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KDR 100, TK25 1900 ff.

Niederhaldessen

Gehöftgruppe · 195 m über NN
Gemarkung Grebenstein, Gemeinde Grebenstein, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Gehöftgruppe

Lagebezug:

4 km südöstlich von Hofgeismar

Lage und Verkehrslage:

Verstreute Gehöftgruppe 2,5 km nordnordöstlich von Grebenstein. In diesem Bereich befand sich ein wüstgefallenes Dorf gleichen Namens

Ersterwähnung:

1144

Siedlungsentwicklung:

Die beiden Dörfer des Namens Haldessen kamen schon 1144 vor (in duabus villulis).

Noch 1426 hieß es Dorf Haldessen.

1462 erschien aber die Wüstung Nyddernheltzen bei Grebenstein.

Die heutige verstreute Gehöftgruppe Niederhaldessen fehlt 1956 im Gemeindeverzeichnis und erschien erst 1970 auf der Topographischen Karte.

Vergleiche auch die Wüstung Tiefholzhausen

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Vgl. auch Oberhaldessen

Bei dem in der Literatur vereinzelt auf Nieder- bzw. Oberhaldessen bezogenen Ortsnamen Halkersun und Halchrissun (993-996) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses S. 146, § 413 und S. 150 § 444) handelt es sich um die Wüstung Hellersen (Stadt Brakel, Kreis Höxter). Vgl. den entsprechenden Artikel in: Ortsnamen Kreis Höxter, S. 176-177)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • in duabus villulis (1144)
  • in duobus viculis (1152)
  • Dorf (1426)
  • Wüstung (1462)
  • Wüstung (1774-1755)
  • Dorf, Wüstung

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3529175, 5703906
UTM: 32 U 529090 5702064
WGS84: 51.468996° N, 9.418799° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63301002016

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Gericht Grebenstein

Altkreis:

Hofgeismar

Gericht:

  • Gericht Grebenstein
Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1144 bestätigt der Mainzer Erzbischof Heinrich dem Benediktinerkloster Bursfelde die bereits von seinem Vorgänger Adalbert I. beurkundete Schenkung von Besitz in Ober- und Niederhaldessen durch den Freien Eckhard. 1152 bestätigt auch Papst Eugen III. diesen Besitz. 1146 bestätigt Heinrich eine Schenkung seines Vorgängers Adalbert an das Kloster Lippoldsberg, das seinen Besitz in der Folge zu vermehren versteht. 1324 verpachtet das Kloster drei Hufen und eine Mühle in Haldessen an den Ritter Stephan von Haldessen und dessen Verwandten. Nach dem Lippoldsberger Güterregister von um 1380 verfügen die Nonnen über vier Hufen. Anfang des 15. Jahrhunderts entstehen Streitigkeiten um die Güter, die 1426 zugunsten des Klosters entschieden werden.
  • Mit der Wüstung Niederhaldessen wird 1462 Rabe von Boyneburg von Mainz belehnt, dem sie durch den Tod Hansen von Haldessen heimgefallen war (Dep. von Boyneburg).
  • 1471 haben die Landgrafen Pachteinnahmen in Haldessen.
  • Huben, Zehnten und anderen Besitz, den das Kloster Bursfelde der Stadt Grebenstein verpfändet hatte, erhielt diese 1575 erblich (UA Grebenstein).

Zehntverhältnisse:

1393 vergibt der Mainzer Erzbischof u.a. den Zehnten in Niederhaldessen an die Brüder von Haldessen als Burglehen.

Grebenstein erhält 1575 auch Zehnten, die das Kloster Bursfelde der Stadt verpfändet hatte, erblich (UA Grebenstein).

Ortsadel:

Adlige von Haldessen 1106-1423 (Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 36 f.), vielleicht bis 1462 (siehe Besitz).

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Niederhaldessen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2028> (Stand: 28.8.2023)