Regesten der Landgrafen von Hessen

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1431 Oktober 22

Erbverbrüderung zwischen Hessen und Sachsen

Regest-Nr. 2193

Überlieferung

Ausfertigung:	A: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 1744 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 82, Nr. 23⟩. B: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 3827 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 40, Nr. 2a⟩. C: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 484 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 40, Nr. 2b⟩, Konzept.
Stückbeschreibung:	A: Membran etwas durchlöchert, die Schrift fast völlig verblaßt (lt. Findbuch). B: Membran und Schrift gut erhalten (lt. Findbuch).
Siegel:	A: Die Siegel fehlen (lt. Findbuch). B: Zwei Siegel abgefallen aber gut erhalten, die anderen fehlen (lt. Findbuch).
Abschriften:	Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 4481 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 40, Nr. 2c⟩; Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 4482 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 40, Nr. 2d⟩; Staatsarchiv Marburg, Kopiar 9, Nr. 13 Bl. 40-43; Staatsarchiv Marburg, Kopiar 10, Nr. 16, Bl. 38-43v; Staatsarchiv Marburg, Kopiar 21, Nr. 40 Bl. 200 ff..
Regesten:	Demandt, Regesten Kopiare 1, S. 408 f., Nr. 1056 und S. 457 Nr. 1172; Demandt, Regesten Kopiare 2, S. 1036 Nr. 2569.

Regest

[Rotenburg] - Die Brüder Friedrich, Siegmund, Heinrich und Wilhelm, Herzöge zu Sachsen, und ihr Vetter Friedrich, alle Landgrafen in Thüringen und [Regest S. 408/409] Markgrafen zu Meißen einer- und Landgraf Ludwig von Hessen andererseits bekunden, daß sie sich und ihre Fürstentümer und Herrschaften mit allen Landen und Leuten erblich verbrüdert haben, und zwar dergestalt, daß beim erbenlosen Tode der einen Seite deren Erbe mit allem Zubehör der anderen Seite als Erbeigen zufällt. Auf diese Bruderschaft sollen alle Grafen, Herren, Amtleute, Städte und Bürger schwören und Erbhuldigung leisten, was jede Stadt einzeln beurkunden und jeder ihrer Amtleute in Schlössern und Ämtern einzeln beschwören soll.
Beim Abgang der einen Partei soll die andere die Testamente redlich erfüllen; diese dürfen jedoch nicht über 10000 fl. hinausgehen und nur über Fahrhabe, nicht aber über Schlösser und Städte verfügen; dagegen sollen zurückbleibende, nicht verheiratete Töchter mit je 24000 fl. ausgesteuert werden; außerdem hat sich Landgraf Ludwig für den Fall vorbehalten, daß seine beiden Schwestern seinen oder seines männlichen Erben erbenlosen Tod überleben - es sind die Herzoginnen Margarethe von Braunschweig-Lüneburg und Agnes von Braunschweig - auf Lebenszeit die Schlösser Gudensberg und Grebenstein als Leibgedinge innehaben sollen. Schon jetzt öffnen sich beide Parteien gegenseitig ihre Schlösser und Städte und beschwören durch Handschlag, nichts gegen die Erbbruderschaft zu unternehmen und sich gegenseitig zu helfen.
Siegel der Aussteller, die die Brüder Wilhelm und Heinrich mitgebrauchen. Sie werden selber siegeln, wenn sie mündig, d.h. 14 Jahre alt, geworden sind.

Wortlaut der Datierung

Rotenburg 1431 am montag sant Severstag des heiligen bischofs.

Nachweise

Siegler

Weitere Personen

Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Margarete, Frau Heinrichs des Milden, geb. Landgräfin von Hessen · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Agnes, Frau Otto des Einäugigen, geb. Landgräfin von Hessen

Weitere Orte

Sachsen, Herzöge · Thüringen, Landgrafen · Gudensberg, Burg · Grebenstein, Burg · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge · Braunschweig, Herzöge · Meißen, Markgrafen

Sachbegriffe

Brüder · Herzöge · Markgrafen · Erbe · Erbverbrüderungen · Schwestern, unversorgte · Töchter, unverheiratete · Burgen · Schlösser · Fahrhabe · Mitgift · Amtleute · Treueide · Ämter · Aussteuer · Erben, männliche · Städte

Textgrundlage

Regest

Demandt, Schriftgut 1

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 2193 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/2193> (Stand: 19.04.2024)