Regesten der Landgrafen von Hessen

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1273 Mai 21

Erzbischof Werner von Mainz erneuert den Bann über Landgraf Heinrich I.

Regest-Nr. 187

Überlieferung

Ausfertigung:	Hauptstaatsarchiv München, Mainzer Erzstift.
Stückbeschreibung:	Pergament.
Siegel:	Bruchstück des erzbischöflichen Siegels.
Drucke:	Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 1, S. 746 Nr. 338.
Regesten:	Duysing, Versuch 1, S. 209 Nr. 661; Ropp, Erzbischof S. 176 Nr. 211; Böhmer-Will, Regesta 2, S. 382 Nr. 283; Westfälisches Urkundenbuch 4, 3, S. 638 Nr. 1323; Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 64/65 Nr. 172; Schunder, Die von Loewenstein 2, S. 34 f. Nr. 49.
Literatur:	Kuchenbecker, Analecta 3, S. 11; Kuchenbecker, Analecta 6, S. 260; Varnhagen, Grundlagen 1, S. 322; Würdtwein, Nova subsidia diplomatica 4; Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, S. 1017; Schmidt, Geschichte des Großherzogthums Hessen 2, S. 53; Rommel, Geschichte von Hessen 2, S. 68 f. und Anm. S. 52 Nr. 30; Landau, Ritterburgen 1, S. 322 (wegen der Weidelsburg); Landau, Ritterburgen 2, S. 217 (wegen der Naumburg); Eigenbrodt, Urkunden, S. 463; Falckenheiner, Geschichte hessischer Städte 1, S. 240; Landau, Heiligenberg, S. 82 (wegen des Heiligenbergs); Ropp, Erzbischof, S. 50 und S. 172 Nr. 177 (wegen der Exkommunikation Herzog Albrechts von Braunschweig durch den Erzbischof 1269 April 24) und S. 118; Weidemann, Landgraf Heinrich I., S. 417 f.; Diemar, Chroniken Wigand Gerstenberg, S. 225 (irrtümlich zu 1277) und S. 231 mit den Anmerkungen 7-11; vgl. [1273 April 13 Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 62/63] Nr. 169 und [1273 April 17 Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 64 Nr. ] 171.

Regest

Bingen. - Erzbischof Werner von Mainz schreibt dem Propst des Stifts Fritzlar (Frislariensis ecclesia), seinem Stellvertreter und allen Geistlichen seines Archidiakonats, daß er schon früher über Heinrich, Herrn von Hessen, den Bann und über dessen Land das Interdikt verhängt habe, da Heinrich entgegen dem zwischen ihnen geschlossenen und von des Erzbischofs Verwandten, dem mit seiner dortigen Vertretung beauftragten Mainzer Dompropst, erneuerten Friedensvertrag Burg und Stadt Naumburg (Nuwenburc) sowie die Burgen Weidelsburg (Wedelberc) und Heiligenberg (Heilegenberc) der Kirche entrissen und die letzteren durch Brand und Raub zerstört habe. Der Erzbischof erneuert deshalb die Exkommunikation des Landgrafen und seiner Amtmänner (officiati), besonders des Gerlach Reiz von Breuberg (Bruberc), Werner von Bischoffshausens (Bisschoveshusen) und Wittekind von Holzheims, sowie das Interdikt über des Landgrafen Gebiet. Ferner belegt er die Edelfrau (Mechthild), Witwe seines (des Erzbischofs) Getreuen, des Grafen Heinrich von Waldeck (Waldecke), und ihren Sohn Adolf als des Landgrafen Helfershelfer mit dem Banne und ihr Land mit dem Interdikt. Die Geistlichen sollen öffentlich das Gebot verkünden, daß niemand bei Strafe der Exkommunikation Waffen oder Lebensmittel nach Hessen zur Unterstützung des Landgrafen bringe oder schaffen lasse; Geistliche, die das Interdikt nicht beachten, werden exkommuniziert. Ferner erneuert der Erzbischof den schon früher über den Herzog Albrecht von Braunschweig (Bruneswic) ausgesprochenen Bann und das über sein Land verhängte Interdikt wegen seiner gegen Güter und Rechte der Kirche verübten Übergriffe. Der Propst oder sein Stellvertreter sollen diesen Erlaß in der Synode, die Geistlichen in den Kirchen an Sonn- und Festtagen verlesen.

Wortlaut der Datierung

d. Pinguie 1273 XII Kal. Junii.

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 187 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/187> (Stand: 18.04.2024)

Regesten der Landgrafen von Hessen

1273 Mai 21

Erzbischof Werner von Mainz erneuert den Bann über Landgraf Heinrich I.

Regest-Nr. 187

Wortlaut der Datierung

Ausstellungsort

Aussteller

Siegler

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Stückangaben, Regest