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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 9. Hofgeismar

Sudheim

Wüstung · 170 m über NN
Gemarkung Hofgeismar, Gemeinde Hofgeismar, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

1,5 km südsüdöstlich von Hofgeismar

Lage und Verkehrslage:

Südöstlich von Hofgeismar an der Esse vor dem kasselschen Tor; Flurbezeichnung Sudheimerfeld

Ersterwähnung:

1015

Siedlungsentwicklung:

Die älteren Siedlungsplätze Aschendorf, Gauze, Nordgeismar, Sudheim und Westheim werden in Verbindung mit der Stadtwerdung von Hofgeimar aufgelassen.

1382 wird Sudheim noch als Dorf bezeichnet und die Dorfmark erwähnt. Um 1432 fällt der Ort wüst, obwohl 1568 der Name noch erwähnt wird (Depos. von Pappenheim). Bei dem Sudheimer Hof handelt es sich um einen Neuanlage des 20. Jahrhunderts

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • curtis (1015)
  • villa (1272)
  • dorfe unde in dorfmark (1382)
  • Feldmark (1432)
  • Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden in Hessen von 1962 wird das Sudheimerfeld als Wohnplatz bezeichnet.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3527355, 5705526
UTM: 32 U 527270 5703684
WGS84: 51.483647° N, 9.392733° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63301304010

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1303: Erzstift Mainz, Amt und Gericht Hofgeismar (Pfandverschreibung an den Grafen von Waldeck)

Altkreis:

Hofgeismar

Herrschaft:

1248/49 sind Allod und Zehnt am Sudberg vom Mainzer Erzstift ausgetan. Nach dem Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg aus dem 13./14. Jahrhundert sind mehr als 20 Hufen, zwei Joch Wiesen und zwei Mühlen als Lehen an Bürger von Hofgeismar als Afterlehn ausgetan.

1272/73 verkauft Graf Ludwig von Dassel u.a. Sudheim an Mainz. 1303 verpfändet Mainz die Vogtei, die zum Komplex der Gerichte um Hofgeismar gerechnet wird, dem Grafen von Waldeck. 1365 ist das Sudheimer Gut noch in den Händen des Grafen Otto und Heinrich von Waldeck, die es den Brüdern Heinrich und Hildebrand von Hardenberg verkaufen. 1378 verwalten die Hardenberger den Besitz in ihrer Eigenschaft als mainzische Amtmänner vom Schöneberg aus. 1409 sollen die Gefälle der Hardenberger im Sudheimer Gut zwischen den Brüdern von Hardenberg geteilt werden. 1430 kommt es zum Streit zwischen den Hardenberger um das Gut.

Im 16. Jahrhundert gelangen die Rechte an den ehemals Schöneberger Gütern schließlich an Hofgeismarer Bürger.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1337 und 1383 sind Stiftsgüter von Kaufungen in Sudheim belegt.
  • Zum Besitz des Klosters Hardehausen vgl. Zehnt

Zehntverhältnisse:

1253 gelangen drei Hufen und Teile des Zehnten des Bergs Südberg auf Veranlassung des Grafen Otto von Everstein über den Mainzer Erzbischof Gerhard an das Kloster Hardehausen. Den restlichen Zehntanteil schenkt Propst Berthold von Hofgeismar 1258 dem Kloster. 1265 verzichtet Vitztum Heidenreich von Rusteberg auf Ansprüche auf das Schenkungsgut. Die Lage der Besitzungen des Klosters Hardehausen wird mit Sutberg angegeben, was wohl als genauere Beschreibung innerhalb der Feldmark zu verstehen ist. Im Einkünfteverzeichnis des Klosters von 1370 werden unter Sutberg der Zehnt und fünf Hufen genannt, 1376 der Zehnt und drei Hufen. 1435 verkaufen die Brüder von Hardenberg ein Viertel des Zehnten dem Blasiusstift zu Nordheim für 400 Gulden. Die Einnahmen gelangen an die von Kerstlingerode, die sie schließlich den Bürgern von Hofgeismar überlassen müssen.

Ortsadel:

Adliger 1240

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Sudheim, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2174> (Stand: 11.11.2022)