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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 7. Volkmarsen

Wittmar

Wüstung · 182 m über NN
Gemarkung Volkmarsen, Gemeinde Volkmarsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

10 km nordöstlich von Bad Arolsen

Lage und Verkehrslage:

2,5 km nördlich von Volkmarsen; Wittmarkapelle

Ersterwähnung:

(1021-1023)

Weitere Namen:

  • Wittmarkapelle

Siedlungsentwicklung:

Im 16. Jahrhundert wüst.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Ob der Beleg zu (1081) Wittmar oder Witmarsen (Gemarkung Wolfhagen) zuzuordnen ist, muss offen bleiben.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • dorpp (1412) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 73-76, Nr. 50]

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3508567, 5699962
UTM: 32 U 508490 5698122
WGS84: 51.434232° N, 9.122133° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63502006002

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1554: Gogericht Mederich

Altkreis:

Wolfhagen

Herrschaft:

1189 verpfändet Graf Widekind von Waldeck seinen Hof zu Wittmar an Ludwig von Waldeck u. a., die von den Einkünften die Zinsen von 300 Mark Silber an das Bistum Paderborn zahlen sollen.

(1332-1344) gehen der halbe Zehnte und neun Hufen von den Grafen von Waldeck an Herbold von Mederich zu Lehen. Ferner werden Sander von Escheberg und Wigand von Engern von den Waldeckern belehnt (Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31). Auch von der Abtei Corvey gehen Mitte des 14. Jahrhunderts Güter in Wittmar zu Lehen aus. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist ein Hof in Wittmar von der Herrschaft Everstein als Lehen ausgetan.

1412 tritt das Kloster Arolsen dem Grafen Adolf von Waldeck das Dorf Wittmar auf Lebenszeit ab.

1495 reklamieren die Grafen von Waldeck in der Auseinanersetzung mit Kurköln die Lehnshoheit über Wittmar.

1537 gehört Wittmar zum Hause Arolsen mit aller Obrigkeit.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Um 1021-1023 überträgt Balding dem Kloster Corvey eine Hufe und fünf Hörige in Wittmar. Nach dem Registrum Erkenberti sind die Güter in Wittmar an den Corveyer Klostervogt Graf Siegfried IV. von Nordheim als Lehen ausgetan. (1103-1107) hat Corvey Einkünfte als Geschenk Widolts.
  • 1302 erhält das Kloster Wormeln von der Abtei Corvey Besitz in Wittmar.
  • 1493 fallen die Güter des Klosters Arolsen in Wittmar an die Antoniter in Grünberg.

Zehntverhältnisse:

1294 belehnt Graf Otto von Waldeck den Ritter Dietrich von Mederich mit dem Zehnten in Wittmar. 1322 verkaufen die von Mederich den Zehnten in Wittmar an Raven von Kogelnberg, genannt Papenheim. Von diesen wiederum erwerben ihn die von Brobeck.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1239: ecclesia; plebanus; Pfarrkirche vorhanden
  • 1241: ecclesie
  • 1266: archipresbiter (Urkunden Kloster Wormeln, S. 46-47, Nr. 9)
  • Die ursprünglich dreischiffige romanische Hallenkirche wird im 17. Jahrhundert auf ein Schiff reduziert.

Patrozinien:

Pfarrzugehörigkeit:

Nach einer Angabe von 1268 gehörten zur Zeit der Schenkung an das Kloster Arolsen die Kapellen in Volkmarsen und Benfeld zur Pfarrei.

Patronat:

1239 schenkt Graf Otto von Eberstein dem Kloster Arolsen das Patronatsrecht der Kirche in Wittmar.

1241 überträgt Erzbischof Sigfrid von Mainz das Patronatsrecht der Kirche in Witmar dem Kloster, nachdem Graf Konrad von Eberstein dasselbe ihm aufgelassen hat. Der Propst von Arolsen war seitdem Vorsteher dieser Kirche. Nach der Überweisung des Klosters an die Antoniter in Grünberg 1493 lässt sich 1499 deren Präzeptor in die Pfarrei einweisen. Die Gemeinde geht nach der Reformation ein.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar, ursprünglich Sitz eines Dekanates

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wittmar, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1903> (Stand: 27.11.2022)