Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

[1277-1281?] März 16-April 13

Wittekind von Keseberg wird Burgmann in Rauschenberg

Regest-Nr. 217

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Grafschaft Ziegenhain.
Stückbeschreibung: Pergament, durch Mäusefraß beschädigt.
Siegel: Siegel gut erhalten.
Regesten: Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 74 Nr. 202.
Literatur: [1277 Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 73] Nr. 198 und [1277 Juni 29 Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 76 Nr. ] 207.
Regest
Rauschenberg. - Wittekind von Keseberg bekundet, daß er Burgmann der Gräfin Hedwig (von Ziegenhain) in Rauschenberg (Rusgenberg) und ihrer Kinder in Gemünden (Gemunden) geworden ist unter gegenseitigem Verzicht auf alle Klageansprüche; als Burglehen erhält er vier Pfund (talenta) Rente und eine Hufe, wofür er der Gräfin gegen alle Feinde, besonders gegen den Landgrafen und Herrn von Hessen dienen soll, mit dem die Gräfin nicht eher Frieden schließen darf, als bis Wittekinds Besitzstand in allen seinen Gütern gesichert ist. Über das Verhalten bei einem etwaigen Bruch des Vertrages seitens einer der Parteien werden genauere Bestimmungen getroffen.
Zeugen: die Ritter Reinhard von Altenburg (Aldenburg), (Ditmar von) Anzefahr (Anzenvar); (Heinrich), der Schreiber (notarius); die Knappen Ludwig von Marburg (Marpurg), sein Schwager (sororius) Ludwig genannt von Wollmar (Wolmere), H(artmann von Bauerbach), derzeitiger Schultheiß in Rauschenberg, u. a.

Wortlaut der Datierung

d. Rusgenberg 12 ... (Apri)lis.

Weitere Informationen

Zur Datierung der Urkunde dienen folgende Anhaltspunkte: Gräfin Hedwig von Ziegenhain war von 1271-1292 Witwe, und als solche kommt sie wohl nur in Betracht; ferner war Wittekind IV., Vogt von Keseberg, (nach Heldmann, Viermünden, S. 20) von 1277-92 regierender Herr; andrerseits erscheint der in unserer Urkunde als Knappe bezeichnete Ludwig von Marburg zuerst in einer Urkunde von 1282 Juni 25 (Staatsarchiv Marburg, Depositum Kloster Haina) als Ritter. Die Ergänzungen in der Zeugenreihe sind gleichzeitigen Urkunden entnommen, in denen der Rauschenberger Schultheiß unter den Knappen erscheint; der dortige Schultheiß vom Jahre 1282, Heinrich von Gemünden, ist kein Knappe. Der noch sichtbare Schluß der Datierungszeile "lis" gestattet nur die Tagesangabe März 16-April 13.

Nachweise

Ausstellungsort

Rauschenberg

Aussteller

Keseberg, Wittekind [I.] von

Empfänger

Ziegenhain, Grafen, Hedwig, Frau Gottfrieds V.

Siegler

Keseberg, Wittekind [I.] von

Zeugen

Altenburg, Reinhard [I.] von · Anzefahr, Dietmar von · Heinrich, landgräflicher Schreiber · Marburg, Ludwig von · Wollmar, Ludwig gen. von · Bauerbach, Hartmann von, Schultheiß in Rauschenberg

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich I.

Weitere Orte

Gemünden · Rauschenberg, Burgmann · Gemünden, Burgmann · Rauschenberg, Schultheiß

Sachbegriffe

Burgmannen · Gräfinnen · Klageansprüche, Verzicht auf · Burglehen · Renten · Hufen · Hilfe, militärische · Güter · Besitzstände · Schwäger · Knappen · Verwandte · Schultheiße

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 217 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/217> (Stand: 19.04.2024)