Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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Der am 31. Juli 1914 ermordete französische Reformsozialist Jean Jaurès (1859-1914)

↑ Die letzten Tage vor dem Krieg in der Oberhessischen Zeitung (Marburg), Juli 1914

Abschnitt 30: 31.7.1914: Verbot sozialdemokratischer Kundgebungen?

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Allgemeines Verbot der sozialistischen Kundgebungen?

Berlin, 30. Juli. Die Sozialdemokratie hat für das ganze Reich die Fortsetzung der Friedenskundgebungen für die kommenden Sonntage beschlossen. Es soll weiterhin in Massenversammlungen gegen die Erfüllung von Deutschlands Bündnis-Pflicht gegen Oesterreich Einspruch erhoben werden. Da in den letzten Berliner Versammlungen Aeußerungen der Redner gefallen sind, die als Aufforderung zum Ungehorsam bei einer Mobilisierung gedeutet werden können, sind, bestem Bernehmen zufolge, zwischen den Bundesregierungen dringliche Verhandlungen eingeleitet, die auf ein allgemeines Verbot der nunmehr als antimilitaristisch angesehenen Kundgebungen abzielen.

Brüssel, 30. Juli. Das Internationale sozialistische Büro veranstaltete gestern abend eine Kundgebung, in der einige sozialistische Führer, u. a. aus Deutschland Ledebour¹, gegen den Krieg und für den Frieden sprachen. Jaurès² erklärte, er könne Europa versichern, daß die französische Regierung für den Frieden arbeite und den Frieden wolle.

[Oberhessische Zeitung vom 31. Juli 1914]
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1. Georg Ledebour (1850-1947). ↑
2. Jean Jaurès (1859-1914), französischer Historiker und Politiker, Reformsozialist. Jaurès wurde am 31. Juli 1914 von einem französischen Nationalisten ermordet. ↑