Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

[1385 nach Juli 8]

Eschwege ergibt sich Balthasar von Thüringen

Regest-Nr. 1693

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Cel.. 345c.
Drucke: Friedensburg, Hermann II., Anh. Nr. 9, S. 249-251; Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 93-95 Nr. 98; Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 1, S. 106-108 Nr. 148.
Regesten: Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 93 Nr. 98; Huyskens, Klöster an der Werra, S. 51 Nr. 110; Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 1, S. 106 Nr. 148.
Literatur: Erwähnt: Nebelthau, Denkwürdigkeiten 2, S. 36 f.
Regest
Die Stadt Eschwege an die Stadt Allendorf: rechtfertigt ihre Ergebung an Landgraf Balthasar von Thüringen durch Aufzählung der Unbilden, welche sie von Landgraf Hermann von Hessen und dessen Anhängern zu leiden gehabt hat.
Originaltext
Unse dinst czuvor. Lybin frunde. Alse er wol vornamen habit, daz wer yngelassen han den hochgeborn forsten unsen hern Balthasar lanngrabe czu Doryngen, begere wer uch wißen daz wir daz tun musten noch lute der briffe, do wir mede vorden gescheiden umme dy eynunge, unde noch lude der briffe, dy^e wir eme wyder gabin, da wir ynne truwen gloubet habin an eidez stad, daz wir en ynlaßin solden unde eme behulffen woldin sy^e, unde umme daz her dy^e von Cassele vortrebin had unde uns selbir in manchirhanden wyse vorunrecht had. Czu dem ersten, daz her uns drang, daz wir eme musten geben elffhundirt marg, der wir nicht vormuchten. Dornoch vorsaste her uns keygen unsen heren den herczogin vor wierhundirt marg, dy^e wir selbir gebin musten. Ouch musten wir eme den lantfrede abekouffin vor vierhundirt guldin. Du wir daz getadin, du drang her uns pobin recht, daz eme ioder phlug unde ioder kouffman adir wer eyne myle adir czwo wandirte eyn phund phenge gebe muste. Dornoch lis her Wolfeiln syn amptman ungerecht gerichte ubir unse borger uffe deme Kaczillo sicze unde vorlantfrette dy^e unde teilte en lyeb unde gud ab, umme daz er eyner eyn hantfol erweisschotin hatte abegebrochin; unde eyner hatte gephand med gerichte unde med rechte, den lis her ouch vorlantfrede unde sprach, her hette eynen straßinroube getan; unde lis dez fele unsen borgeren, dez wir uch als nicht geschriben mogin. Ouch had her uns mer den funftehalbhundirt marg abegedrungin, dy^e wir Rotinberge gebe musten, umme daz wir unser gnedigen hern den margrebin inliesin vor gecziten, dez wir eme von rechte unde von briffe wegin phligtic waren, daz doch unsirme junchern nicht schadin brochte. Ouch had her unsin borgern ere czinse gnomen, dez sy^e der herschafft uffen vorsegiltin bryffe haben, unde had unser borgen eren habern unde er bir med gewalt genomen in unser stad. Ouch clage wir uch, liebin frunde, daz her uns eynen rad gesast hatte, der eyn teyl noch syme rote uns lieb unde gud anegewunnen habe unde woldin unser borger erbeloz gemachet haben unde erloz med unrechter gewalt an unsserme geschoße pobin dy^e willekore, dy der rad, dy kemmerere unde dy borger gemeynlichen alle jar sweren, unde betrugen unser borger kegin unser junchern med unrechte unde gaben den vorretniße schult, unde unser juncher wolde dez ere antworte ny^e gehore. Ouch wolde wir fele gewarnet, vor das uns unse juncher med er hulffe unde rade borglich vorbuwet wolde habe, also alse si(e) uns also wol geswaren hatten also unseme junchern, dez nicht sin solde. Ouch gewan uns unse juncher med dezselbin ratis hulffe unssin briff ane, den si(e) eme widergabin wider unser willin, der da obir dy^e eynunge sprach. Der großin unrechtir gewalt mochte wir nicht me erlyde unde haben dorumme unsemme gnedigen hern deme hochgeboren forsten hern Balthazar langraven in Doringin eyne rechte erbehuldunge getan unde hoffin, daz wir daz med eren unde med rechte getan habin. Ouch lysin er viere us deme rate unde us den kemmeryn wandliber phenge slon, also daz dy^e moncze unsir frowen der eptißen dy stad von er czu ly^ene had unde er vorczinßen unde selbin sprochen, sy^e wolden dy phenge vorantworte vor unser junchern, unde habin unde woldin uns damete großin ungelymphin czugeczogen habe, daz wir vor heren unde vor forsten unde vor landen nicht vorantworte mochten, daz en doch ere kumpane ymme rate unde dy^e gancze gemeynde vorboten, daz sy daz nicht tu soldin; dez enließen sy nicht unde sprochin, sy wusten wole, wy sye med unserme junchern ume dy moncze darane weren.
Der rad czu Esschinwege unde dye gemeynnde daselbis.
Den ersamen wysen clugen luden radmeister unde rad der stad czu Aldendorff etc. etc.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Thüringen, Landgrafen, Balthasar · Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Weitere Orte

Eschwege · Allendorf (Gem. Bad Sooden-Allendorf) · Thüringen, Landgrafen · Kassel

Sachbegriffe

Städte · Städte, Auslieferung von · Auseinandersetzungen, mit Thüringen · Pflüge · Kaufleute · Steuern, Erhöhen von · Gerichte, unrechtmäßige · Räte · Amtleute · Münzen, Schlagen von

Textgrundlage

Regest

Druck Friedensburg

Original

Eckhardt, Eschwege 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 1693 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/1693> (Stand: 28.03.2024)