold und Kupfer wurden abgeliefert, dafür gab es Geld aus Papier und Eisen. Auch die Glocken mussten abgeliefert werden. Unser Lehrer zog mit uns Kindern in den Wald, wo wir Laub von den Bäumen sammelten. Getrocknet diente es als Futter für die Soldatenpferde. Aber alle Anstrengungen halfen nichts, am Ende war Deutschland besiegt.