Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1479 Januar 16

Befreiung des Stifts Hilwartshausen von der Beköstigungspflicht in Hottenhusen

Regest-Nr. 2105

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv Hannover, Cal. Or. 100, Hilwartshausen Nr. 269, Pergament, starker Wasserschaden, anhängendes Siegel erhalten.
Abschriften: Hodenberg S. II 65.
Drucke: Urkundenbuch des Stifts Hilwartshausen Nr. 349, S. 314 f.
Regesten: Archivregest: Hauptstaatsarchiv Hannover, Hann. 94, Nr. 5017 Nr. 308; Hauptstaatsarchiv Hannover, VII C, Hs 39 Nr. 48.
Regest
Landgraf Heinrich [III.] von Hessen befreit das Stift Hilwartshausen von der Pflicht, die Männer aus Vaake und Hemeln zweimal jährlich in +Hottenhusen zu beköstigen. Dafür verzichtet das Stift auf Sterbfallabgaben aus diesen Dörfern und sagt zu, für die Landgrafen Seelenmessen zu halten.
Originaltext
Wir Heinrich vonn gotis gnaden lantgrave zu Hessen grave zu Zieginhain und zu Niedde bekennen und tun kunt in diesem brieve vor uns und als vormunder vor die hochgepornnen fursten heren Wilhelmen und hern Wilhelmen gebrudere auch lantgraven zu Hessen et ceterea unser lieben vettern und unser aller erben: Nachdem die erbaren gestlichen jungfrauwen zu Hilwerdeshusen iglichs jars den mennern von Vake und von Hemmelen zu zweyen molen zu Hottenhusen die kost und iglichinne eyn semmelen bys anher hain geben muszen, dargegen dieselben jungfrausen von den mennern us den zweyen dorffern widderumb ein geworden haben, wan der menner eyner von todes wegen abgegangen ist, alsdan von ir ein deils des bestheubt und von etlichenn das beste cleit zu nemen etcetera, und diewile nu dieselben mennere in den zweyen dorffern uns als vormunder und den gedachten unsern lieben vettern halp zusteen und in das ampt Giselwerder gehören, und (heben) do mitde angesehen vliszigen gotsdinst und das reformirt leben, so de gedachten jungfrauwen uben und furen, so hain wir sie vor uns in unser vormundeschaft die gedachten unser lieben vettern und unser aller erben nun vorter solicher kost zu Hottenhusen gnediglich verlaszen unde verlaszen sie der in diesem brieve in der maiszen, das dieselben jungfrauwen nu vorter iglichs jars zu den getzeiden und uf solich zwene tage, als sie die kost gehabt haben, selemeszen und vigilien halten singen und vor uns, unser lieben vettern und unser aldern seligen seien zu gode getruwelich bidden sullen. Wann auch die menner nu vorter von todes wegen verfallen werden, so sullen se den gedachten jungfrauwen, iren nachkommen oder stift mit dem besten heubde oder cleide vorgeruret nicht behaft syn gegen die bemelte erlaissung der kost an geverde. Des zu urkund hain wir unser ingesiegell gehangen an.diesen brief, der gegeben ist uf sonnabint naich Felicis in pyncis martiris anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo nono.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich III. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm I. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm II.

Weitere Orte

Hilwartshausen, Stift · Vaake, Männer von · Hemeln, Männer von · Hottenhusen, Wüstung · Hilwartshausen, Stift, Jungfrauen · Gieselwerder, Amt

Sachbegriffe

Stifte · Wüstungen · Beköstigungspflicht · Sterbfallabgaben · Dörfer · Memoria · Seelmessen · Vormünder · Stiftsdamen · Kost · Semmeln · Todfallabgaben · Besthaupt · Bestkleid · Ämter · Gottesdienste · Klosterzucht · Stifte, reformiertes Leben · Vigilien

Textgrundlage

Regest

UB Hilwartshausen

Stückangaben

UB Hilwartshausen, ergänzt OV

Original

UB Hilwartshausen

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 2105 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/2105> (Stand: 18.04.2024)