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Räumung der letzten besetzten Rheinlandzone um Mainz, 30. Juni 1930

Die 3. Rheinlandzone, die bislang letzte noch besetzte alliierte Besatzungszone um Mainz, wird von den französischen Truppen vollständig geräumt. Damit erfolgt der Abzug der Alliierten fünf Jahre früher als ursprünglich im Versailler Vertrag vorgesehen. Grund für das vorzeitige Ende der Rheinlandbesetzung ist die Einwilligung des Deutschen Reiches in den Young-Plan, der am 17. Mai 1930 rückwirkend zum 1. September 1929 in Kraft getreten ist und deutsche Reparationszahlungen in Höhe von umgerechnet 36 Milliarden Reichsmark bis in das Jahr 1988 vorsieht. Am 22. Dezember 1929 hatte ein von den rechtsgerichteten deutschen Parteien initiierter Volksentscheid nur geringe Zustimmung für die Kampagne gegen den Young-Plan erbracht.

Reichspräsident Paul von Hindenburg (1847–1934) begrüßt den Abzug der Besatzungstruppen aus dem Rheinland in einem Aufruf an das deutsche Volk als „Tag der Befreiung“. Im Reichstag in Berlin findet eine Gedenkfeier statt.

Die deutsche Reichspost gibt aus Anlass des Abzugs der Alliierten am heutigen Tag zwei Sonderausgaben ihrer Briefmarkendauerserie „Reichspräsidenten“ mit dem Datumsaufdruck heraus.
(OV/KU)

Belege
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Empfohlene Zitierweise
„Räumung der letzten besetzten Rheinlandzone um Mainz, 30. Juni 1930“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2047> (Stand: 30.6.2020)
Ereignisse im Mai 1930 | Juni 1930 | Juli 1930
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